Jens und Nico hat so einiges erfreut, was es auf der E3 zu sehen gab, aber ein paar Enttäuschungen war auch dabei.
- home
- magazin
- messen-und-events
- e3
e3-2021-unsere-high-und-lowlights
E3 2021: Unsere High- und Lowlights
Vor der E3 haben wir euch verraten, was unsere Wünsche und Erwartungen gewesen sind. Nun liegt die Messe hinter uns und da stellt sich die Frage: Wurden diese Wünsche und Erwartungen erfüllt? Was waren für uns die Höhepunkte, was die Enttäuschungen? Das verraten euch Jens und Nico.
Jens freut sich über Elden Ring sowie sein gutes Näschen …
Die E3-Woche fing mit dem Gameplay-Trailer zu Elden Ring richtig gut an. Selten habe ich mir einen Werbeclip für ein Videospiel so häufig und so gerne angeschaut. From Software hat hier einfach alles richtig gemacht. Der Trailer zeigt nicht einfach nur Gameplay, sondern ermöglicht es noch dazu, sich ein gutes Bild von dem Open-World-Souls-like zu machen – und das ohne große Erklärungen innerhalb des Videos. Und dann dieses fantastische Art Design! Allerspätestens bei dem Gesicht im Boden war ich hin und weg. Dazu die Gestaltung der verschiedenen Gegner und die sensationellen Panoramen. Ich habe direkt Lust bekommen, diese Welt zu erkunden. Gleich noch einen Release-Termin dazu zu bekommen, der zwar noch knapp ein halbes Jahr entfernt, aber doch deutlich früher ist, als ich es schon befürchtet hatte, ist das Sahnehäubchen obendrauf.
Ein anderes großes Highlight für mich, auch weil es genauso vorhergesagt habe, ist Forza Horizon 5. Ich liebe die Reihe, habe gerade den dritten Teil etliche Stunden gezockt. Noch dieses Jahr einen neuen Ableger zu erhalten, dessen Schauplatz vielfältiger ist als das England aus Forza Horizon 4, lässt meine Vorfreude auf den Videospielherbst nochmal deutlich ansteigen. Ich hoffe, dass im November sonst nichts Großes erscheint, damit ich mich voll und ganz auf die Raserei durchs virtuelle Mexiko konzentrieren kann. Aber ich weiß jetzt schon, dass mir die Publisher diesen Wunsch nicht erfüllen werden.
Weitere Highlights der diesjährigen E3 für mich sind Guardians of the Galaxy, Battlefield 2042 und S.T.AL.K.E.R. 2: Heart of Chernobyl. Das neue Marvel-Actionspiel von den "Deus Ex"-Machern sieht richtig vielversprechend aus. Die Dialoge zwischen den Guardians haben mir auf Anhieb gefallen, das Art Design des Planeten, den die Helden in der Gameplay-Demo besuchen, finde ich äußerst ansprechend und auch spielerisch wirkt das Ganze recht kompetent. Im Fall von Battlefield 2042 hat mir der Gameplay-Trailer einfach wieder richtig Bock auf große Multiplayer-Schlachten mit zerstörbarer Umgebung und jeder Menge Fahrzeugen gemacht. Und S.T.A.L.K.E.R. 2? Nun, das sieht a) fantastisch aus und b) freue ich mich einfach tierisch über die Rückkehr der Marke. Auch wenn es Spiele gibt, die in eine ähnliche Richtung gehen (Metro Exodus, Chernobylite), exakt so etwas wie die alten "S.T.A.L.K.E.R."-Teile hat es seitdem nicht mehr gegeben.
… und ärgert sich mal wieder über Render-Trailer
Wie das immer so ist, war auch dieses Jahr nicht alles auf der E3 ein Highlight. Allerdings muss ich zugeben, eigentlich nichts gesehen zu haben, bei dem ich glaube, dass es kein gutes Spiel werden kann. Viel mehr sind mir wieder einmal diverse Render-Trailer aufgefallen, auf die ich gerne verzichten kann. Mal ernsthaft: Jurassic World Evolution 2 soll noch dieses Jahr rauskommen und Frontier zeigt trotzdem so gut wie nichts aus dem eigentlichen Spiel?! Das kann das Studio doch nicht ernst meinen.
Starfield präsentierte sich zwar mit einem Trailer, der In-Engine-Material zeigt, aber das ist halt nicht mit Gameplay gleichzusetzen. Zudem gab es dazu einfach zu wenig zu sehen. Klar, das Spiel soll erst Ende 2022 erscheinen. Ich rechne sogar fest mit einer Verschiebung auf 2023. Dass Bethesda einen konkreten Termin genannt hat, der anderthalb Jahre in der Zukunft liegt, ist äußerst mutig. Die Pandemie ebbt zwar (hoffentlich) so langsam ab, aber dennoch würde ich immer noch nicht davon ausgehen, dass ein Spiel, das heute für einen konkreten Tag im nächsten Jahr angekündigt wird, auch wirklich an jenem Datum erscheint. Ehrlich gesagt, würde ich das nicht mal in einer Welt ohne Corona tun. Und so mag ich gerade einfach keinen Hype für Starfield empfinden, weil es noch nichts gibt, was einen Hype gerechtfertigt. Da hatte ich doch schon ein wenig mehr erwartet.
Ähnlich geht es mir mit Spielen wie Avatar: Frontiers of Pandora, Tiny Tina's Wonderlands und Redfall. Alle drei könnten Titel sein, die mir am Ende gefallen werden, aber ich habe einfach so gut wie noch nichts dazu gesehen. Von großen E3-Ankündigungen, die im Fall von Avatar und Redfall sogar die berühmten "One More Things" von Ubisoft beziehungsweise Microsoft gewesen sind, erwarte ich eben mehr. Tja, und dann wäre da noch ein ganz spezieller Fall: Vampire: The Masquerade – Bloodhunt. Da schnappt sich ein Entwicklerteam, das unabhängig operiert und aus Leuten besteht, die zuvor an Hitman und The Division gearbeitet haben, diese coole Lizenz, … um daraus ein Battle-Royale-Spiel zu machen? Ernsthaft?! Sicherlich kann das was Gutes werden, aber braucht das irgendjemand? Warum macht man nicht ein "Vampire: The Masquerade"-Action-Adventure oder einen schönen Singleplayer-Shooter? Nein, es muss das nächste Spiel in einem bereits komplett gesättigten Markt sein. Keine Ahnung, was sich die Entwickler davon versprechen. Ich sage Bloodhunt jedenfalls keine glorreiche Zukunft voraus.
Nico freut sich über viele tolle Ankündigungen von Microsoft, Nintendo und Co, ...
Das war sie also, die E3 2021. Nach dem kompletten Ausfall im letzten Jahr hatte ich mich wieder auf ein paar Tage gefreut, die pickepacke voll mit Ankündigungen sind. Das waren sie auch, doch Masse ist nicht gleich Klasse. Ich hätte nie gedacht, dass ich das als Nintendo-Fanboy mit Sympathien für Microsoft mal sage, aber ich habe Sony vermisst. Es ist einfach nicht das Gleiche, wenn einer der drei großen Konsolenhersteller fehlt und seine Produkte nicht zeigt.
So richtig begonnen hat die E3 für mich erst am Wochenende, als Ubisoft, Microsoft, Bethesda, Square Enix und Capcom ihre Shows ausstrahlten. Mit Elden Ring, das bereits Donnerstagabend enthüllt wurde, kann ich im Gegensatz zu meinem Kollegen Jens nicht viel einfangen. Meine Frustrationstoleranz für die Spiele von From Software ist einfach nicht hoch genug. Dafür hat Ubisoft mit Mario + Rabbids: Sparks of Hope am Samstag gleich die erste Überraschung abgeliefert. Zwar bin ich kein Hardcore-Fan von Taktikspielen im Stile von X-COM, aber der Humor der grenzdebilen Langohren ist für mich pures Gold und allem Anschein nach schlägt der kommende Titel in die gleiche Kerbe. Ähnlich angetan bin ich auch von Riders Republic. Das könnte sich mit den richtigen Mitspielern zu einem echten Mehrspielerkracher entwickeln.
Am Sonntag ging es dann richtig los. Allen voran hat Microsoft ein Feuerwerk an Informationen und Gameplay-Videos abgeliefert, das schon beeindruckend war. Einziges Problem: Es waren kaum Spiele für meinen persönlichen Geschmack dabei. Trotzdem klappte mir während der Präsentation von Forza Horizon 5 das ein ums andere Mal die Kinnlade runter. Verdammt, sieht das gut aus! Und dank der neuen, lustigen Minispiele und der Möglichkeit, selbst welche zu entwerfen, könnte es sein, dass Horizon 5 das erste realistisch aussehende Rennspiel seit Excite Truck ist, das ich mir kaufe. Die größte Überraschung, die Microsoft für mich in petto hatte, sind die neuen Inhalte zu Sea of Thieves. Ich habe bereits mehrfach in der Vergangenheit moniert, dass die Entwicklung des Spiels stagniert. Das scheint nun vorbei zu sein, Captain Jack Sparrow sei Dank. Und das Beste ist, dass der Spaß schon nächste Woche veröffentlicht wird.
Worauf ich mich ebenfalls freue, ist Party Animals. Dieses Physik-basierte Multiplayer-Spiel, in dem flauschige Tierchen aufeinander losgehen, sieht einfach nur witzig aus. Ok, es könnte eine dreiste "Gang Beasts"-Kopie sein, aber was soll's?! Wenn es mehr Inhalt und eine bessere Technik bietet, nehme ich das sehr gerne. Abgesehen davon muss ich leider sagen, dass es sonst kaum Überraschungen bei Microsoft gab. Okay, Bethesda hat ein bisschen was zu Starfield gezeigt. Das sah beeindruckend aus, aber viel schlauer als vorher bin ich nicht. Also erstmal abwarten.
... aber einige Hersteller haben in seinen Augen gar nicht abgeliefert
Der komplette Reinfall war für mich Capcom. Kündigt im Vorfeld an, dass es etwas zu Resident Evil Village zu sehen gibt und dann wird lediglich eine Texttafel präsentiert. Wow … Dafür hätte auch ein Beitrag auf Twitter gereicht. Da habe ich deutlich mehr erwartet. Zumindest die Art des DLCs hätte man ankündigen können. Dafür hat Square Enix mit Marvel’s Guardians of the Galaxy eines meiner Highlights der Messe gezeigt. Coole Charaktere, basierend auf einigen meiner Lieblingscomichelden, und das ohne Mehrspielerschnickschnack oder Live-Services. Herrlich! Ich bin sogar geneigt, der Switch-Version den Vorzug zu geben. Einfach, um diese Cloud-Gaming-Geschichte richtig auszuprobieren.
Den Knaller der E3 hat aber Nintendo mit Metroid Dread rausgehauen. Ich warte seit elf Jahren auf ein neues Spiel der Reihe, das kein Remake oder Spin-off ist. Jetzt kommt es endlich und die Krönung für meinen persönlichen Seelenfrieden: Die Geschichte geht weiter! Was wird mit den Metroids passieren? Warum ist Parasit X jetzt auf einem anderen Planeten? Betreibt die Galaktische Föderation weiterhin Experimente? Wird der Genozid, den Samus verursacht, thematisiert? Ich habe so viele Fragen, aber ich muss noch knapp vier Monate warten und das wird nicht einfach.
Aber Nintendo hat nicht aufgehört, bei mir ein Endorphin-Depot nach dem anderen zu öffnen. Advance Wars: Re-Boot Camp und Wario Ware: Get It Together! stehen ebenfalls ganz oben auf meiner Prioritätenliste. Da war es mir fast schon egal, dass Nintendo das Jubiläum von The Legend of Zelda eher stiefmütterlich behandelt und lediglich einen neuen "Game & Watch"-Handheld veröffentlicht.
Eine Sache wurmt mich aber: Wo zum Teufel ist Bayonetta 3? Das Spiel wurde Ende 2017 angekündigt und seitdem hat man nichts mehr davon gehört. Sollte die Entwicklung entgegen aller offiziellen Aussagen doch nicht so reibungslos verlaufen, wäre eine Wasserstandsmeldung oder zumindest etwas mehr Transparenz wünschenswert. Bei Metroid Prime 4 hat es doch auch geklappt. Stattdessen aber zeigt sich Hideki Kamiya mittlerweile etwas dünnhäutig, wenn nach diesem Spiel gefragt wird und das lässt nicht unbedingt Gutes vermuten.