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Test: Der Zauber übertüncht die Mängel

Geschrieben von Jens Bremicker am 15.2.2023 um 17:51 Uhr

Eigentlich ist Hogwarts Legacy ein sehr standardisiertes, in keinem Aspekt überragendes Open-World-Spiel und dennoch ein Fest für „Harry Potter“-Fans.

J. K. Rowling ist eine furchtbare Frau. Das wollte ich nur mal eingangs direkt gesagt haben. Mit ihren transfeindlichen Aussagen hat sie sich selbst komplett diskreditiert. An der Entwicklung von Hogwarts Legacy ist sie aber gar nicht direkt beteiligt gewesen, weshalb ich die Autorin der "Harry Potter"-Romane beim Spielen gut ausblenden konnte (was nicht bedeutet, dass sie mir grundsätzlich egal ist). Es ist ja auch nicht so, dass Entwickler Avalanche Software das Mindset der Schriftstellerin übernommen hätte. Tatsächlich gehört Hogwarts Legacy zu den inklusiveren Spielen. Es gibt eine Transfrau, einen lesbischen Charakter und ihr selbst könnt eine transgender Person verkörpern, ähnlich wie schon in Cyberpunk 2077. Aus diesen und anderen Gründen habe ich kein Problem damit, Hogwarts Legacy Fans der Bücher zu empfehlen – auch deshalb, weil es tatsächlich das beste "Harry Potter"-Spiel aller Zeiten ist, obwohl Harry Potter gar nicht darin auftaucht. Allerdings heißt das noch lange nicht, dass wir es hier mit einem Meisterwerk zu tun haben.

Ein Editor, in dem ihr keine Stunden verbringt

Hogwarts Legacy spielt in den 1890ern, als weder Harry Potter noch Lord Voldemort noch nicht einmal als Samenzellen existierten. Dementsprechend musste sich Avalanche Software zwangsweise neue Helden und Schurken ausdenken. Allerdings spielt ihr keinen vordefinierten Charakter, sondern erstellt euch zu Spielbeginn euer eigenes Alter Ego. Der Editor ist nicht so umfangreich, wie man sich das von heutigen Spielen wünscht. Zwar steht eine Vielzahl an Gesichtern und Frisuren zur Auswahl, ihr könnt aber nicht selbst händisch bestimmen, wie lang die Nase, wie groß die Augen oder wie dick die Lippen sein sollen. Falls ihr euch also vorgenommen haben solltet, bekannte Figuren aus den "Harry Potter"-Filmen nachzubauen: Das dürfte sich als äußerst schwierig erweisen.

Der Editor ist ok, aber hätte noch so viel umfangreicher ausfallen dürfen.

Einen weiteren faden Beigeschmack gibt es bei der Stimmauswahl. Hier entscheidet ihr euch für eine männliche oder weibliche Stimme und könnt sie hoch sowie herunter pitchen. Das führt jedoch dazu, dass euer Charakter dann sehr blechern klingt, weswegen ich dazu rate, die Finger von jenem Schieberegler zu lassen. Nachträglich ändern lässt sich die Stimme schließlich nicht.

Auf den flotten Start folgt die Tempo-30-Zone

Habt ihr euer virtuelles Abbild erstellt, springt Hogwarts Legacy auch schon direkt mitten ins Geschehen. Euer Abenteuer startet in London mit Professor Fig an eurer Seite. Er ist Lehrer in Hogwarts und fungiert als euer Mentor. Schließlich seid ihr etwas ganz Besonderes: ein Schüler oder eine Schülerin, der oder die direkt im fünften Schuljahr beginnt. Warum ihr erst so spät an der berühmten Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen werdet, erfahrt ihr zu Beginn nicht. Recht bald stellt sich jedoch heraus, dass ihr eine Verbindung zur Uralten Magie habt, was eine wichtige Rolle in der Geschichte von Hogwarts Legacy spielt.

Tatsächlich ist der Start der Handlung sehr unvermittelt. In einer Zwischensequenz seht ihr, wie ihr selbst gemeinsam mit Fig und George Osric, einem Mitarbeiter des Zaubereiministeriums, per fliegender Kutsche Richtung Hogwarts reist. Während des Flugs wird schnell abgehandelt, dass es einen Aufstand böser Kobolde gibt, und ein Mysterium aufgebaut: Professor Figs verstorbene Frau hat Osric kurz vor ihrem Tod ein seltsames Behältnis geschickt, in dem sich ein Schlüssel befindet. Bevor Überlegungen angestellt werden können, wofür dieser ist, greift ein Drache die Kutsche an. Osric stirbt, Fig und ihr überlebt, weil sich das Behältnis als Portschlüssel herausstellt, der euch beide auf eine Insel teleportiert, auf der sich alte Ruinen finden – und eine Art Portal, das euch wiederum in die Zaubererbank Gringotts führt. Wie passend, dass der von Figs Frau verschickte Schlüssel ein dortiges Verlies öffnet. Dort werden aber weniger Fragen beantwortet, sondern nur noch weiter aufgeworfen – und ihr macht Bekanntschaft mit Koboldfiesling Ranrok. Hogwarts Legacy legt hier mit einem sehr flotten Erzähltempo los und fängt auch recht spannend an, doch sobald ihr nach dieser Einführung in Hogwarts ankommt, erfolgt der Druck auf die Bremse.


Auf einmal lässt sich Avalanche Software sehr viel Zeit, die Handlung voranzutreiben, die sich im Grunde als eine Art Schnitzeljagd entpuppt, die mich lange Zeit nicht wirklich mitzureißen vermochte. Das liegt aber nicht nur daran, dass sich der Plot so zäh voranschleppt, sondern auch an den größtenteils flachen Figuren, insbesondere dem eigenen Charakter. Der bleibt das komplette Spiel über sehr blass. Er ist eine Mary Sue, der alles gelingt, und zeigt zu keinem Zeitpunkt irgendeine Form von charakterliche Tiefe. Da hilft es auch nicht, dass ihr in Dialogen mal mehr, mal weniger nett zu anderen Menschen sein könnt. Die Auswirkungen dessen sind mikroskopisch klein. Hogwarts Legacy mag als Action-RPG beworben werden, letztendlich ist es aber eher ein Action-Adventure mit seichten Rollenspielelementen. Egal, wie frech ich euch gegenüber Mitschülern verhaltet, letztendlich helft ihr ja eh jedem und rettet am Ende die Zaubererwelt – auch dann, wenn ihr euch für bei Einschulungszeremonie für Slytherin entscheidet (der Sprechende Hut empfiehlt euch zwar auf Basis eines kurzen Quiz ein Haus, ihr habt aber die freie Wahl).

Diesen schönen Ausblick erhaltet ihr direkt zu Spielbeginn. Er gibt euch schon mal einen Vorgeschmack darauf, wie schön die Open World gestaltet ist.

So redet doch niemand miteinander!

Unter den Nebencharakteren in Hogwarts Legacy finden sich auch kaum erinnerungswürdige Persönlichkeiten. Ja, das Lehrpersonal ist bunt besetzt und jeder Professor hat seine Eigenheiten, doch bleiben sie alle ziemlich oberflächlich. Gleiches gilt für die meisten Mitschüler mit Ausnahme der drei, die ihre eigenen größeren Questreihen haben. Hier sticht vor allem Sebastian Sallow heraus. Das Slytherin-Mitglied will seiner kranken Schwester helfen und ist bereit, dafür mit dunkler Magie zu experimentieren. Seine Questreihe ist das erzählerische Highlight von Hogwarts Legacy, gerade weil es hier eben nicht einfach nur Schwarz und Weiß gibt, sondern viele Grautöne.


Zu den genannten Story-Schwächen kommt noch das mitunter leider echt schlechte Dialog-Writing hinzu. Ich dachte eigentlich, Videospiele seiten spätestens seit The Witcher 3: Wild Hunt darüber hinaus, dass Multiple-Choice-Dialoge mit optionalen Gesprächsoptionen einen alles andere als flüssigen, natürlichen Verlauf haben. Nein, Hogwarts Legacy belehrt mich hier eines Besseren. Doch selbst dann, wenn ich das ausklammere, sind die Dialoge nicht gut, weil sie einfach zu gekünstelt wirken. Wenn mir eine Mitschülerin nicht nur ihren Namen nennt, sondern auch gleich noch ihre Herkunft erläutert, obwohl ich nach nichts davon gefragt habe, ist das halt nichts weiter als Exposition Dump.

Dieser Lehrer hält seine Arme immer so wie in diesem Bild. Keine Ahnung, warum.

Hinzu kommt die arg durchwachsene deutsche Vertonung. Manche Sprecher sind ganz ok, viele aber nicht mal das. Wollt ihr Hogwarts Legacy mit der Originalsynchronisation erleben, müsst ihr das komplette Spiel auf Englisch stellen, was auf den Konsolen auch nur dann geht, wenn ihr die Systemsprache eurer PS5 respektive Xbox Seríes X/S ändert. Dass im Jahr 2023 immer noch Spiele erscheinen, in denen sich Text- und Audiosprache nicht separat voneinander einstellen lassen, ist schlicht ein Unding. Aber hinsichtlich des Sounds gibt es auch eine gute Nachricht. Die Musik von Hogwarts Legacy ist fantastisch. Sie wirkt wie ein Add-on zu den Filmsoundtracks, greift bekannte Themen auf und wandelt sie leicht ab, bietet aber auch sehr viel Neues. Wenn da Ende des Jahres keine Nominierung bei den Game Awards abfällt, werde ich sauer.

Eine magische Welt in jeglicher Hinsicht

Ok, ich habe jetzt ganz schön auf Hogwarts Legacy eingedroschen, dabei mag ich es doch. Ein Grund dafür, weshalb ich über die erzählerischen Schwächen hinwegsehen kann, ist die enorm atmosphärische, liebevoll gestaltete Spielwelt. Herrje, wir reden wir vom ersten "Harry Potter"-Open-World-Spiel, in dem ich Hogwarts und darüber hinaus noch dessen Umland frei erforschen kann (inklusive Hogsmeade). Das Schulgelände allein plus den Verbotenen Wald hätte schon für ein ganzes Spiel ausgereicht. Das Schloss selbst ist bereits ein Ort, an dem ihr Stunden damit verbringen könnt, bloß jeden Flur und jeden Raum zu erkunden und nach Geheimnissen sowie liebevollen kleinen Details abzusuchen. Ich bin mit den Büchern und noch viel mehr den Filmen aufgewachsen und erfreue mich dementsprechend sehr daran, durch bekannte Areale wie die Große Halle zu schlendern oder die lange Holzbrücke zu sehen, über die Harry und Co mehrfach in den Filmen gelaufen sind. In dieser Hinsicht ist Hogwarts Legacy ein wahr gewordener Traum.

Auch der Rest der großen Spielwelt sieht klasse aus und bietet viele schöne Landmarken. Beim ersten Besuch in Hogsmeade bin ich erst mal in jeden Laden reingegangen und habe mit allen interaktiven Objekten interagiert. Es hat keinen spielerischen Nutzen, im Scherzartikelgeschäft einen großen roten Knopf zu drücken oder im Honigtopf allerlei Süßigkeiten zu naschen. Dafür bekommt man aber nette kleine Animationen zu sehen, die genau wie die vielen kleinen NPC-Events oder die sich bewegenden Bilder dazu beitragen, dass die Spielwelt lebendig wirkt. Nichtsdestotrotz handelt es sich nur um eine Kulisse, keine dynamische Sandbox. Hier geht kein Charakter einem wirklichen Tagesablauf nach und ihr könnt im Wesentlichen auch nur dann mit NPCs interagieren, wenn die Entwickler es für Quests vorsehen. Aber es ist eine sehr schöne Kulisse, durch die ich gerne in Ruhe streife, statt ständig die Schnellreise zu nutzen und nur von einer Mission zur nächsten zu hetzen.

Oh, hallo, Open-World-Einheitsbrei!

Schade nur, dass die Open World mit viel Beschäftigungstherapie vollgestopft ist. Da seien als Beispiel die fast 100 Prüfungen Merlins genannt: kleine Rätsel, bei denen ihr zumeist bestimmte Zauber einsetzen müsst. Ich hatte vorab die Hoffnung, sie würden so cool werden wie die Schreine in The Legend of Zelda: Breath of the Wild, in Wahrheit sind sie aber eher mit den kleinen "Puzzles" vergleichbar, über die ihr in Genshin Impact ständig stolpert. Einfach nur eine bestimmte Anzahl an Objekten in der näheren Umgebung zu zerstören, ist halt keine clever designte Knopfnuss und die Aufgaben wiederholen sich auch immer wieder.

Und was gibt es als Belohnung? Erfahrungspunkte – so weit, so gut – und Inventarvergrößerungen, sobald ihr bestimmte Mengen an Prüfungen absolviert habt. Ja, die nehme ich gerne, denn ich stolpere alle naselang über Ausrüstungsgegenstände, so dass das Inventar schnell voll ist und ich nichts mehr aufheben kann. Blöderweise erfährt man erst dann, was in einer Schatzkiste enthalten ist, wenn das Item im eigenen Rucksack landet. Oft genug habe ich daher schon Objekte zerstört, um Platz zu schaffen, nur um dann festzustellen, dass die frisch gefundenen Items auch schlechter sind als das, was ich bereits ausgerüstet habe.


Andere Open-World-Aktivitäten in Hogwarts Legacy sind auch nicht viel aufregender als die Merlin-Rätsel. Ob ihr nun beim Flug mit dem Besen Ballons zum Platzen bringt oder Banditenlager ausräuchert, aufregend ist das alles nicht. Zum Glück gibt es eine Vielzahl narrativer Nebenquests, wobei ihr es auch hier nur in seltenen Fällen mit interessanten Geschichten oder Charakteren zu tun habt und auch viele recht stupide Sammelaufgaben mit dabei sind. Teilweise führen euch die Missionen aber auch in eigens dafür geschaffene Dungeons, was ich zu schätzen weiß. Alles in allem sind die Nebenaufträge also längst nicht auf dem hohen Niveau von denen eines The Witcher 3 oder Cyberpunk 2077, aber immer noch weitaus besser als das, was uns zuletzt in Forspoken serviert wurde.

Hogwarts ist ein fantastischer Schauplatz und dann bietet das Spiel noch so viel mehr außen herum.

Zaubern macht Spaß – und wie!

Ein großer Pluspunkt von Hogwarts Legacy ist das Kampfsystem. Mit Graus erinnere ich mich noch an die letzten beiden Spiele von EA zu den "Harry Potter"-Filmen, die im Prinzip Gears of War für Kinder in sehr schlecht gewesen sind. Was Avalanche Software konzipiert hat, ist dahingegen eine wahre Wohltat. Statt wie in einem Shooter aktiv auf Gegner zu zielen, werden sie mehr oder weniger automatisch anivisiert, und es geht mehr darum, die verschiedenen Zauber klug einzusetzen, um feindliche Schilde zu durchbrechen und Kombos aufzubauen, um Extraschaden auszuteilen. Der Einfachheit halber sind die Sprüche verschiedenen Kategorien und damit auch Farben zugeordnet. Hat ein Widersacher einen gelben Schild um sich herum entstehen lassen, müsst ihr einen gelben Zauber auf ihn wirken, damit ihr anschließend seine Lebensenergie reduzieren könnt.

Das Prinzip ist schnell erlernt und an sich auch nicht enorm komplex, spielt sich aber sehr flüssig und dynamisch. Noch dazu fühlt ihr euch einfach sehr mächtig, wenn ihr einen Gegner erst mit Accio zu euch heranzieht und anschließend mit Depulso wegschleudert oder mit dem Feuerzauber Incendio brutzelt. Zudem können die Gefechte auch auf dem normalen Schwierigkeitsgrad durchaus fordernd sein, wenn ihr es mal mit einer größeren Feindgruppe zu tun habt.

Ob gegen Menschen, Spinnen oder eben einen großen Troll: Die Kämpfe machen richtig Laune.

Ständig Neues lernen

Dass sich euer Zauberrepertoire im Spielverlauf immer mehr erweitert, ist einer der großen Motivationsfaktoren in Hogwarts Legacy. Bis ihr wirklich jeden Spruch beherrscht, vergehen etliche Stunden. Es ist also nicht so, dass ihr schon nach einem Drittel der Haupthandlung alle Fähigkeiten beherrscht und dann nur noch das sehr simple und dadurch recht unspannende Loot-System sowie passive Boni eure Macht vergrößern. Außerdem bietet das Talentsystem durchaus einige echt coole Upgrades, die nicht einfach nur den Schaden von Zaubern erhöhen, sondern deren Wirkungsweise. Da wird dann aus Incendio ein Flächenangriff oder ihr könnt mit dem Verwandlungszauber aus Feinden explosive Objekte machen. Ja, Hogwarts Legacy mag kein richtiges Rollenspiel sein, in dem ihr euch spezialisieren könnt/müsst und eine große Bandbreite an Builds möglich ist. Das nehme ich aber gerne in Kauf, wenn ich fast das gesamte Abenteuer lang auf Verbesserungen hinarbeiten kann, die wirklich spürbare Auswirkungen aufs Gameplay haben und dadurch ein tolles Belohnungsgefühl auslösen.

Dem Loot- und Crafting-System mag das nicht gelingen. Umhänge, Kopfbedeckungen, Brillen und Co erhöhen immer nur einen von gerade mal drei Charakterwerten (Gesundheit, Offensive, Verteidigung) und die höherwertigen Gegenstände verfügen vielleicht noch von Haus aus über einen passiven Bonus oder bieten einen freien Slot für eine solche Eigenschaft. Man merkt Hogwarts Legacy hier stark an, dass eben auch jüngere Spieler zur Zielgruppe gehören und Avalanche Software sich daher in Sachen Komplexität zurückhalten musste. Immerhin ist die optische Bandbreite an Klamotten enorm. Es kann aber schnell passieren, dass euer Charakter wie der letzte Dorftrottel aussieht, etwa wenn er die ganze Zeit mit einer Schlafmütze und dicker Schutzbrille herumläuft. Zum Glück gibt es ein sehr gutes Transmogrifikationssystem: Habt ihr einmal einen Gegenstand erbeutet, wird dessen Erscheinungsbild in einer Datenbank abgespeichert, so dass ihr es auf jedes andere Item derselben Kategorie anwenden könnt. Obendrein gibt es in Hogwarts Legacy eine Vielzahl an rein kosmetischen Items – und das ganz ohne Mikrotransaktionen. Indem ihr einfach ganz normal das Spiel spielt, schließt ihr Herausforderungen ab und erweitert so nach und nach euren virtuellen Kleiderschrank. So gehört sich das!

Die Herausforderungen sind so was wie ein kostenloser Battle Pass, bloß aufgesplittet auf mehrere Fortschrittsbalken.

Ein weiteres cooles Feature ist der Raum der Wünsche. Hier könnt ihr nicht nur Zaubertränke brauen sowie Ausrüstung identifizieren und verbessern, sondern ihn auch komplett nach eigenem Gusto einrichten. Wer Lebenssimulationen wie Animal Crossing oder Disney Dreamligt Valley unter anderem deswegen gerne spielt, weil man sich dort als Innenausstatter verwirklichen kann, wird am Raum der Wünsche seine helle Freude haben. Wenn dann später noch das Vivarium hinzukommt und ihr somit große Naturareale gestalten könnt, in denen ihr gefan..., Pardon, gerettete Tierwesen haltet, wird dieser Spielertyp so richtig ausrasten (im positiven Sinne).

Zwischen den Generationen

Weniger zum Ausrasten ist die Technik auf der PS5. Nein, auf der Konsole hat Hogwarts Legacay nicht so große Performance-Probleme, wie es sie zumindest direkt zu Beginn auf dem PC gegeben hat (mittlerweile sollen Patches zumindest schon mal etwas Abhilfe geleistet haben). Im Performance-Modus läuft das Spiel mit butterweichen 60 FPS und sieht gut aus. Eine überragende Optik liefern aber auch nicht die beiden Fidelity-Modi (einmal mit und einmal ohne Raytracing). Man merkt Hogwarts Legacy eben doch an, dass es ein Cross-Gen-Titel ist, auch wenn die Versionen für PS4, Xbox One sowie Switch noch auf sich warten lassen. Gerade die Gesichter von Nebenfiguren erinnern während normaler Dialoge (die keine richtigen Zwischensequenzen sind) an Spiele von vor acht bis zehn Jahren. In Sachen Animationen bewegen wir uns hier auf dem Level von Mass Effect. Dafür sind die Umgebungen enorm detailreich und Avalanche Software weiß, wie man schöne Lichtstimmungen erzielt. Ob ihr nun nachts durch den Verbotenen Wald wandert oder mit dem Besen bei Sonnenaufgang über den Großen See fliegt, die Beleuchtung sieht immer klasse aus. An ein Horizon Forbidden West kommt Hogwarts Legacy grafisch jedoch nicht heran.


Kleiner Tipp am Rande: Wenn ihr einen Fernseher mit VRR (Variable Refresh Rate) habt und euch 40 FPS ausreichen, probiert den ausgeglichenen Grafikmodus aus, der eine gute Balance aus Grafikqualität, Auflösung und Performance bietet.

Fazit

Wenn das hier irgendein Spiel in irgendeiner Fantasy-Welt wäre, würde ich vermutlich sagen: "Ja, ist ganz nett, aber es gibt so viel bessere Open-World-Action-Advenures." Nun reden wir hier aber von Hogwarts Legacy, dem mit weitem Abstand ambitioniertestem Spiel in der Welt der "Harry Potter"-Romane, das jemals erschienen ist. Und was hier an Fanservice geliefert wird, ist beachtlich. Sich in Hogwarts und Umland zu verlieren, ist selbst angesichts der recht generischen Nebenaktivitäten und der enttäuschenden Story sehr leicht. Noch nie haben rein auf dem Wirken von Magie basierende Echtzeitkämpfe so viel Spaß gemacht und dank gutem Pacing hinsichtlich der Progression bin ich stets motiviert gewesen, mein Abenteuer fortzusetzen.

Als Open-World-Spiel mag Hogwarts Legacy "nur ganz gut" sein, als "Harry Potter"-Spiel hingegen ist es die Erfüllung so einiger Träume. Für eine Fortsetzung, die bestimmt kommen wird, darf sich Avalanche Software aber gerne noch deutlich mehr ins Zeug legen, was Story und Nebenaufgaben betrifft. Dafür, dass das Studio aber noch nie zuvor ein so großes, ambitioniertes Projekt umgesetzt hat, ziehe ich trotz der Mankos meinen Hut.

Hogwarts Legacy
Pro
  • Enorm liebevoll gestaltete Welt
  • Viel Fanservice
  • Tolles Kampfsystem
  • Auch im späten Spielverlauf gibt es noch neue Zauber und sinnvolle Upgrades
  • Richtig starke Musik
  • Raum der Wünsche mit umfangreichen Anpassungsmöglichkeiten
  • Ein paar coole Nebenquests
Contra
  • Story kaum mitreißend
  • Hauptfigur bleibt sehr blass
  • Schwache Dialogschreibe
  • Dialoge sehr statisch inszeniert, schwache Gesichtsanimationen
  • Deutsche Vertonung bestenfalls mittelmäßig
  • Viele Sammelaufgaben
  • Generische Open-World-Aktivitäten
  • Langweiliger Loot
4/5 Sterne
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