Mit Mafia 3 hat uns Hangar 13 enttäuscht, aber mit Mafia: Definitive Edition machen die Kalifornier das wieder wett.
Mafia – Definitive Edition im Test: So muss ein Remake sein!
Hätte uns vor ein paar Monaten jemand gefragt, für wie wahrscheinlich wir ein Remake von Mafia halten, hätten wir ihm wohl geantwortet: "Das wird es niemals geben." Warum eigentlich? Das wissen wir nicht so genau, denn eigentlich erfüllt das Gangsterepos von 2002 viele Kriterien, die für ein Remake sprechen: Es wurde damals von Kritikern in höchsten Tönen gelobt, war ein Verkaufserfolg, bildete die Grundlage für eine ganze Serie und es genießt zumindest unter PC-Spielern (die Konsolenversionen waren nicht ganz so gut) Kultstatus. Tja, und so kam es, dass nun tatsächlich mit der Mafia: Definitive Edition ein Remake erschienen ist. Und was für eins!
Dieses Remake war echt nötig
Das 18 Jahre alte Original-Mafia heutzutage zu spielen, empfiehlt sich eigentlich nur für diejenigen, die den Titel schon damals gezockt haben. Jemand, der noch nie die Geschichte von Thomas Angelo erlebt hat, wird es schwer haben, Mafia lieben zu lernen. Die fast zwei Jahrzehnte sind nicht spurlos an dem Actionspiel vorbeigezogen: Die Grafik ist reichlich angestaubt. Das veraltete Gameplay und Mängel wie Lücken in der Geschichte oder der aufgrund von unfairen Passagen sehr hohe Schwierigkeitsgrad, der sich nicht ändern lässt, wiegen aber noch mehr.
Die Mafia: Definitive Edition kommt also gerade recht. Entwickler Hangar 13, der zuvor Mafia 3 produziert hat und dafür nicht sonderlich viel Lob einfahren konnte, zaubert hier ein Remake auf den Bildschirm, das zwar mit einigen Änderungen daherkommt, im Herzen aber immer noch das gute alte Mafia ist. Ihr spielt, wie bereits erwähnt, Thomas Angelo, der im Jahr 1930 als Taxifahrer in der fiktiven US-amerikanischen Stadt Lost Heaven arbeitet.
Eines Nachts bleibt ihm keine andere Wahl, als die zwei Gangster Paulie und Sam, die zur Salieri-Familie gehören, mitzunehmen. Die beiden sind auf der Flucht vor Mitgliedern der feindlichen Morello-Familie. So kommt es zur ersten Verfolgungsjagd in Mafia: Definitive Edition und Tommys Taxi trägt natürlich ein paar Spuren davon. Für seine Hilfe belohnen ihn die Verbrecher mit einem dicken Batzen Geld – weit mehr, als er für die Reparatur benötigt. Tommy ist beeindruckt davon, will aber eigentlich nichts weiter mit dem organisierten Verbrechen zu tun haben. Als ihn wenig später jedoch zwei von Morellos Schlägern überfallen und nicht nur sein Gefährt, sondern auch ihn zu Klump hauen wollen, sucht er auf der Flucht Schutz bei Salieris Leuten. Es kommt, wie es entsprechend dem Titel des Spiels kommen muss: Der Taxifahrer wird zum Gangster.
Gute Geschichte noch besser gemacht
In Mafia: Definitive Edition erlebt ihr, wie Tommy über die Jahre hinweg immer weiter in den Rängen der Salieri-Familie aufsteigt. Er ist jedoch nicht von allem begeistert, was er machen soll. Im Verlauf der Geschichte geschieht es immer wieder, dass in ihm Zweifel an dem, was er macht, aufkommen. Die Story hat schon 2002 sehr gut unterhalten, das Remake setzt aber tatsächlich noch einen drauf.
Grund Nummer 1: Die Charaktere wirken in der Mafia: Definitive Edition menschlicher. Bestes Beispiel ist Paulie, der im Original im Grunde bloß eine Joe-Pesci-Hommage ist. Er wird zwar in dessen englischer Fassung nicht vom "Goodfellas"- und "Casino"-Star gesprochen, ist ihm aber äußerlich nachempfunden und im Deutschen leiht ihm dessen Stammsynchronsprecher Mogens von Gadow seine Stimme. Im Remake steht die Figur komplett auf eigenen Beinen. Hier wird Paulie als eine recht tragische Figur mit einem Alkoholproblem dargestellt. Das ist zwar nicht viel mehr als eine Randnotiz, aber mehr Charakterzeichnung, als das Original zu bieten hat. Das gilt auch für die anderen wichtigen Figuren wie Sam, Don Salieri und natürlich Tommy.
Mehr von den Angelos, aber noch nicht genug
Zudem bereinigt Hangar 13 Fehler, die Illusion Softworks (später 2K Czech) Anfang der 2000er gemacht hat. Ganz wichtig: Tommys Frau Sarah ist in der Definitive Edition häufiger zu sehen. Tritt sie im Original nur in einer einzigen Mission auf, in der der Protagonist sie sicher nach Hause geleiten soll, spendieren die Entwickler ihr in der Neuauflage mehr Szenen. Zum Beispiel seht ihr, wie Tommy nach einer harten Nacht, in der ein Job mit vielen Toten geendet hat, heimkommt, seine Liebste sofort versteht, was geschehen ist, und die beiden sich umarmen. Allerdings ist Sarah erneut keine tragende Figur. Sie bleibt ein Nebencharakter mit immer noch recht wenig Screen Time.
Für unseren Geschmack hätte in der Mafia: Definitive Edition gerne noch etwas mehr vom Familienleben der Angelos zu sehen sein dürfen, auch um Tommy noch mehr Profil zu verleihen. Wie ist er zum Beispiel als Vater? Davon sehen wir so gut wie gar nichts, dabei hätte es einen schönen Gegensatz zu den vielen Momenten gebildet, in denen der einstige Taxifahrer Dutzende Leute umbringt.
Wo wir schon dabei sind, dass Hangar 13 das Potenzial nicht in Gänze ausgeschöpft hat: Der Hauptantagonist Morello kommt auch im Remake zu kurz. Zwar hat auch er ein wenig mehr Screen Time als im Original, aber dafür, dass er eben über weite Teile der Kampagne der große Gegenspieler ist, ist er immer noch zu unterrepräsentiert. Dafür hat Hangar 13 an anderer Stelle eine Story-Lücke ausgemerzt. Tommy soll in einer Mission eine Prostituierte umbringen, die Informationen ausgeplaudert hat. Im Original kennt er sie und hat deshalb Gewissensbisse, nur wird die Figur vorher gar nicht wirklich eingeführt. Die Definitive Edition umgeht dieses Problem. Wie genau, wollen wir an dieser Stelle nicht verraten (auch wenn es kein großer Spoiler wäre), es ist aber in jedem Fall deutlich besser gelöst.
Linearität ist kein Manko
Mafia wurde damals als GTA-Konkurrent betitelt, so ganz gepasst hat diese Aussage aber nicht. Denn wo ihr in Grand Theft Auto viele Dinge abseits der Geschichte machen könnt, konzentriert sich Mafia komplett auf seine Story. Lost Heaven ist zwar eine offene Welt, jedoch gibt es so gut wie keine Nebenmissionen oder sonstige Aktivitäten. Daran ändert das Remake nichts. Es ist sogar noch linearer, weil die paar optionalen Aufträge, die ihr im Original zu bestimmten Zeitpunkten (und nur zu diesen Zeitpunkten) für den Mechaniker Lucas Bertone erfüllen könnt, um zusätzliche Autos zu bekommen, fehlen.
Diese Linearität ist aber nur dann ein Problem, wenn ihr von einem Open-World-Spiel erwartet, dass es Nebenmissionen, Minigames und all den anderen Kladderadatsch bietet – wobei es zumindest ein paar Sammelgegenstände gibt, die aber reichlich unspektakulär sind (alte Comichefte aus den 30ern zum Beispiel, von denen ihr euch aber nur die Cover anschauen könnt). Mafia ordnet alles der Story unter. Es will gar keine Sandbox sein und das ist ok. Klar, wir hätten uns nicht beschwert, wenn Hangar 13 das Konzept deutlich ausgebaut und guten Nebenmissionsstränge entworfen hätte, die mehr über Randfiguren wie Salieris Barmann Luigi (Sarahs Vater) oder den Autoexperten Ralphie erzählen. Aber lieber haben wir eine kompakte Kampagne ohne Leerlauf, als eine mit generischen Zusatzaufgaben vollgestopfte Open World wie in Mafia 3.
Die gleichen Missionen in besserer Form
Die Kampagne von Mafia: Definitive Edition ist eh ein so rundes und großartiges Erlebnis, dass das Spiel optionale Inhalte gar nicht nötig hat. Die 20 Missionen sind wie vor 18 Jahren enorm abwechslungsreich, schicken euch an liebevoll gestaltete Orte und bieten richtig schicke Zwischensequenzen mit gutem Performance Capture. Hangar 13 hat die Levels aber nicht 1:1 nachgebaut. Fans des Originals werden jede Mission wiedererkennen, aber es gibt zahlreiche Anpassungen am Design. Zum Beispiel könnt ihr während der Verfolgungsjagd direkt zu Beginn des Spiels durch diverse auf der Minimap markierte Baustellen fahren, um eure Verfolger abzuschütteln.
Ein absolutes Glanzbeispiel ist der Auftrag, der euch in das alte Gefängnis auf Central Island führt. Damals wie heute sollt ihr von dessen Turm aus einen Politiker erschießen, der gerade eine Rede unter freiem Himmel hält. Im Original müsst ihr euch zuvor durch eine Meute an Gegnern ballern. Was das für Leute sind, macht das Spiel gar nicht klar und es ist ihm im Grunde auch egal. Die Entwickler dachten sich wohl: "Na, da müssen halt ein paar Feinde sein, damit es Action gibt, weil Mafia ja ein Actionspiel ist."
Die Definitive Edition setzt diese Mission viel besser um. Hier wird deutlich gemacht, dass es Obdachlose sind, die in dem Knast leben, was die Stadt gar nicht gerne sieht. Die Leute wollen sich nicht vertreiben lassen und sind jedem Fremden misstrauisch gegenüber. Doch nicht jeder von ihnen wird euch angreifen und wenn es dazu kommt, fliegen auch keine Kugeln, sondern es wird sich nur ein bisschen geprügelt. Geballert wird in der Mission trotzdem, weil ihr es am Ende mit den Gesetzeshütern zu tun bekommt. Diese Änderung trägt genau wie die Anpassungen der Charaktere dazu bei, dass die Welt in Mafia: Definitive Edition viel glaubwürdiger ist. Oder gibt es wirklich einen nachvollziehbaren Grund dafür, dass in dem verlassenen Gefängnis lauter Schießwütige leben und Stadt sowie Polizei offensichtlich nichts dagegen unternehmen?
Das Gameplay kommt uns bekannt vor
Apropos Schießwütige: Natürlich kommt ihr auch im Remake oftmals nicht um Ballereien herum. Das Gameplay ist im Vergleich zum Original stark modernisiert und somit auch verbessert. Die Definitive Edition erweist sich als zeitgemäßer Deckungs-Shooter. Auf Knopfdruck hockt sich Tommy hinter Kisten und lehnt sich an Wände. Wer Mafia 3 gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen, denn im Kern hat Hangar 13 dessen Gameplay-Basis eins zu eins übernommen. Allerdings hält Tommy etwas weniger aus als der Vietnamveteran und zielt auch nicht ganz so präzise.
Die Schießereien in Mafia: Definitive Edition machen durch die Bank weg Laune, auch wenn die Gegner-KI nur durchschnittlich ist (aber nicht so katastrophal dumm wie in Mafia 3). Das Trefferfeedback ist auf ähnlich hohem Niveau wie im dritten Serienteil. Wenn ihr einen Widersacher mit der Schrotflinte voll erwischt, wird er kraftvoll zurückgeschleudert. Zudem klingen die Waffen sehr satt. Mit der Pistole oder – noch besser – einem Präzisionsgewehr Kopfschüsse zu verteilen, ist sehr befriedigend.
Da wäre noch mehr gegangen
Das Gameplay ist aber auch nicht meisterlich. Ein The Last of Us: Part 2 hat uns dieses Jahr mit ähnlichen Gefechten deutlich mehr begeistert. Das hat auch damit zu tun, dass die Nahkämpfe in Mafia: Definitive Edition ziemlich schlecht umgesetzt sind. Im Prinzip drückt ihr die ganze Zeit nur einen Knopf zum Schlagen und ab und zu müsst ihr mal einem gegnerischen Angriff im richtigen Moment ausweichen. Das ist arg simpel und noch dazu kommt es in den Handgemengen gerne mal zu Glitches, etwa wenn der Gegner direkt vor einem Objekt steht. Die Finisher-Animationen ignorieren nämlich in der Regel, dass es ja so etwas wie eine Kollisionsabfrage geben müsste.
In manchen Missionen wird auch geschlichen. Es gibt immer noch den Level, in dem ihr unbemerkt in die Villa des Staatsanwalts eindringen müsst, um aus dessen Safe Beweise gegen die Salieri-Familie zu stehlen. Aber auch die Mission "Nur zur Erholung" im letzten Viertel des Spiels ist im Remake eine Schleichmission. Das System ist auch ziemlich simpel, da euch nicht mehr Mittel zur Verfügung stehen als das geduckte Gehen und Schleichangriffe. Ihr könnt nicht mal wie in Mafia 3 pfeifen, um Gegner zu euch zu locken.
Aber das ist alles gar nicht so schlimm. Zum einen machen die Schleicheinsätze das, was sie machen sollen, nämlich für mehr Abwechslung sorgen. Zum anderen sind sie nicht so frustrierend wie in anderen Titeln, die eigentlich keine Stealth-Spiele sind, dann aber trotzdem unbedingt die eine obligatorische Schleichmission haben müssen (ja, Marvel's Spider-Man, wir meinen dich!). Zwar dürft ihr euch nicht erwischen lassen, sonst werdet ihr an den letzten Speicherpunkt zurückversetzt, aber zumindest auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist uns das nur einmal passiert, weil wir versehentlich einen Schuss abgegeben haben.
Mafia kann auch nicht frustrierend sein
Wo wir schon beim Thema Schwierigkeitsgrad sind: Das Mafia-Remake ist bei Weitem nicht so gnadenlos wie das Original. Ihr habt diesmal eben die Wahl zwischen mehreren Schwierigkeitsgraden. Wir haben die Kampagne auf "Normal" durchgespielt und dabei ein sehr ausgewogenes Erlebnis gehabt. In der zweiten Hälfte des Spiels sind wir schon das eine oder andere Mal gestorben, aber es kam nie zu richtigen Frustmomenten – zumal es eben in der Definitive Edition viel mehr Speicherpunkte gibt. Selbst das berühmtberüchtigte Autorennen war kein Problem.
Wer will, kann Mafia: Definitive Edition aber in fast genauso gnadenloser Form erleben wie das Original. Über "Schwer" gibt es noch den Schwierigkeitsgrad "Klassisch". Auf dem ist Tommy sehr schnell tot, wenn ihr euch treffen lasst. Zudem verliert ihr Kugeln, wenn ihr nachladet, euer aktuelles Magazin aber noch gar nicht leer ist. Und dann wären da noch die Fahrphysik und das Polizeiverhalten, was sich beides auf "Simulation" stellen lässt. Die Autos aus den 30ern steuern sich dann extrem schwerfällig. Da müsst ihr schon sehr früh auf die Bremse treten, wenn ihr etwa an einer roten Ampel halten wollt.
An einer roten Ampel halten? Ja, das ist nötig, wenn ihr die Polizei auf die höchste Stufe stellt. Denn dann hält sie euch wie im Original an, wenn ihr die Verkehrsregeln missachtet (es gibt auch wieder den Tempomat). Allerdings sei gesagt, dass Hangar 13 in der Spielwelt deutlich weniger Ampeln verteilt hat als Illusion Softworks damals beim Original.
Weniger Leerlauf
Was gibt es sonst noch zur Mafia: Definitive Edition zu sagen? Nun, das Spiel ist in jedem Fall kürzer als das Original. Das liegt nicht nur an den gestrichenen Nebenmissionen von Lucas Bertone, sondern auch daran, dass ihr viele Fahrwege von damals nicht mehr machen müsst. Wo ihr einst noch nach fast jeder Mission zurück zu Salieris Bar tuckern musstet, spart das Remake das zum Großteil aus. Wer will, kann sogar die Fahrten, die in der Neuauflage enthalten sind, überspringen. Zugleich nutzt Hangar 13 diese vermeintlichen Leerlaufphasen besser, indem sich Tommy entweder mit den anderen Leuten im Auto unterhält und dabei mehr Figurenzeichnung betrieben wird oder ihr einer Radiosendung lauscht, in der etwa über ein anstehendes Baseballspiel berichtet wird. Da wären wir wieder bei dem Thema, der Welt mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.
Wer nach dem Durchspielen der Kampagne den "Freie Fahrt Extreme"-Modus des Originals vermisst, der das Herumfahren in Lost Heaven durch einige kleine Missionen aufgewertet hat, über die sich besondere Autos freischalten lassen, muss nicht traurig sein. Die "Freie Fahrt" im Remake, zu der ihr nach der ersten Story-Mission Zugang erhaltet, enthält ein paar solcher kleinen Aufträge beziehungsweise Herausforderungen. Das ist nichts Weltbewegendes, was euch noch viele weitere Stunden an Mafia: Definitive Edition fesselt, aber als kleinen Nachtisch nehmen wir es gerne mit.
Kein zweites Mafia 3
Zu guter Letzt müssen wir noch ein paar Worte zur Präsentation und Technik verlieren. Wer nach dem in diesem Aspekt enttäuschenden Mafia 3 ein ähnliches Debakel erwartet hat, den können wir beruhigen. Bis auf die oben erwähnten Glitches haben wir keine Bugs erlebt und abgestürzt ist uns das Spiel auch nie. Zudem macht es grafisch einen wesentlich besseren Eindruck. Es gibt keinen seltsamen Farbfilter und auch keine Skybox, die aussieht, als stamme sie direkt aus einem N64-Spiel. Mafia: Definitive Edition hat auf dem PC ein durchgehend scharfes Bild und gerade die Lichteffekte und Spiegelungen machen einiges her.
Am Tag mag die Optik nur solide sein, ist es aber dunkel und kommt dann noch Regen dazu, gehört es zum Schönsten, was wir dieses Jahr gespielt haben. Es kommt nicht von ungefähr, dass Hangar 13 ausgerechnet die Mission "Ausflug aufs Land", in der genau diese Witterungsbedingungen herrschen, für die erste Gameplay-Präsentation ausgewählt hat. Wenn ihr in der Nacht über das Farmgelände und durch die Lichtkegel der Lampen lauft, während es in Strömen schüttet und Blitze hin und wieder die Umgebung erhellen, lässt die Engine all ihre Muskeln spielen.
Oh Mann, klingt das gut!
Akustisch ist Mafia: Definitive Edition nichts Geringeres als ein Meisterwerk – und das, obwohl vom Original-Soundtrack nur noch das Hauptthema geblieben ist. Alle anderen Stücke sind komplett neu und richtig gut. Sowohl ruhige als auch actionreiche Momente sind perfekt mit Streichern, Klavier und/oder Bläsern untermalt und im Radio läuft zwar auch andere Musik aus den 30ern als in der Urfassung, aber die ist keinen Deut schlechter.
Das wahre Highlight sind aber die Sprecher, zumindest in der englischen Fassung. Sie agieren auf allerhöchstem Niveau und es kommt ihnen sehr zugute, dass die Dialoge auf Filmniveau sind. Die deutsche Besetzung kann da nicht mithalten. Die Synchronisation ist in dem Fall leider nur Durschnitt. Im Original sind zumindest Tommy, Salieri, Paulie und Frank deutlich besser vertont. Anstatt aber eben den alten Stimmen nachzutrauern. solltet ihr das Remake einfach auf Englisch mit deutschen Untertiteln spielen.
Fazit
Mafia: Definitive Edition ist ganz nah dran, ein perfektes Remake zu sein. Es greift die gute Geschichte des Originals auf, macht sie dank glaubwürdigerer Figuren und geschliffeneren Dialogen noch besser, wertet sogar die Missionen auf und modernisiert das Gameplay. Wer Mafia nie gespielt hat, hat das große Vergnügen, das Gangsterepos in einer Form zu erleben, von der Fans lange Jahre nur träumen konnten. Wer wiederum das Original in- und auswendig kennt, darf sich auf manche überraschenden Detailänderungen freuen, die das Erlebnis aufwerten und nichts verfälschen. Warum dann keine Höchstwertung? Nun, das Gameplay ist halt einfach nur gut und nicht mehr (aber auch nicht weniger). Aber Mafia spielt man eben auch in erster Linie wegen der Geschichte und Atmosphäre und hier brilliert die Definitive Edition von Anfang bis Ende.
- Großartige Geschichte
- Figuren besser umgesetzt als im Original
- Abwechslungsreiche Missionen
- Gutes Shooter-Gameplay
- Ordentliche Fahrphysik
- Fantastische Musik
- Exzellente englische Sprecher
- Deutsche Vertonung nicht so gut
- Schwaches Nahkampfsystem
- Familie von Tommy kommt zu kurz,...
- ...ebenso Morello