Es geht beim Lizenzpoker zwischen der FIFA und Electronic Arts nicht nur um Geld, sondern auch darum, was die Nutzungsrechte alles umfassen.
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Update: EA und die FIFA ringen um Geld und Nutzungsrechte
Update vom 14.10.2021: Die Gründe, warum Electronic Arts mit dem Gedanken spielt, sich von der FIFA-Lizenz zu trennen, lagen bislang im Unbekannten. Nun aber hat die New York Times einen Bericht veröffentlicht, der etwas Licht ins Dunkel bringen könnte. Demnach verlangt die FIFA für eine Weiterführung der Kooperation das Doppelte an Lizenzgebühren. Für vier Jahre soll Electronic Arts ca. 1 Milliarde US-Dollar bezahlen, wie aus Kreisen hervorgeht, die mit den Verhandlungen vertraut sind.
Aber das scheint nicht der einzige Grund zu sein. Aus dem Artikel geht ebenfalls hervor, dass sich Electronic Arts und die FIFA nicht einigen können, welche Sachen mit der Lizenz gemacht werden dürfen. Während die FIFA die Nutzungsrechte auf den Kern des Fußballspiels beschränken will, möchte EA stattdessen die Lizenzen auch für weitere Unternehmungen innerhalb des Videospielsegments nutzen. Dazu zählen etwa Highlights von aktuellen Spielen, Turniere oder NFTs. Zudem pocht EA, wie dem Artikel zu entnehmen ist, auf die Exklusivität und will damit offenbar verhindern, dass andere Firmen ebenfalls an die Rechte gelangen, mit denen das Unternehmen seit mehr als zwei Jahrzehnten die größte Sportspielmarke der Welt aufgebaut hat. Ob beide Parteien noch eine Einigung erzielen, bleibt abzuwarten. Electronic Arts bereitet sich aber offenbar schon auf eine Zeit ohne FIFA-Lizenz vor.
Originalmeldung vom 13.10.2021: Dass der Branchenriese Electronic Arts laut darüber nachdenkt, die FIFA-Marke fallen zu lassen, ist seit einigen Tagen bekannt. Es könnte also sein, dass ab 2023 die Fußballspiele aus dem Hause Electronic Arts nicht mehr den Namen FIFA verwenden werden. Passend dazu hat sich der amerikanische Publisher und Entwickler bereits den Markennamen EA Sports FC rechtlich schützen lassen. Ob es jedoch zur Namensänderung kommt, ist ungewiss (wenn auch wahrscheinlich), denn offiziell wurde das Ende der Zusammenarbeit noch nicht bekannt gegeben.
Electronic Arts wird jedoch auch weiterhin mit echten Spielernamen und Vereinen auftrumpfen können, egal ob mit FIFA-Lizenz oder ohne, denn das Unternehmen hat verkündet, dass man die Partnerschaft mit der Spielergewerkschaft FIFPro verlängert habe. Die FIFPro mit Sitz in den Niederlanden vertritt die Interessen von mehr als 65.000 Sportlern weltweit, worunter sich auch mehrere tausend Fußballer befinden.
Allerdings haben sich dieser Gewerkschaft noch nicht alle Landesverbände angeschlossen. So fehlen in der Liste beispielsweise Länder wie Deutschland, Brasilien, weite Teile Afrikas, fast gesamt Asien (Ausnahmen sind unter anderem Indien und Japan) sowie Russland. Mit einigen dieser Länder kooperiert Electronic Arts allerdings separat, wie im Falle der Deutschen Fußball Liga, um auch deren Wettbewerbe, Spielernamen und Grafiken verwenden zu dürfen.