In diesen fünf Spielen treffen unterschiedliche Universen aufeinander und sorgen im Verbund für jede Menge Spielspaß.
Die besten Videospiel-Crossover
Stellt euch mal vor, im Kino würde demnächst ein Film namens „Marvel vs. DC“ laufen, in dem Iron Man gegen Batman, Thor gegen Superman und Captain America gegen Wonder Woman kämpft. Das wäre doch ein ziemlich großes Spektakel, oder nicht? Dass dieses Crossover jemals zustande kommen wird, ist recht unwahrscheinlich. Generell ist sowas in der Filmlandschaft relativ selten.
Bei Videospielen sieht das anders aus. Hier gibt es immer wieder Crossovers, bei denen Helden oder Schurken aus unterschiedlichen Universen aufeinandertreffen. Manchmal handelt es sich nur um Gastauftritte, etwa wenn Geralt aus den „The Witcher“-Spielen in Soul Calibur 6 mitkämpft oder ihr euch in einem Event in Fortnite in Thanos aus den Marvel-Comics verwandeln könnt. Es gibt aber auch die Titel, zu deren Grundkonzept die Vermischung diverser Welten gehört. Die fünf besten stellen wir euch in diesem Artikel vor.
Kingdom Hearts
Final Fantasy meets Disney – das klingt für Außenstehende wie eine ziemlich abstruse Mischung, die aber bewiesen hat, dass sie sehr gut funktionieren kann. Square Enix und der größte Unterhaltungsmedienkonzern der Welt taten sich Anfang der 2000er zusammen, um gemeinsam ein Action-Rollenspiel für die PlayStation 2 zu produzieren. Kingdom Hearts erschien 2002 und entwickelte sich zu einem Fanliebling. Ihr schlüpft in die Haut von Sora, einem 14-jährigen Jungen, der der klassische Auserwählte ist. Mit einem Schlüsselschwert soll er gegen die bösen Mächte kämpfen. Dabei reist er durch unterschiedliche Disney-Welten und wird von Donald Duck sowie Goofy begleitet.
Hauptverantwortlich für jedes Kingdom Hearts war bislang kein Geringerer als Tetsuya Nomura, der als Charakterdesigner an mehreren „Final Fantasy“-Teilen gearbeitet hat und auch Game Director für das Remake von Final Fantasy 7 ist. Anders als die meisten Ableger jener berühmten Rollenspielreihe setzt Kingdom Hearts jedoch seit Teil 1 auf actionreiche Echtzeitkämpfe.
Die große Gemeinsamkeit zwischen beiden Serien: der starke Fokus auf Story. Auch wenn Kingdom Hearts mit seinem Mix aus „Final Fantasy“- und Disney-Figuren wie eine Reihe für Kinder wirken mag, so ist die Handlung doch ganz schön vielschichtig. Wer nicht beim ersten Teil einsteigt, sondern erst beim zweiten, wird längst nicht alles verstehen. Das solltet ihr im Hinterkopf behalten, sofern ihr Kingdom Hearts 3 spielen wollt, das am 29. Januar für PS4 und Xbox One erscheint. Neueinsteiger sollten vielleicht vorher die Vorgänger nachholen. Dank Remastered-Versionen für die aktuellen Konsolen ist das mittlerweile zum Glück problemlos möglich.
Mario + Rabbids Kingdom Battle
Wir erinnern uns noch sehr gut daran, wie im Frühjahr 2017 das erste Bildmaterial zu Mario + Rabbids Kingdom Battle geleakt wurde. Damals dachten wir uns nur: „Was für ein Quatsch!“ Immerhin sind die Raving Rabbids von Ubisoft ganz schön nervige Figuren – oder seht ihr das etwa anders? Nun ja, nachdem wir das Rundentaktikspiel gespielt haben, könnten wir das sogar fast nachvollziehen. Mario + Rabbids Kingdom Battle ist einer der Überraschungshits 2017 gewesen und gilt nach wie vor als einer der besten Switch-Exklusivtitel.
Ubisoft durfte sich Mario, Luigi und Co ausleihen, um sie auf die Rabbids treffen zu lassen und in ein Spiel mit rundenbasierten Kämpfen zu schmeißen, die auf beste Art und Weise an XCOM erinnern. Ähnlich wie bei Kingdom Hearts gilt auch hier: Sieht aus wie ein Kinderspiel, ist es aber nicht. Die Gefechte erfordern gerade im fortgeschrittenen Spielverlauf einiges an taktischem Verständnis. Mario + Rabbids Kingdom Battle hat mehr spielerische Tiefe, als man zunächst denken würde. Und es macht verdammt viel Spaß. Noch dazu haben die kleinen Karnickel aus dem Weltraum sogar bei uns, die ihnen eigentlich nicht viel abgewinnen können, für so manchen Lacher gesorgt. Wenn ihr Fans des XCOM-Prinzips seid und etwas Ähnliches gerne unterwegs zocken möchtet, ist Mario + Rabbids Kingdom Battle das ideale Spiel für euch. Und nehmt den hervorragenden DLC „Donkey Kong Adventure“ am besten gleich mit!
Heroes of the Storm
WarCraft, StarCraft, Diablo, Overwatch – Blizzard Entertainment hat nicht nur verdammt viele verdammt erfolgreiche Spiele veröffentlicht, sondern mit ihnen auch interessante Universen etabliert. In Heroes of the Storm treffen sie alle aufeinander. Das kostenlose MOBA ist 2015 als Versuch, League of Legends und Dota 2 Konkurrenz zu machen, erschienen. An die Größe jener Titel konnte HotS, wie es abgekürzt wird, nicht heranreichen. Vermutlich ist es das mit weitem Abstand unerfolgreichste Spiel von Blizzard, das dank Overwatch, Hearthstone und World of WarCraft seit Jahren Milliarden Dollar scheffelt.
Inhaltlich ist Heroes of the Storm aber ein Brett. Wo sonst bekommen Blizzard-Fans Kämpfe geboten, in denen Arthas aus WarCraft 3 und WoW, Kerrigan aus StarCraft, Diablo aus, nun ja, Diablo sowie Tracer aus Overwatch aufeinanderprallen? Noch dazu ist HotS sehr viel einsteigerfreundlicher als LoL und Dota 2 und bietet eine größere Bandbreite an Arenen. Schade nur, dass Blizzard vor kurzer Zeit angekündigt hat, das Entwicklerteam zu verkleinern und das Spiel nicht mehr mit dem Aufwand weiterzuentwickeln, wie es drei Jahre lang der Fall war. Aber dass die Server irgendwann abgeschaltet werden, scheint noch lange nicht in Sicht zu sein. Außerdem gab es trotz der Hiobsbotschaft erst kürzlich wieder einen neuen Helden in Form des Erzengels Imperius aus Diablo 3.
Marvel vs. Capcom
Prügelspiele eignen sich wunderbar dazu, Charaktere aus unterschiedlichen Universen aufeinandertreffen zu lassen. Tatsächlich gibt es sogar mehr als nur eine Reihe, die genau das zelebriert. Wir haben eingangs bereits Soul Calibur erwähnt, wo es in jedem Teil Gastkämpfer wie Geralt, Darth Vader oder Ezio Auditore (Assassin’s Creed 2) gibt. 2012 erschien Street Fighter X Tekken und ließ die Figuren zwei der größten Kampfspielreihen der Welt aufeinanderprallen. Und dann wäre da noch Marvel vs. Capcom. Hierbei handelt es sich um eine ganze Serie, die mehrere Spiele umfasst und schon seit 1996 Bestand hat.
Den Anfang machte damals X-Men vs. Street Fighter. Darin kämpfen, wie der Name es andeutet, nur Charaktere aus den X-Men-Comics gegen die Recken aus Street Fighter. Im Nachfolger Marvel Super Heroes vs. Street Fighter sind zusätzlich andere Marvel-Helden wie Spider-Man und der Hulk mit von der Partie. Was die Capcom-Marken betrifft, schöpft erst das dritte Spiel aus dem Vollen. Jener Teil verlieh 1998 der Reihe auch den Namen, unter dem sie heute bekannt ist. Marvel vs. Capcom: Clash of Super Heroes beschränkt sich nicht mehr nur auf Marvel- und „Street Fighter“-Figuren, sondern es kommen noch Charaktere wie Mega Man und Captain Commando (aus dem gleichnamigen Spiel) hinzu.
Wer heutzutage ein Marvel vs. Capcom spielen will, sollte am besten zum namentlich dritten Teil von 2011 greifen. Dessen Neuauflage Ultimate Marvel vs. Capcom 3 gibt es auch für PS4, Xbox One und PC und enthält von Haus aus 49 Charaktere. Marvel-Fans freuen sich über die Anwesenheit von Deadpool, Wolverine oder auch Magneto, während mit Dante (Devil May Cry), Chris Redfield (Resident Evil), Frank West (Dead Rising 4) Phoenix Wright und vielen weiteren ein bunter Mix bekannter Protagonisten aus Capcom-Spielen für Prügeleien zur Verfügung steht. Den Nachfolger Marvel vs. Capcom: Infinite solltet ihr aber lieber auslassen, der ist nämlich nicht so gut.
Super Smash Bros.
Ihr habt doch wohl nicht gedacht, wir übersehen Super Smash Bros., oder? Wer Videospiel-Crossover sagt, muss auch Smash Bros. sagen. Seit 1999 zeigt Nintendo auf jeder seiner Konsolen nicht nur, wie man es schafft, ein äußerst zugängliches und dennoch tiefgängiges Kampfspiel auf die Beine zu stellen. Die Serie beweist auch, dass es einen Heidenspaß macht, wenn sich Mario, Link, Donkey Kong, Pikachu, Kirby und viele weitere Figuren Schlagabtausche liefern.
In den ersten beiden Teilen kämpfen noch ausschließlich Nintendo-Charaktere, bei Super Smash Bros. Brawl auf der Wii sieht das etwas anders aus. Hier sind immerhin schon mal Sonic und Solid Snake (Metal Gear Solid) mit von der Partie. Den Höhepunkt bildet das im Dezember vergangenen Jahres erschienene Super Smash Bros. Ultimate, das über 70 Charaktere umfasst: alle aus den Vorgängern und einige neue. Unter anderem gehören Bayonetta, Cloud aus Final Fantasy 7, Ryu und Ken aus Street Fighter, Simon und Richter Belmont aus Castlevania sowie Pac-Man zu dem riesigen Inhaltspaket des Actionspiels.
Ob Super Smash Bros. Ultimate mit seinem gigantischen Umfang und der motivierenden Einzelspielerkampagne der beste Teil der Reihe ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Manche Hardcore-Fans werden vermutlich immer noch das Gameplay von Super Smash Bros. Melee vorziehen. So oder so bildet die Reihe aber die Speerspitze unter den Videospiel-Crossovern. Denn das, was die wechselnden Entwickler in all den Jahren mit jedem Teil fabriziert haben, ist schon ganz großes Kino.