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Sea of Thieves ist eine einzigartige Erfahrung. Doch gibt es irgendwelche Alternativen?

Das Piratenspiel Sea of Thieves ist seit 2018 auf dem Markt und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Das ist auch nachvollziehbar, hat sich das Online Game doch von einem sehr kargen Erlebnis zu Beginn zu einem extrem reichhaltigen Titel entwickelt, bei dem keine Partie der anderen gleicht. Wer allein Abenteuer erleben will, kann auf den Spuren von Jack Sparrow wandeln, Geschichten um Captain Flameheart verfolgen oder sich einfach nur so auf Schatzsuche begeben. Wer lieber Konfrontationen mit anderen Spielern sucht, kann das ebenfalls tun. Und on top gibt es die zufallsbasierten Begegnung mit diversen Dingen. Das macht auch immer noch eine Menge Spaß, aber irgendwie werde ich nach über fünf Jahren des Piratenthemas etwas überdrüssig, auch wenn jetzt Season 9 mit ein paar wirklich sinnvollen Anpassungen erscheint. Deshalb habe ich mir die Frage gestellt, ob es etwas Vergleichbares gibt.

Es gibt so viele Spiele...

Jetzt werden mit Sicherheit einige sagen: „Na klar, probiere doch mal Spiel X oder Titel Y aus! Das ist fast so ähnlich.“ Das kann sein, doch so wirklich meinen Vorstellungen entsprach bislang kein Titel. Was leider daran liegt, dass Sea of Thieves (für die Entwickler natürlich ein großer Segen) ziemlich einzigartig ist. Ich kenne kein Spiel, das ich allein oder mit Freunden genießen kann und das uns gleichzeitig vergleichbare Freiheiten gibt. Es gibt kaum Dinge (bis auf ein paar Seefahrten), die hinter irgendwelchen Barrieren versteckt sind. Ein wichtiges Element der Faszination ist dabei das Fortbewegungsmittel in Sea of Thieves. Die Schiffe sind ein bisschen wie eine Schnellreisefunktion nur ohne schnell zu sein. Der Kurs wird eingegeben und bis auf ein paar Richtungs- oder Segelkorrekturen läuft es dann eigentlich wie von allein. Nebenbei kann man sich mit seinem Charakter beschäftigen, Fortschritte ansehen oder einfach nur die Aussicht genießen. Passiert dann etwas Unerwartetes wie zum Beispiel ein Megalodon-Angriff oder andere Piraten tauchen auf, kann man darauf reagieren oder nicht. Außerdem lässt sich eine Menge Blödsinn auf hoher See veranstalten.

...aber keines passt

Jetzt nach einer Alternative zum Piratenspiel zu suchen, ist kein leichtes Unterfangen. Es soll ein Titel für Solisten und Gesellige sein, Freiheiten in einer offenen Welt bieten, sich immer wieder neu anfühlen und nicht nur auf Kämpfe ausgelegt sein. Zudem wäre ein Fortbewegungsmittel, das alle Mitspieler gleichzeitig nutzen können von Vorteil. Zappzarapp, wird die Auswahl dünn, sehr dünn. Ohne Piraten-Thema wird es sogar noch schlimmer. Also stelle ich mir die Frage, was der Markt momentan überhaupt hergibt? Minecraft, Black Desert Online, Atlas, No Man’s Sky, Subnautica und wie sie nicht alle heißen. Minecraft ist zwar eine große Sandbox, aber bietet nicht wirklich eine Art der Fortbewegung, bei der alle mitmachen können. Atlas und Black Desert Online besitzen zwar eine Segelmechanik, sind darüber hinaus aber viel zu rollenspiellastig. Zudem ist das Segeln in diesen beiden Games nur ein Teilaspekt. No Man’s Sky entspricht leider überhaupt nicht meinen ästhetischen Vorlieben. Subnautica setzt zwar voll auf Erkundungen, aber fast komplett unter Wasser und ohne Mehrspielerkomponente. Wieder nichts...

Konkurrenzlos? Das kann nicht sein!

Wie ihr seht, ist unter anderem die Frage der Fortbewegung essenziell. Wenn ich mit Freunden spiele, wollen wir dabei auch ein bisschen quatschen, vielleicht einen Snack einwerfen oder für kleine Gamer gehen, ohne jedoch währenddessen in der Gegend rumstehen zu müssen. Aber was könnte das Segeln ersetzen? Auto und Flugzeug scheiden aus. Einfaches Ein- und Aussteigen während der Fahrt ist nicht möglich. Gut, mittlerweile gibt es autonom fahrende Fahrzeuge, aber sofern man nicht gerade weite Strecken über Land fährt, würde es doch arg merkwürdig anmuten, innerhalb eines Stadtgebiets in Autos oder andere Fahrzeuge wie bei einem Hop-on-Hop-off-Bus zu springen. Zumal mir auch keine Mechanik einfällt, die das irgendwie plausibel erklären könnte. Die Hoffnung war vor ein paar Jahren noch, dass Beyond Good & Evil 2 diese Lücke schließen könnte. Es wäre zwar wieder eine Art Piraten-Thematik, aber dieses Mal zumindest im Weltraum. Aber das ist eine ganz andere Baustelle.

Wenn ich das Fortbewegungsmittel und die Thematik vernachlässige, dann sollte es doch ein paar Ausweichmöglichkeiten geben. Sollte, aber dem ist nicht so, denn fast alles, was auch nur ansatzweise in diese Richtung geht, hat irgendetwas mit Survival-Elementen zu tun. Verdammt, nein. Stress gibt es im realen Leben schon genug, da muss ich mich nicht noch in einem Spiel mit Essen, Trinken und Co beschäftigen, wenn ich nur mit Freunden oder allein Spaß haben möchte. Grounded hätte so ein Kandidat werden können. Schade nur, dass das Game im „falschen“ Genre angesiedelt ist. Selbst darüber könnte ich hinwegsehen, wenn nicht die Gefahr bestehen würde, dass die selbst aufgebaute Basis von Insekten zerstört werden kann, wenn man zum Beispiel mal ein paar Tage nicht spielt. Mehrere Stunden Fortschritt weg? Nein, danke. In Sea of Thieves kann das eigene Schiff zwar sinken, aber man verliert es nicht.

Um es an dieser Stelle kurz zu machen. Ich sehe derzeit keinen ernsthaften Vertreter, der meine Anforderungen erfüllt und werde weiterhin über die Meere in Rares Onlinegame segeln. Wer weiß, vielleicht treffe ich ja irgendwann einmal die Shrouded Ghost.