Gearbox hat viel "Borderlands 3"-Gameplay und diverse Neuerungen gezeigt. Unser Ersteindruck: Da haben wir Bock drauf!
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Borderlands 3: Das sieht gut aus – Die wichtigsten Neuerungen
Vor wenigen Wochen kündigte Gearbox Borderlands 3 endlich offiziell mit einem Trailer an, der für so ein erstes Video zu einem neuen Spiel recht viel gezeigt hat. Bis zur ersten vollwertigen Gameplay-Präsentation mussten wir uns aber bis zum gestrigen 1. Mai gedulden. Während wir in Deutschland den Tag der Arbeit genossen, hatten Randy Pitchford und sein Team drüben in Los Angeles eine Menge zu tun. Man lud Journalisten und Influencer ein, damit sie zum ersten Mal Borderlands 3 anspielten und ihre Erlebnisse auch gleich mit der Weltöffentlichkeit per Livestream teilten. Zuvor strahlte Gearbox eine einstündige Präsentation aus, in der das Studio nicht nur jede Menge Spielszenen zeigte, sondern auch reichlich Infos zu den Neuerungen preisgab. Und eines gleich vorweg: Wir haben jetzt umso mehr Lust auf den Shooter.
Frische Waffen braucht das Volk
Borderlands 3 sieht fantastisch aus. Damit beziehen wir uns nicht auf die Grafik (der Cel-Shading-Look ist nach wie vor cool, keine Frage), sondern auf das Spiel im Allgemeinen. Wir haben noch nicht selbst Hand anlegen können, aber allein beim Zuschauen macht das Gunplay bereits einen sehr guten Eindruck. Dafür sorgen die Animationen der Waffen, der Gegner und die vielen Effekte.
Die Waffen sind natürlich wieder das Kernelement. Borderlands 3 soll nicht nur Milliarden unterschiedliche Knarren bieten, Gearbox hat sich auch einige Neuerungen einfallen lassen. Zum Beispiel haben viele Argumentationsverstärker alternative Feuermodi. Da wird aus einem Gewehr mal eben ein Granatwerfer. Außerdem gibt es frische Spezialeigenschaften und obendrein haben die Tediore-Waffen, die ihr einfach wegwerft, statt sie nachzuladen, diverse neue Effekte spendiert bekommen. Erinnert ihr euch an das Gewehr mit Beinen aus dem ersten Trailer zu Borderlands 3? Das ist eine der möglichen Varianten.
Wollt ihr Streit oder nicht? Eure Entscheidung!
Habt ihr euch in Borderlands 2 auch immer mit euren Freunden um den Loot gestritten? Ihr macht eine Kiste oder ein Toilettenhäuschen auf, diverses attraktives Tötungswerkzeug lächelt euch an und euer Kumpel kommt an und sagt: "Hey, die epische Schrotflinte da hätte ich gerne." Auf solche Situationen könnt ihr in Borderlands 3 verzichten. Beute wird, wenn ihr es so wollt, instanziert.
Das bedeutet, dass jeder Spieler im Koop-Modus seinen eigenen Loot bekommt, so wie in Destiny 2 oder The Division 2. Und natürlich passt der stets zu eurem Level, auch wenn ihr mit eurem Level-30-Recken einem Spieler auf Stufe 10 helft. Sollte für euch die Zankerei um die Belohnungen jedoch zum Spiel dazugehören, zockt ihr eben im klassischen Modus. Dann bleibt, um einen großen Poeten unserer Zeit zu zitieren, "alles so, wie's hier ist, und es wird sich nichts dran rütteln."
Mehr Skills pro Charakter
Zu den spannendsten Infos des gestrigen Abends zählen die Details zu den Fähigkeiten der neuen Klassen. Leider ist Gearbox nur auf zwei der vier Helden eingegangen. Amara ist die Sirene in Borderlands 3, Zane hingegen eine Mischung aus Soldat und Assassinen. Beide verfügen genau wie die anderen zwei Charaktere, Moze und FL4K, über mehrere aktive Fähigkeiten, in den Vorgängern hat jede Klasse nur einen solchen Skill. In Teil 3 habt ihr zu Beginn mit jeder Figur die Wahl zwischen drei Fähigkeiten, im weiteren Spielverlauf schaltet ihr mitunter noch andere frei. Nur für Zane gilt Letzteres nicht. Er kann dafür zwei aktive Skills ausrüsten, die anderen nur jeweils eine. Mit Augmentierungen lassen sich seine Fähigkeiten aber dem eigenen Geschmack anpassen.
Zane kann einen Schild platzieren, der Schaden blockt, eine Drohne einsetzen, die Feinde angreift, oder ein Hologrammabbild von sich selbst erschaffen, das Feinde ablenkt. Amara ist zu Beginn in der Lage, entweder mehrere Astralfäuste auf ihre Gegner einzuschlagen, eine große Faust aus dem Boden brechen zu lassen oder eine magische Projektion von sich selbst zu kreieren, die jedem Schaden zufügt, der ihr im Weg steht. Über die drei Talentbäume schaltet ihr dann später jede Menge weitere Skills frei. Das verspricht ein deutlich interessanteres Charaktersystem als in den Vorgängern zu sein. Zudem beteuert Gearbox, das zwei Spieler ein und dieselbe Klasse so unterschiedlich spielen können, dass es durchaus sinnvoll sei, Dopplungen innerhalb der Gruppe zu haben.
Zu den weiteren Neuerungen im Kampf zählt etwa, dass es in Borderlands 3 zerstörbare Deckungen gibt. Außerdem können euch NPCs, die euch bei manchen Quests begleiten, wiederbeleben. Das ist gerade dann hilfreich, wenn ihr solo spielt (umgekehrt könnt auch ihr die Begleiter reanimieren).
Mehr Fahrzeuge und eine bewegliche Basis
Seid ihr nicht gerade am Ballern, düst ihr vielleicht mit einem der Fahrzeuge durch die Gegend. Die lassen sich in Borderlands 3 viel detaillierter modifizieren, als es in den alten Teilen möglich war. So könnt ihr etwa die Reifen und auch die Bewaffnung austauschen. Obendrein habt ihr die Option, gegnerische Fahrzeuge zu stehlen und bei Ellie, der Verwalterin von Catch-A-Ride, abzuliefern, um sie fortan bei jeder der Stationen bestellen zu können.
Wo wir schon beim Thema Fortbewegungsmittel sind: In Borderlands 3 seid ihr bekanntlich nicht mehr nur auf Pandora unterwegs, sondern besucht auch andere Planeten. Nur wie kommt ihr zu denen hin? Ganz einfach: Euer Hub ist Sanctuary 3. Das ist diesmal keine Stadt, sondern ein Raumschiff. Hier kauft und verkauft ihr Waffen und sonstige Items, zockt in Moxxis Bar am Glücksspielautomaten oder gestaltet euer eigenes Quartier, in dem ihr etwa beliebige Waffen an die Wand hängt. Außerdem findet sich auf der Sanctuary 3 eine Maschine, die jeglichen Loot ausspuckt, den ihr auf den Planeten habt liegen lassen.
Wer sich jetzt jedoch erhofft hat, mit dem Raumschiff durch das Weltall zu fliegen und vielleicht sogar Dogfights zu erleben, den müssen wir enttäuschen. Von Planeten zu Planeten wechselt ihr per Schnellreise, die aber immerhin als Lichtgeschwindigkeitsflug inszeniert wird und nicht bloß einen Ladebildschirm hervorruft. Hoffentlich werdet ihr im späteren Spielverlauf nicht ständig von einer Welt zur anderen geschickt, sofern es keine Schnellreise von der Oberfläche des einen Planeten zu der eines anderen geben sollte, mit der man einen Besuch auf der Sanctuary 3 umgehen könnte. Das könnte sonst schnell nervig werden.
Einschätzung
In etwas mehr als vier Monaten erscheint Borderlands 3 und wir können es kaum erwarten, auf die Jagd nach den Milliarden Waffen zu gehen und uns durch Horden von Gegnern zu schießen. Was Gearbox bislang vom Spiel gezeigt hat, macht Lust auf mehr. Richtig spektakuläre Neuerungen sucht man zwar bislang vergebens, aber das finden wir gar nicht schlimm. Borderlands 2 ist auch heute noch ein tolles Actionspiel und wenn der Nachfolger das Gleiche, aber eben in nochmal verbesserter Form abliefert, sind wir damit zufrieden.
Die Neuerungen wirken allesamt sinnvoll, das Gameplay sieht nach großem Spaß aus und auch der Humor scheint wieder zu zünden. Denn das haben wir noch gar nicht erwähnt: Sowohl Claptrap als auch die neuen Schurken Troy und Tyreen haben bei der Präsentation für so manchen Lacher gesorgt. Wir sind bereit, nach Pandora und zu all den anderen Planeten aufzubrechen. Jetzt heißt es bloß: Geduldig sein und irgendwie die restlichen Monate bis zum Release überstehen – vielleicht ja, indem wir einfach nochmal Borderlands 2 hervorkramen.