Wie lange ist es jetzt her, dass wir das letzte Mal ein Seemannsgarn veröffentlicht haben? 2 Monate? 4 Monate?
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Seemannsgarn #9: Angeln, Geisterschiffe und mehr!
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr und dank der Corona-Pandemie ist mein Zeitgefühl kaum noch existent. Wochentage lassen sich nicht mehr wirklich unterscheiden und beim Tagesablauf orientiere ich mich mittlerweile an der Sonne. Im Prinzip ist nur eine Konstante geblieben: Gaming und die regelmäßigen Abstecher in Sea of Thieves. Zwar ist die Frequenz, mit der wir spielen, etwas zurückgegangen, aber wir sind immer noch oft unterwegs und machen die Meere unsicher.
Angeln macht in Gesellschaft mehr Spaß
Vor wenigen Monaten fand in Sea of Thieves das Hunter’s Haul Event statt, bei dem es darum ging, möglichst viele Fische zu fangen. Eigentlich kein Problem, nur lassen sich in dieser Zeit kaum andere Dinge erledigen, denn wer produktiv fischen will, braucht Zeit. Um mir mögliche Umwege und Gefahren zu ersparen, habe ich den Plan gefasst, direkt an einem Seeposten zu angeln. So kann ich die Fische direkt verkaufen. Und wie ich so am Pier stand und meine Angel ins Wasser hielt, tauchte plötzlich eine Galeone auf. Aber die Jungs und Mädels waren nach einem kurzen Plausch überaus friedlich, so dass wir auf einmal zu fünft am Pier standen und angelten.
Das muss offensichtlich eine magische Anziehungskraft auf andere Spieler gehabt haben, denn nach und nach legten sowohl ein Zweimaster als auch eine weitere Schaluppe am Seeposten Spoils of Plenty an, so dass wir schlussendlich mit neun Piraten am Steg standen. Die Crew des Zweimasters hat zwischendurch in aller Ruhe eine Skelettfestung leergeräumt und uns allen dank des Bündnisses daran teilhaben lassen. Selten habe ich so eine friedliche Runde Sea of Thieves erlebt.
Seit dem "Haunted Shores"-Update drehen nun auch Geisterschiffe ihre Runden auf dem Ozean. Keine Frage, dass wir da mitmischen wollen. Den ersten Versuch habe ich damals noch allein unternommen, was im Nachhinein betrachtet wahrlich keine gute Idee war. Zwar halten die Schiffe nur drei Treffer aus, aber im Gegensatz zu Skelettschiffen, die maximal zu zweit auftauchen, schippert direkt eine ganze Flotte über die Meere. Nach mehr als zwei Jahren Spielzeit und dem Status einer Piratenlegende dachte ich allerdings: Ach, so schlimm kann das nicht sein!
Hah! Ich wurde selten so zerfleddert! Gerade einmal einen Schuss konnte ich abgeben, bevor mich vier Schiffe unter Feuer nahmen. Ich bin mit meiner Schaluppe schneller gesunken, als Lothar Matthäus junge Frauen vor den Altar zerrt. Okay, dann muss wohl Unterstützung her, dachte ich mir. Am nächsten Tag war ich dann gemeinsam mit unserem Trüffelschwein (Er findet immer etwas...) unterwegs und siehe da, wenn einer aus der Crew sich fast ausschließlich um das Stopfen von Löchern und Wasserschippen kümmert, kann man auch mit einer Schaluppe eine gesamte Geisterflotte versenken. Und trotzdem haben wir gut auf die Zwölf bekommen. Unser Schiff sah aus wie ein Schweizer Käse und nur mit Mühe und Not erreichten wir den rettenden Außenposten, um fett abzusahnen.
Wir werden es nie lernen!
Das klang bislang alles zu positiv für unser Seemannsgarn, oder? Keine Sorge, trotz langjähriger Erfahrung sind wir immer noch nicht in der Lage, gegen andere Spieler zu bestehen. Nahezu jede PvP-Begegnung endet eigentlich in einer Niederlage für uns. Dabei wollten wir dieses Mal gar nicht stänkern oder rumtrollen. Unser Plan war es, Captain Flamehearts Geisterschiffflotte zu versenken. An der Beute waren wir primär gar nicht interessiert, wir haben mittlerweile genügend Gold und Dublonen. Das sah die andere Crew, die kurz vor uns bei Captain Flameheart angekommen war, leider etwas anders.
Mit ein paar Kettenkanonenkugeln (Wir selbst nutzen die Dinger fast gar nicht. ?) haben sie uns den Wind aus den Segeln genommen, so dass wir vom einen auf den anderen Moment von einer angreifenden Schaluppe zur leichten Beute wurden. Der darauffolgende Angriff inklusive Sprengfässern und Brandbomben dauerte vielleicht eine bis zwei Minuten und wir waren besiegt. Und was haben wir daraus gelernt? Wenn wir schon verkacken, dann aber mit Pauken und Trompeten!
Und wie geht es weiter?
Viel mehr Anekdoten sind leider in den letzten Wochen nicht zusammengekommen, und das hat vor allem einen Grund. Wir kennen das Spiel in- und auswendig und das drückt auf die Motivation. Zwar schiebt Rare immer wieder neue Inhalte nach, meist aber in Form von Events oder neuen Gegnerarten. Apropos, den Shrouded Ghost haben wir noch nicht einmal gesehen. Daher ist nach fast zwei Jahren das Herumsegeln in immer denselben Gebieten auch nicht das Gelbe vom Ei. Die letzte Erweiterung der Karte fand im September 2018 statt. Damals wurde Sea of Thieves um das Vulkangebiet Devil’s Roar erweitert. Die einsame Insel Tribute Peak im nebligen Shores of Gold zählen wir bewusst nicht dazu, denn diese lässt sich lediglich im Verlauf der "Shores of Gold"-Geschichte besuchen. Und leider hat man sich irgendwann sattgesehen.
Es wäre schön, wenn Rare irgendwann den südlichen Teil der Weltkarte enthüllen würde und zwar mit einem vollkommen anderen Look & Feel. Was nämlich Sea of Thieves noch fehlt, wäre ein frostiges oder eisiges Gebiet. Wie hoch die Chancen dafür stehen? Wir wissen es nicht. Wenn wir aber ein bisschen im offiziellen Artbook von Sea of Thieves blättern, dann müssen wir feststellen, dass sämtliche Illustrationen in der oder anderen Form ihren Weg ins Spiel gefunden haben; nur eine Sache nicht: Sea of the Damned.
Das wäre ein Gebiet, in dem die Toten leben und der Fährmann auf der Fähre der Verdammten seine Runden zieht. Könnte es also sein, dass es sich dabei um das nächste Gebiet handelt? Es wäre auf jeden Fall ein interessanter Ansatz und würde durchaus Raum für ein paar neue Mechaniken bieten. Bislang hat sich Rare aber noch nicht zu einer Erweiterung der Karte geäußert und so bleiben sowohl eine Schneelandschaft als auch die Sea of the Damned vorerst ein feuchter Wunschtraum von uns.