Events und Hands-on kommentiert und abgefrühstückt
Stellt euch mal folgende Situation vor: Da wartet man jahrelang auf einen neuen Titel und endlich ist der Zeitpunkt gekommen, an dem man selbst Hand angelegt werden darf. Binnen Minuten verfliegt die Vorfreude und macht der Ernüchterung Platz. "Das sah im Gameplay-Trailer letzte Woche aber noch ganz anders aus!", kommt einem in den Sinn, was die anwesenden Fanboys aber nicht davon abhält, das Spiel abzufeiern. Klar bleibt das nicht unkommentiert. Oder anderes Beispiel: "Warum verreißt die halbe Welt zum Release-Tag mit Reviewbombing ein Spiel, das so mutig ist, neue Wege zu gehen?" Wenn uns als Redakteuren der Kragen platzt und wir uns etwas Persönliches von der Seele schreiben müssen, dann kommt das in der Regel in die Magazinkategorie Kolumne.
Geschmäcker sind verschieden
Wenn wir eine Games-Kolumne schreiben, hat das immer den Vorteil, subjektive Eindrücke und Erlebnisse verarbeiten zu können. Spielempfehlungen, die nicht den Segen der ganzen Redaktion haben, finden somit auch abseits von Top 5 und Bestenlisten ein Zuhause. Franchises, wie sie sein sollten, oder warum man unbedingt noch einmal in The Division 2 einsteigen sollte, sind nicht die Themen, mit denen Specials gefüllt werden, im Feuilleton von ProSieben Games finden sie dennoch ein Plätzchen. Der Kolumnist ist sich bewusst, dass er freie Hand hat und kann ruhigen Gewissens vom objektiv schlechten Lieblingsspiel prahlen oder eben auch den Finger in die Wunde legen.
Diese verdammten Launcher!
Fluchen ist ja immer so ein Thema. Kraftausdrücke gehören generell nicht ins Magazin, in Kolumnen kann der Ton aber durchaus mal ruppiger werden. Spieleentwickler sind eben unbelehrbare Dumpfbacken aus der Hölle. Weiß doch jeder. Und wenn jeder Spielehersteller meint, mit Launchern sein eigenes Süppchen zu kochen, wäre das Beste, dann darf das tierische Rumgenerve damit auch so benannt werden. In einer Kolumne auf ProSieben Games, versteht sich.