Destiny 2, The Division 2, Borderlands 3, Warframe – welcher Loot-Shooter ist am ehesten was für euch? Wir beraten euch.
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Loot-Shooter im Vergleich: Welches Spiel passt zu mir?
Fast exakt zehn Jahre ist es her, dass Gearbox Software das Genre der Loot-Shooter etabliert hat, ohne es damals schon so zu nennen. Im Oktober 2009 erschien das erste Borderlands und es wurde zu einem durchschlagenden Erfolg. Der Grund dafür war die geniale Idee, die Beutejagd eines Diablo mit klassischem Shooter-Gameplay zu verbinden. Zugegeben, das hat ein paar Jahre zuvor schon Hellgate: London probiert, ist daran aber gnadenlos gescheitert, weshalb wir uns schwer damit tun, jenen Titel als die Geburtsstunde der Loot-Shooter zu bezeichnen.
Heutzutage sind Spiele dieser Art beliebter denn je. Der Loot-Shooter hat sich zu einer eigenen Untergattung innerhalb des Actionspielgenres entwickelt. Mit Destiny 2, The Division 2, Borderlands 3 und Warframe gibt es eine breite Auswahl aktueller Vertreter, in die ihr viel Zeit investieren könnt. Doch wenn ihr noch keinen davon gespielt habt, welchen solltet ihr dann ausprobieren? Welcher Titel passt zu euch am besten? Auf diese Fragen liefern wir euch hier die Antworten. Das soll übrigens kein Wettstreit darum sein, welches Spiel denn nun das beste ist, da wir alle vier für empfehlenswert halten. Aber sie sprechen eben unterschiedliche Spielertypen an und wir wollen euch dabei helfen, den Loot-Shooter zu finden, der euren persönlichen Präferenzen am meisten gerecht wird.
Story und Spielwelt
Destiny 2
Destiny 2 stellt in Sachen Story eine deutliche Verbesserung gegenüber seinem Vorgänger dar. Die Geschichte des Hauptspiels rund um den Angriff der Kabale auf die letzte Stadt der Menschen und dem daraus resultierenden Versuch, nach einer herben Niederlage alle Kräfte zu sammeln und zurückzuschlagen, ist zwar ziemlich dünn (ähnliches gilt für die DLC-Kampagnen), dafür stimmt jedoch die Inszenierung der Story-Missionen. Es gibt so manche schicke Zwischensequenz und auch innerhalb der Missionen sorgen geskriptete Momente für eine tolle Atmosphäre. Zudem bieten die Missionen spielerisch einiges an Abwechslung.
Die Spielwelt von Destiny 2 ist keine zusammenhängende Karte, da ihr unterschiedliche Planeten besucht: die Erde, den Mars und auch weniger bekannte Himmelskörper wie etwa den Saturn-Mond Io. Die Gebiete sind unterschiedlich groß und außerhalb der Hauptmissionen habt ihr auch die Möglichkeit, sie frei zu erkunden. Vielerorts gibt es Mini-Dungeons oder sogar richtige Geheimnisse zu entdecken. Die Areale bieten viel optische Abwechslung, sind spielerisch aber allesamt sehr gleichförmig und auch nicht so detailverliebt wie in anderen Spielen.
The Division 2
Ubisoft-Spiele sind nicht bekannt dafür, gute Geschichten zu erzählen, das beweist der französische Hersteller immer wieder aufs Neue. The Division 2 stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar. Die Prämisse, dass der Großteil der US-Bevölkerung an der sogenannten "Dollargrippe" gestorben ist, einem Pockenvirus, das sich über das Bargeld verbreitet hat, war zwar schon im Vorgänger interessant, Entwickler Massive Entertainment hat aber in beiden Spielen zu wenig daraus gemacht. In Teil 2 geht es letztlich nur darum, dass in Washington, D.C. mehrere brutale Gangs die Kontrolle übernommen haben und ihr als Division-Agent die Stadt zurückerobern sollt. Interessante Charaktere, spannende Wendungen? Gibt es hier nicht!
Dafür ist die Spielwelt der absolute Star von The Division 2. Massive Entertainment hat den Stadtkern von Washington, D.C. originalgetreu nachgebildet. Jede Straße, jede kleine Gasse, jedes Innenareal ist mit wahnsinnig vielen Details geschmückt. Tiere streifen durch die postapokalyptische Variante der US-Hauptstadt und lassen die Welt zusammen mit feindlichen und verbündeten NPCs, die oftmals gegeneinander kämpfen, sehr lebendig wirken. Zudem gibt es überall versteckte Beutekisten und Lore-Gegenstände, die euch Hintergrundinfos zur Welt bieten, zu finden. In Sachen Spielwelt kann kein anderer Loot-Shooter The Division 2 das Wasser reichen.
Borderlands 3
Borderlands 2 galt lange Zeit als der Loot-Shooter mit der besten Story. Mittlerweile ist Borderlands 3 erschienen und…hat an dieser Situation nichts geändert. Die Geschichte des dritten Serienteils erreicht nicht das hohe Niveau des Vorgängers, was vor allem an den beiden Hauptantagonisten liegt: Die Zwillinge Tyreen und Troy Calypso stehen im Mittelpunkt der Handlung. Sie führen den Kult "Kinder der Kammer" an und haben das Ziel, Götter zu werden. Deshalb suchen sie die geheimen Kammern, um sich die Macht, die in ihnen verborgen ist, anzueignen. Ihr müsst das verhindern.
Leider sind die Calypsos eher nervig als unterhaltsam. Handsome Jack aus Borderlands 2 war charismatisch und hat trotz seiner absolut bösen Natur für viele Lacher gesorgt, die Zwillinge gingen uns schon nach kurzer Spielzeit auf den Trichter. Der Plot kann das leider nicht ausgleichen, allerdings ist er immer noch besser als fast alles, was die anderen Loot-Shooter zu erzählen haben. Borderlands 3 bietet zudem viele lustige Nebenquests und ist alles in allem der beste aktuelle Loot-Shooter für Solospieler. Dafür spricht auch die lange Kampagnenspielzeit. Wer alles mitnehmen möchte, ist locker 40 Stunden beschäftigt und dank mehrerer Planeten ist dabei auch genug optische Abwechslung geboten. Eine Open World hat Borderlands 3 zwar nicht, die einzelnen Gebiete sind aber teilweise schon von recht großem Ausmaß und es gibt auch genug abseits der Hauptpfade zu entdecken. Nur sonderlich lebendig wirkt die Welt nicht. Manchmal fahren Feinde durch die Gegend, davon abgesehen ist alles sehr statisch.
Warframe
Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt Warframe größtenteils nicht auf vorgefertigte Gebiete, sondern zufallsgenerierte Levels. Über eine Galaxiekarte wählt ihr stets die nächste Mission, die ihr spielen wollt, anschließend landet ihr in einem instanzierten Bereich. Die Gebiete mögen auf den ersten Blick klein und linear erscheinen, sind aber oftmals sehr verwinkelt. Zudem gibt es mittlerweile auch zwei Open-World-artige Levels: die Ebenen von Eidolon auf der Erde und Orb Vallis auf der Venus.
Story-technisch hat Warframe durchaus einiges zu bieten, ihr müsst es nur erst mal schaffen, zu den interessanten Quests zu gelangen. Neueinsteiger freuen sich zwar über einen kurzen Strang zusammenhängender Missionen, in denen ihr es mit einem festen Antagonisten zu tun bekommt, doch die erzählen keine spannende Geschichte. Seit einigen Jahren erweitert Entwickler Digital Extremes sein Spiel aber immer wieder um neue "Cinematische Quests", die spannende Einblicke in die Welt von Warframe gewähren. Doch bevor ihr die spielen könnt, müsst ihr euch erst mal jede Menge Grind hinter euch bringen und generische Missionen ohne Story-Kontext spielen. Erzählerisch ist Warframe dadurch ein eher zweischneidiges Schwert.
Gameplay
Destiny 2
Wenn Bungie eine Sache richtig gut kann, dann ist das exzellentes Gunplay. In Destiny 2 ist es einfach enorm befriedigend, die bösen Aliens mit den zahlreichen Schusswaffen ins Reich der Toten zu verfrachten. Die Entwickler haben die goldene Mitte zwischen schnell zu besiegendem Kanonenfutter und schwer zu knackenden Elite- und Bossgegnern.
Es gibt in Destiny 2 "Bullet Sponges", aber viele normale Feinde geben schon nach wenigen Treffern mit einem Sturmgewehr (oder einer einzigen Ladung aus einer Schrotflinte) den Geist auf. Das fühlt sich dank des hervorragenden Trefferfeedbacks und der perfekten Steuerung sehr befriedigend an und macht auch nach etlichen Stunden noch Spaß. Die Gegner-KI ist nicht die hellste, in Destiny 2 gilt: Masse statt Klasse. Aber es gibt sehr viele unterschiedliche Widersacher, viele davon mit eigenen Mechaniken, was für Abwechslung sorgt.
The Division 2
Das Spieltempo in The Division 2 ist deutlich geringer als bei der Konkurrenz. Das liegt vor allem daran, dass es im Kern ein klassischer Third-Person-Deckungs-Shooter ist, in dem ihr nicht wild herumrennen solltet. Das Deckungssystem funktioniert richtig gut, zudem reicht es oftmals nicht, hinter ein und derselben Kiste oder Mauer zu verharren, bis alle Gegner tot sind. Die KI in The Division 2 macht ihre Sache im Vergleich zu den anderen Loot-Shootern sehr gut. Sie geht selbst in Deckung und setzt euch mit Flankenmanövern teilweise ganz schön unter Druck.
Das Gunplay fühlt sich dank der gelungenen Animationen sehr responsiv an. Es gibt zwar sehr viele Kugelschwämme, doch sind die besser implementiert als im Vorgänger. Statt einfach nur einen sehr langen Lebensbalken zu haben, sind die harten Brocken stark gepanzert. Ihr müsst also erst ihre Rüstung durchbrechen, um sie anschließend wirklich verletzen und folglich auszuschalten zu können. Neben einem breiten Arsenal unterschiedlicher Waffen aus der realen Welt stehen euch diverse Fähigkeiten zur Verfügung, die taktisch klug eingesetzt werden wollen, beispielsweise Heildrohnen oder zielsuchende Minen.
Borderlands 3
Genau wie bei Destiny 2 ist es auch in Borderlands 3 die Masse an Gegnern, die euch vor Herausforderungen stellt, nicht deren Intelligenz. Die Feindtypen sind zwar weniger ausgeklügelt als im Bungie-Spiel, genug Abwechslung gibt es trotzdem sowohl spielerisch als auch optisch. Das Gunplay fühlt sich deutlich besser an als im Vorgänger, weil die Widersacher optisch mehr auf Beschuss reagieren. Jedoch ist in Borderlands 3 gefühlt jeder Gegner ein Kugelschwamm. Selbst mit einer Schrotflinte schaltet ihr Kontrahenten, die auf eurem Level sind, nicht mit einem Schuss aus.
Dafür bietet der Titel insgesamt vier sehr abwechslungsreich gestaltete Klassen, allesamt mit ihren eigenen Spezialfähigkeiten. Als Bestienmeister führt ihr Haustiere in den Kampf, als Moze könnt ihr euch wie in Titanfall regelmäßig in einen Mech setzen. Alle Charaktere machen richtig viel Spaß und haben Talentbäume, die sehr nützliche Boni und Skill-Anpassungen bieten. Dadurch ist die Levelphase enorm motivierend.
Warframe
Wie in The Division 2 schaut ihr in Warframe eurem Charakter über die Schulter. Das und der Fokus aufs Ballern sind aber auch schon die einzigen Gemeinsamkeiten der beiden Titel. Warframe spielt sich deutlich schneller und erinnert in den Schusswechseln viel mehr an Destiny 2. Gegner zu erschießen fühlt sich dank ordentlichem Trefferfeedback gut an, ihr könnt sie aber auch mit eurer Nahkampfwaffe abmurksen, die hier eine größere Rolle spielt als Nahkampfattacken in den anderen Titeln.
Warframe legt zudem besonders viel Wert auf das Thema Movement. Ihr seid eine Art Space-Ninja, der sich äußerst flink durch die Levels bewegt. Doppelsprünge, über den Boden rutschen – solche Dinge stehen an der Tagesordnung. Dazu kommen die Fähigkeiten der titelgebenden Warframes. Das sind die Kampfanzüge, die ihr tragt und sozusagen die Klassen des Spiels darstellen.
Der Loot
Destiny 2
In Destiny 2 gibt es etliche Waffen, aufgeteilt auf diverse Kategorien und Qualitätsstufen. Die Modelle sind allesamt von Hand entworfen. Gleiches gilt für die Rüstungsteile. Ihr legt eurem Charakter einen Helm, eine Körperpanzerung, Armrüstung, Schuhe sowie ein klassenspezifisches Item an. Beim Jäger ist es ein Umhang, beim Warlock ein Armreif und beim Titan eine Schärpe. Sämtliche Items lassen sich mit Farb-Shadern optisch anpassen, außerdem gibt es noch rein kosmetische Dinge wie andere Hüllen für den Geist, euren kleinen fliegenden Begleiter, und Emotes. Eine Besonderheit stellen die exotischen Waffen und Rüstungsteile dar. Ihr dürft nämlich nur jeweils einen Schießprügel und ein Kleidungsstück dieser Kategorie anlegen.
The Division 2
The Division 2 bietet logischerweise nicht so abgedrehte Knarren wie die Konkurrenz, da es nun mal mehr oder weniger in unserer echten Welt verankert ist. Dementsprechend greift ihr hier auf die üblichen Sturmgewehre, Maschinenpistolen, Schrotflinten, Scharfschützengewehre und Pistolen zurück, die ihr aus vielen anderen Shootern kennt. Die gibt es aber genau wie in einem Rollenspiel in unterschiedlichen Qualitätsstufen, sodass nicht jede AK47 die gleichen Werte hat. Mit freischaltbaren Aufsätzen lassen sich die Knarren an eure Bedürfnisse anpassen. Darüber hinaus gibt es allerlei Rüstungsteile wie Knieschoner und Schutzwesten und gewöhnliche Kleidung. Letztere ist aber rein kosmetischer Natur.
Borderlands 3
In Borderlands 3 gibt es keine Rüstungsteile zum Sammeln. Das Spiel konzentriert sich voll und ganz auf die Milliarden prozedural erstellten Waffen. Abseits der Feuerwaffen und Granaten gibt es lediglich noch Schilde, die euren Lebensbalken davor schützen, reduziert zu werden, Artefakte, die euch Boni verleihen, und Klassen-Mods, die Talente aufwerten sowie ebenfalls bestimmte Werte steigern. Den Großteil des Loots machen aber eben die ganzen Waffen aus und die Vielfalt diesbezüglich ist im Shooter-Genre ungeschlagen. Es gibt die verrücktesten Konstruktionen, die teilweise sehr abstruse Effekte haben. Wie in The Division 2 und Destiny 2 existieren unterschiedliche Qualitätsstufen und am begehrtesten sind die legendären Waffen. Die sind von Hand designt und haben allesamt einzigartige Effekte.
Warframe
Warframe handelt das Thema Loot gänzlich anders als die Konkurrenz. Hier werdet ihr keinen Bossgegner töten, der anschließend zig Waffen fallen lässt. Stattdessen sammelt ihr in Missionen Materialien, die ihr für die Herstellung von Tötungswerkzeug und den Warframes benötigt. Der Grind-Faktor ist dadurch besonders hoch. Außerdem kostet es euch Zeit, die Items zu bauen. Erstmal stellt ihr einzelne Komponenten her und die setzt ihr anschließend zusammen. Jeder Fertigungsprozess dauert von Haus aus mehrere Stunden oder gar Tage, sofern ihr ihn nicht gegen Geld beschleunigt. Was ihr hingegen als zufälligen Loot erhaltet, sind Mods für eure Waffen und Warframes, mit denen ihr sie stark eurem Spielstil anpassen könnt.
Endgame
Destiny 2
Habt ihr in Destiny 2 alle Kampagnenmissionen (Hauptspiel plus DLCs) durchgespielt, ist noch lange nicht Schluss. Euch stehen mittlerweile extremst viele Aktivitäten zur Auswahl. Es gibt Raids, kleinere Dungeons, Koop-Missionen namens "Strikes", mehrere PvP-Modi, die PvEvP-Kombination "Gambit", tägliche und wöchentliche Herausforderungen, die euch in die Open World locken, Quests für exotische Waffen und mehrere "Horde"-Modi. Der einzige Haken: Habt ihr ein Powerlevel von 900 erreicht, bringen euch danach nur noch ganz bestimmte Aktivitäten Ausrüstung ein, die jenen Wert weiter erhöht. Diese Limitierung gefällt nicht jedem, lässt euch aber trotzdem noch ausreichend Freiraum, um die Dinge tun zu können, auf die ihr Lust habt.
The Division 2
Mit Abschluss der Kampagne wird die Spielwelt von The Division 2 nochmal ein ganzes Stück dynamischer, denn dann hält die Black Tusk in Washington, D.C. Einzug. Damit beginnt ein ewig währender Kampf gegen diese besonders starken Eliteeinheiten, die euch immer wieder Kontrollpunkte wegstibitzen. Zudem invadieren sie Missionsgebiete aus der Kampagne, sodass ihr die jeweiligen Aufträge nochmal auf höherem Schwierigkeitsgrad und mit leicht veränderten Gegebenheiten spielen könnt. Außerdem könnt ihr auf Kopfgeldjagden gehen, euch im PvP mit anderen Spielern messen und einen Raid gibt es ebenfalls. Zudem erweitern die Entwickler das Spiel alle paar Monate um neue Haupt- und Nebenmissionen.
Borderlands 3
Borderlands 3 ist kein Servicegame im eigentlichen Sinn, daher liegt der Schwerpunkt viel mehr auf der Kampagne als dem Endgame. Das heißt aber nicht, dass es nach Abschluss der Story nichts zu tun gibt. Da wären etwa die Mayhem-Modi: erhöhte Schwierigkeitsgrade, die mit Modifikatoren für erhöhten Anspruch sorgen. Sie sind gut, wenn ihr manche Gebiete noch nicht erkundet oder Nebenquests nicht abgeschlossen habt. Habt ihr Level 50 erreicht, könnt ihr den "True Vault Hunter"-Modus aktivieren, das New Game Plus von Borderlands 3. Dann spielt ihr die ganze Kampagne nochmal, übernehmt aber euren Helden mitsamt aller Items. Zudem steigt ihr nach Erreichen der Maximalstufe in den Wächterrängen auf, wodurch ihr nochmals zusätzliche Boni erringt, vergleichbar mit den Paragon-Stufen aus Diablo 3. Zu guter Letzt gibt es mit dem "Ring des Gemetzels" und den Prüfungsgeländen explizite Endgame-Aktivitäten. Ersteres ist ein klassischer "Horde"-Modus, bei letzteren handelt es sich um lineare Levels, in denen ihr unter Zeitdruck Aufgaben erfüllen müsst.
Warframe
Warframe hat im Grunde kein richtiges Endgame. Ihr seid am Anfang damit beschäftigt, neue Waffen und Kampfanzüge herzustellen und das macht ihr auch noch nach Hunderten Stunden. Der Punkt, an dem ihr mal alle Items, die das Spiel zu bieten hat, freigeschaltet habt, wird vermutlich niemals kommen, da die Entwickler regelmäßig neue Warframes, Waffen und Co einführen. Zudem gibt es immer wieder neue Story-Quests und die Zukunft hält sicherlich auch noch weitere Open-World-Areale bereit. Tatsächlich bietet kein Loot-Shooter so viele Inhalte wie Warframe. PVP-Enthusiasten haben es hier jedoch eher schwer. Es gibt zwar einen Spieler-gegen-Spieler-Modus, aber der findet in der Community nur wenig Beachtung.
Geschäftsmodell
Destiny 2
Destiny 2 ist seit Oktober 2019 ein Free-to-Play-Spiel. Wer sich die "New Light" getaufte Gratisversion herunterlädt, erhält Zugriff auf das komplette Grundspiel und die ersten beiden DLCs "Fluch des Osiris" und "Kriegsgeist". Die beiden größeren Erweiterungen "Forsaken" und "Festung der Schatten" gibt es nur für Geld, ein paar ihrer Inhalte sind aber auch Free-to-Play-Spielern zugänglich. Beispielsweise müsst ihr "Forsaken" nicht kaufen, um den "Gambit"-Modus spielen zu können. Neben den kostenpflichtigen Add-ons gibt es noch Mikrotransaktionen, die sich aber nur auf kosmetische Inhalte beziehen, und ungefähr alle drei Monate erscheint ein neuer Season Pass zum Preis von knapp 10 Euro. Damit erhaltet ihr einerseits mehr Belohnungen in einer Saison (Destiny 2 hat nun auch eine Art Battle Pass) und andererseits Zugriff auf alle neuen Inhalte.
The Division 2
Wer The Division 2 spielen möchte, muss es kaufen. Darüber hinaus bietet Ubisoft einen Year 1 Pass an. Damit erhaltet ihr stets eine Woche früher Zugang zu neuen Story-Missionen und anderen Inhalten, die an sich kostenlos für alle Spieler sind. Mit größeren Updates gibt es auch neue Spezialisierungen (Klassen), die ihr ohne Year 1 Pass erst freischalten müsst. Wer den Pass gekauft hat, erhält direkt Zugriff auf die neuen Rollen, kann die damit verbundenen Aufgaben aber trotzdem erfüllen, um besondere kosmetische Items zu erhalten. Mikrotransaktionen gibt es derweil in The Division 2 auch, beschränken sich aber auf die rein optischen Kleidungsstücke.
Borderlands 3
Wie schon erwähnt, ist Borderlands 3 kein Servicegame. Ihr kauft das Spiel und erhaltet ein großes Inhaltspaket mit einer umfangreichen, abgeschlossenen Kampagne und ein wenig Endgame-Inhalten. Es gibt viele Skins für die Charaktere, die erspielt ihr euch aber. Mikrotransaktionen beziehungsweise einen In-Game-Shop findet ihr in Borderlands 3 nicht. Es gibt aber kleinere DLC-Pakete mit Kosmetik. Darüber hinaus steht ein Season Pass für knapp 50 Euro zum Verkauf. Gearbox will mehrere größere Erweiterungen veröffentlichen. Nähere Infos dazu gibt es aber noch nicht. Die Entwickler haben aber auch kostenlose Inhalte angekündigt.
Warframe
Warframe ist und war schon immer ein Free-to-Play-Spiel. Alle Gameplay-relevanten Inhalte sind kostenlos und es gibt regelmäßig Update mit neuen Features. Nur diverse rein kosmetische Objekte gibt es nur für Echtgeld. Allerdings müssen diejenigen, die nichts zahlen wollen, Geduld mitbringen. Es kann eben sehr lange dauern, bis ein Warframe oder eine Waffe hergestellt ist. Außerdem sind die Lager-Slots für jene Dinge begrenzt. Wer also eine große Sammlung an Anzügen und Schießprügeln sowie Nahkampfwerkzeug aufbauen möchte, kommt nicht drumherum, ein wenig Geld zu investieren. Das ist aber angesichts des Gegenwerts, den Warframe bietet, vollkommen angemessen. Allein in Anbetracht dessen, was Digital Extremes schon wieder für die nähere Zukunft geplant hat (ihr baut euch ein Raumschiff, fliegt damit durchs All und erlebt packende Raumgefechte), lässt keinen Zweifel aufkommen, dass das Studio es hin und wieder mal verdient hat, dass ihr etwas im In-Game-Shop kauft.