Dass noch eine Companion App für Sea of Thieves kommt, ist so gut wie ausgeschlossen, aber sie hätte das Leben vieler Piraten ernorm erleichtert.
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Eine Companion App hätte dem Piratenspiel gutgetan
Vor ein paar Jahren waren Companion Apps oder sogenannte Begleiter Apps noch ein Ding. Aber mittlerweile sind sie kaum noch zu finden. Dabei wären sie in dieser bis zum letzten Pixel durchmonetarisierten Branche ein adäquates Mittel, um Kunden noch stärker an die eigenen Spiele zu binden und mit exklusiven Angeboten und mehr zu versorgen. Sicherlich, die drei großen Konsolenhersteller haben ihre offiziellen Apps, aber die bieten meist kaum mehr Funktionen als das eigene Profil, Kommunikationsmöglichkeiten mit anderen Spielern sowie ein paar mehr oder weniger sinnvolle Statistiken.
Aber spezielle Anwendungen, die ein Spielerlebnis aufwerten, sind wirklich rar. Nintendo bietet innerhalb der eigenen App zwar einige Funktionen für Splatoon, Smash Bros. und Animal Crossing an, aber abgesehen von Splatoon hält sich auch hier der Mehrwert in Grenzen. Lediglich die Companion Apps zu Destiny 2 und World of Warcraft sind einer Erwähnung wert. Hier werdet ihr über In-Game-Ereignisse informiert oder könnt euch mit euren Gildenmitgliedern absprechen etc. Rockstar Games hingegen hat nicht einmal ein Jahr nach dem Erscheinen der Begleiter App für Red Dead Redemption 2 die Unterstützung schon wieder eingestellt.
Dabei sind gerade Service-Games wie beispielsweise Sea of Thieves eigentlich prädestiniert dafür. Entwickler können so zielgenau die Nutzer ansprechen, denn nicht jeder ist auf Social Media unterwegs, um die neuesten Entwicklungen zu verfolgen oder liest täglich Magazine. Eine Benachrichtigung auf dem Smartphone hingegen ist schnell überflogen. „Oh, neue Twitch Drops sind am Start“ oder „Es sind unplanmäßige Wartungsarbeiten angekündigt.“ Solche Informationen werden sowieso auf verschiedenen Kanälen veröffentlicht, aber so würden sie noch zielgerichteter bei den Spielern ankommen.
Zumal solche Spiele in der Regel nach einigen Jahren vor Inhalten nur so strotzen. Aber sind wir einmal ehrlich. Wer nur mal schnell checken will, welche aktuellen Missionen es gibt, wo einem noch gewisse Dinge fehlen oder einfach nur einen Blick auf die bisher erreichten Leistungen werfen will, macht dafür weder das Spiel noch den PC an, um nachzuschauen. Gut, jetzt könnte man anmerken, dass man mit dem Smartphone auch einfach die mobile Version der Webseite oder eine Web App aufrufen könnte. Das ist richtig, aber wer schon einmal längere Zeit mit Web Apps gearbeitet hat, hat mit Sicherheit die Tücken dieser Technik schon festgestellt. Da werden vielleicht ein paar Details nicht geladen, dann spinnt der Browser rum etc. Kurzum: Die Nutzererfahrung ist alles andere als komfortabel und intuitiv.
Bleiben wir beim Beispiel Sea of Thieves. Diese riesige Piraten-Sandbox würde enorm davon profitieren, aber nach knapp sechs Jahren am Markt werden die Entwickler wohl kaum noch eine solche App programmieren. Dabei gäbe es viele sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten. Man könnte zum Beispiel eine interaktive Map mit Checkpoints zum Abhaken anbieten, über das Auftauchen von World Events wie den Kraken informieren oder, was eine wirkliche Erleichterung wäre, die Preise für Handelswaren anzeigen lassen. Das sind nur einige Beispiele. Es würde sich sogar anbieten, die bislang veranstalteten Abenteuer als Zusammenfassung zum Lesen zu hinterlegen oder Charakter Biografien darzustellen. Rare selbst bietet auf der eigenen Webseite an, dass man alle erspielten Gegenstände betrachten kann. Warum nicht also auch in einer App? Stellt euch einmal vor, ihr könntet VOR dem Starten Spiels euer Schiffsdesign oder das Aussehen eures Piraten anpassen, um dann direkt loslegen. Befindet ihr euch in einer Allianz wäre sogar ein Nachrichtenaustausch denkbar.
Eine solche Begleiter App wäre übrigens auch für Starfield denkbar. Bei diesem Spiel würde es sogar noch mehr Sinn ergeben als bei einem Piratenspiel. Oder habt ihr schon einmal einen Piraten mit Tablet oder Smartphone gesehen? So riesig wie das Sci-Fi-Rollenspiel vermutlich wird, könnte das Erlebnis mit einer korrespondieren Anwendung noch gesteigert werden. Bereits besuchte Planeten könnten beispielsweise katalogisiert und mit den entsprechenden Details versehen werden. Aber das sind alles Wunschgedanken und beim derzeitigen Sparkurs, den diese Branche eingeschlagen hat, vermutlich nicht umsetzbar.