Ein letzter Eindruck von der gamescom 2023 kurz vor dem Release von Starfield. Der Hype ist groß, aber nicht bei allen.
So langsam setzt der Hype ein
Auf der gamescom 2023 haben Microsoft und Bethesda Softworks Starfield gezeigt, allerdings nicht in spielbarer Form sondern nur als Videopräsentation. Das mag nicht jedem gefallen, aber es ist ein nachvollziehbarer Schritt. Erstens sind die Reviewmuster bereits an viele Redaktionen verteilt worden und zweitens bindet die Entwicklung einer spielbaren Demo Ressourcen, die bei einem solchen Mammutprojekt an anderer Stelle sinnvoller aufgehoben sind.
Starfield hat durch geschicktes Marketing und unzählige Kooperationen im Vorfeld einen veritablen Hype erzeugt. Auch bei uns im Team sind die meisten schon Feuer und Flamme für das Action-Rollenspiel. Allerdings nicht bei allen. Ich gehöre dazu. Zwar fasziniert mich Starfield auf eine gewisse Art und Weise schon, aber mit den Spielen von Bethesda Game Studios (nicht verwechseln mit dem Publisher Bethesda Softworks) bin ich leider nie wirklich warm geworden. Dabei gelten sie Games dieses Studios fast ausnahmslos als Vorzeige-Rollenspiele, wenn man von Fallout 76 einmal absieht. Egal, ob man nun The Elder Scrolls III: Morrowind, Oblivion, Skyrim oder Fallout 3, Teil 4 oder die Erweiterung New Vegas nimmt, trotz verschiedener Bugs gelten diese Titel als hervorragend. Das einzige Spiel, welches mich halbwegs motiviert hat, war Fallout Shelter… Dabei habe mit anderen Games des Publishers durchaus meinen Spaß gehabt. Doom, Wolfenstein oder Wet waren großartige Actionkracher, die ich nicht missen möchte.
Der Funke von Starfield, der ersten neuen Marke des Teams nach gut 20 Jahren, ist bei mir aber noch nicht übergesprungen. Umso interessanter war der Termin auf der gamescom 2023 bei Bethesda/Microsoft. Vielleicht würden mich der neue Live-Action-Trailer oder die neuen Gameplay-Szenen überzeugen. Immerhin bietet Starfield genau das, was ich eigentlich derzeit suche. Es spielt nicht in einer Fantasy-Welt und keine verheerende Apokalypse hat die Welt zerstört. Traumhaft, endlich mal ein bisschen Realismus. Gepaart wird das mit einer absolut exquisiten Ästhetik und einer überragenden Bildqualität. Zudem klingen die ersten Eindrücke der Branchenkollegen mehr als verheißungsvoll.
Was will ich eigentlich mehr? Eigentlich nichts und dennoch hat mich der Trailer auf der gamescom 2023 relativ kalt gelassen (Okay, das Phänomen hatte ich auch mit Sea of Thieves). Ja, das gezeigte Material sah fantastisch aus, aber meine Befürchtung ist, dass ich schlichtweg mit den Rollenspielelementen überfordert sein werde. Mir ist das schon in anderen Spielen des Genres ziemlich egal. Mein Interesse, verschiedene Builds für einen Charakter zusammenzustellen, hält sich arg in Grenzen. Waffensets, Skins, Perks und andere Fähigkeiten usw. jucken mich ebenfalls herzlich wenig. Ich bin auch niemand, der bewusst die Grenzen eines Spiels auslotet. Ich möchte eine Geschichte erleben, Geheimnisse ergründen und dabei ein paar Gegner umnieten. Eine cineastische Inszenierung wäre dabei die Kirsche auf der Sahnetorte.
Das wird Starfield bieten, aber zu welchem Preis? Wenn ein Spiel mich nicht innerhalb der ersten 1-2 Stunden packt, ist es privat bei mir durchgefallen. Daher haben die Persona Spiele und viele JPRGs auch immer einen schweren Stand. Wenn sich das volle Potenzial eines Titels erst nach 20-30 Stunden oder mehr Spielzeit entfaltet, packe ich es in der Regel nicht noch einmal an. Natürlich werde ich Starfield eine Chance geben und vielleicht werde ich eines Besseren belehrt, aber bislang bleibe ich skeptisch. Daran haben leider die erstklassig produzierte Präsentation und der Hype im Team bei uns nicht viel geändert.