Noch zwei Wochen warten, dann startet "The Witcher" auf Netflix. Wir tragen die wichtigen Infos zur Serie zusammen.
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The Witcher: Alles, was ihr über die Netflix-Serie wissen müsst
"Game of Thrones" ist schon längst zu Ende gegangen (und das laut vielen Fans nicht gerade gut). Eine neue aufwendig produzierte Fantasy-Serie muss her, die das Erbe antritt. Der erste Anwärter ist "The Witcher". Am 20. Dezember startet das düstere Epos auf Netflix und die Erwartungen der Fans sind hoch. Allerdings gibt es zwei unterschiedliche Fanlager und ob die Serie beide zufriedenstellen kann?
Damit ihr genau wisst, was euch da in knapp zwei Wochen erwartet, fassen wir in diesem Artikel alle wichtigen Infos zusammen, die wir bislang zu "The Witcher" haben. Wir verraten euch, welche bekannten Figuren auftauchen, welche Schauspieler sie verkörpern, worum es in der Handlung geht und ob die Serie überhaupt etwas mit den Spielen von CD Projekt RED zu tun hat.
Worauf basiert die Serie?
Wie bereits erwähnt, startet "The Witcher" am 20. Dezember, ist also für alle Fans der Vorlage eine Art verfrühtes Weihnachtsgeschenk – zumindest für diejenigen, die ein Netflix-Abonnement haben. Die erste Staffel umfasst acht Folgen, die jeweils circa 60 Minuten lang sind. Die deutschen Titel der ersten fünf Episoden sind bereits bekannt:
Folge 1: "Des Endes Anfang"
Folge 2: "Vier Mark"
Folge 3: "Verrätermond"
Folge 4: "Bankette, Bastarde und Begräbnisse"
Folge 5: "Aufgestautes Begehren"
Die Serie basiert übrigens auf den Büchern von Andrzej Sapkowski und hat so gesehen nichts mit den Spielen von CD Projekt RED zu tun, die die Handlung der Romane fortsetzen. Es scheint jedoch nicht so zu sein, als würde sie strikt der Chronologie der Vorlage folgen. Vor den dicken Romanen hat Sapkowski zwei Kurzgeschichtenbände geschrieben. Der erste davon dürfte in der "The Witcher"-Serie aber kaum verarbeitet worden sein. Warum wir das glauben? Nun, das hängt mit den Charakteren zusammen, die in der Netflix-Produktion auftreten, was uns zur Geschichte führt.
Geralts Frauen spielen wichtige Rollen
Eine offizielle, umfangreichere Inhaltsangabe zu "The Witcher" gibt es noch gar nicht. Wir wissen also nicht mehr als das, was wir bislang in den Trailern gesehen haben. Fest steht: Wir erleben, wie Geralt von Riva, der namensgebende Hexer, erstmals auf die zwei wichtigsten Frauen in seinem Leben trifft: Yennefer von Vengerberg, eine Zauberin und seine große Liebe, sowie Cirilla von Cintra, kurz Ciri, die zu einer Art Ziehtochter von Geralt wird.
Letztere spielt in den Büchern eine zentrale Rolle und so soll es auch in der Serie sein. Sie ist schließlich nicht nur eine Prinzessin, sondern ein ganz besonderer Mensch. Wir gehen an dieser Stelle nicht näher ins Detail, um niemandem etwas vorwegzunehmen, der die Serie ohne Vorwissen schauen möchte. Aber so viel sei gesagt: Dunkle Mächte sind hinter Ciri her und Geralt muss sie finden und beschützen.
Dass Ciri und Yennefer in der ersten Staffel bereits zu den Hauptfiguren gehören und laut IMDB auch in allen acht Episoden zu sehen sind, bedeutet, dass die Adaption eben nicht sklavisch der Vorlage folgt. Die Magierin ist im ersten Kurzgeschichtenband "Der letzte Wunsch" nur in einem Abenteuer mit von der Partie, Ciri hingegen taucht sogar erst im zweiten Band erstmals auf. Die Macher mischen also ein wenig. Wie genau die Story aufgebaut ist, werden wir wohl erst erfahren, wenn "The Witcher" erscheint.
Viel junges Blut
Die Besetzung von "The Witcher" weist nicht sehr viele Darsteller auf, die bereits große Hollywood-Stars sind. Die Ausnahme bildet Henry Cavill, der ins Kostüm von Geralt schlüpft. Den Briten kennen wir vor allem als jüngsten Superman-Darsteller in "Man of Steel", "Batman vs Superman: Dawn of Justice" und "Justice League". Außerdem hat er in den vergangenen Jahren in den Agentenfilmen "Codename U.N.C.L.E." von Guy Ritchie und "Mission: Impossible – Fallout", dem sechsten Teil jener Reihe, mitgespielt. Seinen nächsten Leinwandauftritt hat er 2020 in "Enola Holmes", einer Verfilmung des gleichnamigen Romans, der sich um Sherlock Holmes' jüngere Schwester dreht. Cavill spielt hierin den berühmten Privatdetektiv.
Cirilla wird in "The Witcher" von der Newcomerin Freya Allan verkörpert. Die 18-jährige war bislang lediglich in Kurzfilmen und als Gastdarstellerin in den Serien "Into the Badlands" sowie "Krieg der Welten" zu sehen. Für sie ist Ciri also ihre erste große Hauptrolle. Ein wenig mehr Erfahrung hat Anya Chalotra gesammelt. Sie spielt in der ersten Staffel von "Wanderlust", einer weiteren Netflix-Produktion, eine Nebenrolle, und spricht in der YouTube-Animationsserie "Sherwood" die Hauptfigur Robin Loxley.
Noch mehr Zauberinnen
Zu den weiteren Hauptdarstellern der ersten Staffel zählt etwa Jodhi May. Sie verkörpert Königin Calanthe, die Großmutter von Ciri, und hat schon in diversen Filmen und Serien mitgespielt. Sie hatte etwa einen Gastauftritt in "Game of Thrones" und spielte 1992 in Michael Manns "Der letzte Mohikaner" an der Seite von Daniel Day-Lewis. Ein noch bekannteres Gesicht dürfte für den einen oder anderen MyAnna Buring sein. Die Schwedin hat unter anderem eine Hauptrolle in der Serie "Ripper Street" gespielt. Mit ihren Auftritten in "Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 1" und dessen Nachfolger, dem zweiteiligen Finale der "Twilight"-Reihe, hat sie sich aber vermutlich eher weniger Ruhm erarbeitet. In "The Witcher" spielt sie Tissaia de Vries, die wie Yennefer eine Zauberin ist.
Apropos Zauberinnen: Auch Triss Merigold spielt in der Serie eine Rolle. In den Spielen von CD Projekt RED ist sie sogar noch präsenter als Yennefer, da sie in allen drei Teilen mit von der Partie ist, während ihre "Konkurrentin" (wenn es um die Liebe Geralts geht) erst in The Witcher 3: Wild Hunt auftaucht. In der Netflix-Produktion dürfte es genau umgekehrt sein und das ergibt auch Sinn, denn Triss spielt in den Romanen keine so wichtige Rolle wie in den Rollenspieladaptionen. Trotzdem soll sie laut IMDB in allen acht Episoden zu sehen sein. Dargestellt wird sie von Anna Shaffer. Britische Zuschauer kennen sie aus der Seifenoper Hollyoaks. Einem internationalen Publikum wurde sie als Romilda Vane in den letzten drei Filmen der "Harry Potter"-Reihe bekannt.
An dieser Stelle sei noch eine weitere interessante Besetzung erwähnt: Lars Mikkelsen spielt in "The Witcher" den Zauberer Stregobor und ist, ihr könnt es euch vielleicht schon denken, der Bruder von Mads Mikkelsen ("James Bond 007 – Casino Royale", Death Stranding). Letzteren hätten wir uns als Geralt-Darsteller gewünscht – ein lustiger Zufall, dass nun sein älterer Bruder in "The Witcher" mitspielt. Lars Mikkelsen habt ihr vielleicht schon in "House of Cards" gesehen, wo er ab der dritten Staffel eine Nebenrolle übernahm.
Zwei Zielgruppen mit unterschiedlichen Erwartungen?
Nun ist "The Witcher" eine Serie, die für Videospielfans gleichermaßen interessant sein dürfte wie für die Leser der Romane von Andrzej Sapkowski, wenn nicht sogar noch interessanter. Wie bereits erwähnt, haben die Spiele inhaltlich nichts mit dem zu tun, was ab dem 20. Dezember auf Netflix zu sehen ist. Wer also die RPGs gespielt, aber die Bücher nicht gelesen hat, bekommt hier etwas präsentiert, das sie oder er noch nicht kennt. Ein anderer Aspekt ist, inwiefern die Serie optisch den Videospielen ähnelt. Das bisherige Bildmaterial zeugt davon, dass sich die Macher durchaus das Werk von CD Projekt RED ein wenig zum Vorbild genommen hat. Ob das aber auch zu der Vorstellung davon, wie die Charaktere und die Welt aussehen, der Romanleser passt?
Die Produzentin und ihre großen Pläne
Wie gut "The Witcher" wird, lässt sich derzeit schwer sagen, ohne mehr als die Trailer gesehen zu haben. Ein Indiz für die Qualität einer Serie ist in der Regel der Showrunner. In diesem Fall ist das Lauren Schmidt Hissrich, die schon an mehreren Netflix-Produktionen mitgearbeitet hat: "Daredevil", "The Defenders" und "The Umbrella Academy". Alle drei haben durchaus gute Kritiken erhalten, jedoch war Hissrich in keinem Fall die leitende Produzentin. "The Witcher" ist nun ihr erstes eigenes "Baby", daher müssen wir einfach mal abwarten, was Hissrich leisten kann, wenn sie am Drücker ist. Fest steht bereits: Eine zweite Staffel wird es auf jeden Fall geben. Netflix hat schon vor einiger Zeit bekannt gegeben, "The Witcher" 2020 fortzusetzen. Allerdings macht der Video-on-Demand-Riese so was gerne mal, nur um dann nach der zweiten Staffel schon wieder die Reißlinie zu ziehen.
Sollte "The Witcher" eine gute Umsetzung der Vorlage werden, bleibt nur zu hoffen, dass es nach Staffel 2 noch weitergeht. Schließlich plant Lauren S. Hissrich schon mit sieben Staffeln. Das mag ein wenig überheblich klingen, aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass es gut ist, wenn jemand von Anfang an einen groben Fahrplan für eine Serie hat. Man nehme nur mal "Breaking Bad" als Beispiel, bei dem Showrunner Vince Gilligan von Anfang fünf Staffeln im Sinn hatte – und am Ende ist es eine der besten Fernsehserien aller Zeiten geworden. Ob sich "The Witcher" da einreihen wird? Nun, warten wir mal ab, wie die erste Staffel wird. Noch vor Weihnachten werden wir schlauer sein.