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Half-Life: Warum ihr die Reihe vor Alyx gespielt haben solltet

Geschrieben von Jens Bremicker am 16.3.2020 um 16:32 Uhr

Half-Life: Alyx lässt nur noch eine Woche auf sich warten. Zeit genug, um die anderen Serienteile vorher zu spielen.

November 2019: Valve kündigt ein neues Spiel an. Das kam in den vergangenen zehn Jahren nicht sonderlich häufig vor und wenn doch, handelte es sich meistens um einen Titel aus dem Dota-Universum. Doch in jenem November überraschte uns das Unternehmen aus Bellevue, Washington, mit der Rückkehr der Marke, die die Firma weltberühmt gemacht hat. Mit Half-Life: Alyx gibt man uns die Möglichkeit, über zwölf Jahre nach Half-Life 2: Episode Two wieder in die Welt einzutauchen, die wir 1998 erstmals betraten – und das sogar in der immersivsten Form, die möglich ist: in VR.

Viele, die längst eine Virtual-Reality-Brille besitzen oder sich wegen Half-Life: Alyx gekauft haben, müssen sich nur noch eine Woche gedulden. Ab dem 23. März dürfen sie in die Haut von Alyx Vance schlüpfen und in City 17 den Widerstand gegen die Combine anführen. Es gibt sicherlich eine große Anzahl an Leuten, die sich unter anderem deshalb so sehr auf den Titel freuen, weil sie Half-Life-Fans sind. Aber manch einer hat vielleicht nie einen Serienteil gespielt und sehnt sich nach Half-Life: Alyx schlicht deshalb, weil er sich ein VR-Erlebnis erhofft, dass es so bislang noch nicht gibt. Genau diesem Teil der Zielgruppe können wir nur raten: Holt die Half-Life-Reihe unbedingt nach! Und wir liefern euch in diesem Artikel die Gründe dafür.

So startet man seine Firmenlaufbahn!

Die Neunziger waren die Geburtsstunde (oder eben das Geburtsjahrzehnt) der Ego-Shooter, wie wir sie heute kennen. Der Entwickler, der dem Genre zu großem Ruhm verhalf, war id Software und das insbesondere mit Doom. Eine Zeit lang galten Spiele dieser Art als reine Actionfeste, in denen kein Platz für eine richtige und vor allem spannende Geschichte war. 1998 bewies Valve mit Half-Life auf dem PC (später folgte eine PS2-Umsetzung), dass das aber auch anders geht.

Das Abenteuer von Dr. Gordon Freeman, der vom Physiker zum Actionhelden wird, begeisterte vor mehr als zwei Jahrzehnten Fachpresse und Spieler. Valve hatte es geschafft, mit seinem Erstlingswerk(!) einen Genremeilenstein abzuliefern. Die Gründe dafür waren vielfältig. Einer davon war die Geschichte, die aus mehr bestand als: "Hey, da sind die Bösen, erschieße sie!" Half-Life hat richtige Charaktere, die glaubhaft mit euch und ihrer Umwelt interagieren, und einen Spannungsbogen, wie ihn auch jeder Film haben könnte. Von einem Doom 1 oder 2 kann man das nicht behaupten.

Half-Life ist ein Shooter, ja, aber nicht stumpf.

Ein Spiel, das euch nie die Kontrolle entreißt

Die Besonderheit von Half-Life: Es gibt keine Zwischensequenzen. Aufwendig gestaltete Cutscenes waren in den Neunzigern ein Highlight für viele Spieler. Erinnert euch nur an die (für damalige Verhältnisse) schicken Render-Videos von Final Fantasy 7! Metal Gear Solid, das im selben Jahr erschien wie Half-Life, setzte auf eine sehr cineastische Präsentation, wenn auch nur in In-Game-Grafik. Heute locken dessen Cutscenes mit ungelenk animierten Charakteren niemanden mehr hinterm Ofen hervor, aber damals war das sensationell. Und dann kam da dieser Shooter um die Ecke und verzichtete einfach mal auf solche Sequenzen.

In Half-Life verlässt die Kamera nie die Ego-Perspektive von Gordon Freeman. Noch dazu bleibt der Protagonist von Anfang bis Ende stumm. Er ist keine Figur, die Emotionen zeigt, kein ausgestalteter Charakter, sondern einfach nur die Verkörperung einer anderen Person innerhalb der Spielwelt: dem Spieler. Valve wollte, dass die Immersion so intensiv wie möglich ist. Deshalb sagt Gordon nichts. Deshalb wechselt die Kamera nie in eine andere Ansicht. Deshalb ist alles, was in anderen Spielen aus der damaligen Zeit in Zwischensequenzen verpackt worden wäre, Teil des Gameplays. Wenn in Half-Life Charaktere zu euch oder miteinander sprechen und dadurch die Story vorangetrieben wird, könnt ihr euch stets frei im Level bewegen. Das mag für heutige Verhältnisse nicht als besonders erscheinen, 1998 war es das aber.

Darüber hinaus war Half-Life spielerisch eine Wucht. Die Shooter-Mechanik gehörte damals zum Besten im Genre. Doch in dem Spiel wird nicht nur geballert. Es gibt auch Rätsel sowie Geschicklichkeitspassagen und Erkundung spielt ebenso eine Rolle. Man könnte sagen, Half-Life ist ein Action-Adventure aus der Ego-Perspektive. Die Action spielt eine wichtige Rolle, aber die rund zwölfstündige Kampagne bietet noch so viel mehr.

Wem Half-Life zu altbacken ist, der spielt das Remake

Nun ist Half-Life heutzutage in seiner Urform nicht mehr ganz zeitgemäß. Die Technik ist logischerweise total in die Jahre gekommen. Wir sprechen schließlich von einem 3D-Spiel aus den Neunzigern (das immerhin primär für den PC entwickelt wurde und deshalb heute nicht ganz so schlimm aussieht wie PS1-Spiele aus der Zeit). Auch spielerisch merkt man dem Shooter sein Alter an. Auf Soldaten und Zombies zu schießen, das kennen wir im Jahr 2020 in deutlich besserer, responsiverer Form. Wer den Klassiker nachholen möchte, muss also schon ein Auge zudrücken und sich für Retrospiele begeistern können.

Hübsch anzusehen ist Half-Life heute nicht mehr, kein Zweifel.

Das Gute ist: Ihr müsst gar nicht mehr Half-Life spielen, um Half-Life zu erleben. Klingt komisch, ist aber so, Black Mesa sei Dank. Das ist ein Fan-Remake, benannt nach der Forschungseinrichtung, in der ihr den Großteil der Spielzeit verbringt. Eine Gruppe von Moddern hat sich vor etlichen Jahren zusammengesetzt, um den Hit von 1998 in der Source Engine, die Valve für den Nachfolger Half-Life 2 gebastelt hat, nachzubauen. Aus einer Mod wurde zunächst ein Standalone-Spiel, das 2012 zum kostenlosen Download veröffentlicht wurde, aber noch nicht alle Inhalte bot. Und später wurde aus dem Hobby-Projekt ein kommerzielles Produkt. Valve erteilte den Entwicklern die Erlaubnis, Black Mesa zu verkaufen. Daraufhin erschien es als Early-Access-Version 2015 auf Steam und diesen Monat folgte der offizielle Release. Mehr Infos zum Spiel findet ihr hier.

Black Mesa ist sicherlich auch kein Titel mehr, der technisch sowie spielerisch heutigen Standards entspricht. Aber die Macher haben viel aus der betagten Source Engine herausgeholt und das Leveldesign im Vergleich zum Original deutlich modernisiert. Black Mesa ist wunderbar spielbar und macht großen Spaß, weil es eben das gleiche abwechslungsreiche, atmosphärische Erlebnis ist, das Valve in den Neunzigern kreiert hat – nur in hübscherer Verpackung und mit neuer Vertonung. Die knapp 18 Euro, die Entwickler Crowbar Collective dafür verlangt, sind für jeden Shooter-Fan gut investiertes Geld.

Das Beste vom Besten

Nun ist Half-Life: Alyx bekanntlich ein Prequel zu Half-Life 2. Man könnte also meinen, wer Teil 1 gespielt hat, ist bestens auf das VR-Abenteuer vorbereitet (die beiden Standalone-Erweiterungen Opposing Force und Blue Shift könnt ihr getrost ignorieren, da sie "nur" Parallelhandlungen zum Hauptspiel erzählen). Doch erstens würdet ihr euch dann ein fantastisches Spiel entgehen lassen, denn Half-Life 2 ist genauso ein Genremeilenstein wie sein Vorgänger. Zweitens hat Robin Walker, Programmierer und Designer bei Valve, vor einiger Zeit in einem Interview empfohlen, nochmal Half-Life 2: Episode Two zu spielen, die zweite Standalone-Erweiterung des Shooters. Ihr könnt euch denken, dass es wenig sinnvoll ist, die zu zocken, ohne vorher das Hauptspiel und Episode One erlebt zu haben.

Half-Life 2 erschien im November 2004 für den PC und später auch noch die Xbox, Xbox 360 sowie PlayStation 3. Im selben Jahr waren zuvor schon zwei andere hochkarätige Ego-Shooter auf den Markt gekommen: Far Cry und Doom 3. 2004 war also ein sehr guter Jahrgang für Fans des Genres und zu dessen Ende gab es die Krönung. Denn – Achtung, jetzt wird es sehr euphorisch – Half-Life 2 ist der beste Singleplayer-Shooter aller Zeiten. So! Wir haben es gesagt, äh, geschrieben. Gut, das mag keine so gewagte Aussage sein wie "Ein Glas Mayonnaise ist das perfekte Frühstück" oder "Also ich denke nicht, dass die AfD im rechten Spektrum einzuordnen ist." Aber es gibt bestimmt Leute, die nun innerlich aufschreien und meinen, der Titel gebühre einem ganz anderen Spiel. Es gibt ja auch reichlich weitere fantastische Ego-Shooter wie BioShock, Titanfall 2, F.E.A.R., Halo 2 und wie sie nicht alle heißen.

Half-Life 2 ist eine Wucht von Spiel, ein Meisterwerk, wie es im Buche steht.

Spielerische und technische Perfektion

Letztendlich ist es egal, auf welchem Platz wir Half-Life 2 in einer Rangliste einordnen. Dass der Titel ein hochqualitatives Erlebnis ist, daran besteht kein Zweifel. Valve hat das Grundkonzept des Vorgängers konsequent weiterverfolgt und um neue Zutaten ergänzt. Die auffälligste Neuerung im Vergleich zu Teil 1: die Physik-Engine und die Gravity Gun als perfekte Waffe, um mit eben jener Technologie herumzuspielen. In Half-Life 2 könnt ihr mit dem genannten Werkzeug jeden beweglichen Gegenstand per Schwerkraftmanipulation anheben und durch die Gegend schießen. Euch kommen Feinde entgegen und auf einem Tisch neben euch liegen Sägeblätter? Warum dann wertvolle Munition für eure Maschinenpistole verbrauchen, wenn ihr ihnen auch einfach die Köpfe absägen könnt? Valve nutzte die beeindruckende Physik-Engine aber auch für zahlreiche Rätsel.

Half-Life 2 ist nicht bloß so vielfältig wie sein Vorläufer, es bietet sogar noch weitaus mehr Abwechslung. Kämpfe, Knobeleien, Fahrzeugpassagen, zwischendurch mal ein Zombie-Horror-Level – im Verlauf der Kampagne bekommt ihr ständig etwas Neues präsentiert. Kein Abschnitt gleicht dem anderen und selbst kurz vor Schluss lernt ihr noch neue Mechaniken kennen. Das haben wir so seitdem in kaum einem anderen Shooter erlebt. Noch dazu sah Half-Life 2 zum Release phänomenal gut aus. Scharfe Texturen, schicke Shader-Effekte, das Spiel machte ordentlich was her.

Vor allem stachen die Gesichtsanimationen der Charaktere heraus. Die wirkten so lebensecht wie in keinem Spiel zuvor. Klar, heute sind wir eine ganz andere Qualität gewohnt. Zwischen Half-Life 2 und dem kommenden The Last of Us: Part 2 liegen Welten. Aber wir sprechen hier eben auch von einem Titel von 2004, als Performance Capture in der Videospielbranche noch ein völliges Fremdwort war.

Das sehnsüchtige Warten auf ein Spiel, das (vielleicht) nie kommt

Habt ihr Half-Life 2 durchgespielt, könnte ihr direkt mit den beiden Erweiterungen weitermachen. Episode One ist vielleicht kein so großes Highlight, sondern "nur gut", dafür bietet euch Episode Two nochmal ein richtig tolles Spielerlebnis, das leider auf ein sehr offenes Ende zusteuert. Half-Life-Fans haben bis heute diverse offene Fragen (Wer zum Teufel ist der G-Man?!) und warten seit Jahren auf Antworten seitens Valve. Eigentlich hätte es ja damals Episode Three geben sollen, doch die Entwicklung wurde irgendwann eingestellt – nicht zugunsten eines Half-Life 3, wie wir längst wissen.

Der potenzielle dritte Teil der Reihe ist zu einem Running-Gag verkommen. Bis zur Ankündigung von Half-Life: Alyx hat kaum jemand damit gerechnet, jemals wieder ein Lebenszeichen von der Marke zu registrieren. Aber offensichtlich hat Valve eben doch nicht damit abgeschlossen. Und Robin Walker hat in dem oben erwähnten Interview ja bereits angemerkt, dass Alyx nicht das Ende sein wird.

Alte Eisen, wenig Rost

Half-Life ist heutzutage keine Marke mehr, die einen so hohen Wert hat, wie es vor 15 Jahren der Fall war. Jüngere Spieler, die bei dem Begriff Ego-Shooter vor allem an Call of Duty oder Overwatch denken müssen, kennen Valves Klassiker vermutlich gar nicht mehr. Aber all die, die Half-Life 2 mindestens als Jugendliche miterlebt haben, wissen, was für einen Stellenwert die Reihe aus historischer Sicht hat. Es hat seine guten Gründe, warum beide Teile damals so bahnbrechend waren und auch heute noch von Fans geliebt und weiterempfohlen werden – wir haben sie euch in diesem Text genannt.

Wenn ihr also noch nie mit Half-Life in Berührung gekommen seid, solltet ihr die Serie jetzt nachholen. Noch ist sie in voller Gänze kostenlos auf Steam spielbar. Die Aktion endet in zwei Wochen. Wollt ihr euch perfekt auf Half-Life: Alyx vorbereiten oder einfach die sieben Tage bis zu dessen Release verkürzen, ist das eure Chance. Und auch dann, wenn ihr dem VR-Spiel den Laufpass gebt, weil ihr vielleicht gar keine passende Brille habt, solltet ihr die Geschichte von Gordon Freeman nachholen. Ihr verpasst sonst ein großes Stück Computerspielgeschichte, das von Anfang bis Ende köstlich unterhält.

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