Zum PS5-Launch geht es in Marvel's Spider-Man: Miles Morales erneut nach Manhattan, aber diesmal nicht als Peter Parker.
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Marvel's Spider-Man – Miles Morales: Alle Infos zum Release
Als Sony Marvel's Spider-Man: Miles Morales ankündigte, dachte manch einer: "Wow, so schnell eine Fortsetzung und dann auch noch als PS5-Launch-Titel!" Gut, bei der Enthüllung des Spiels war noch nicht direkt davon die Rede, dass es zum Release der neuen Konsole erscheint, aber davon auszugehen. Und es hat sich ja letztendlich bewahrheitet – zumindest für alle Spieler in den USA, Kanada, Mexiko, Japan, Südkorea, Australien und Neuseeland. Der Rest der Welt bekommt die PlayStation 5 ja erst am 19. November. Marvel's Spider-Man: Miles Morales erscheint trotzdem schon morgen bei uns, jedoch ist es ja auch kein PS5-Exklusivtitel, sondern wird auch noch für PS4 veröffentlicht. Ach ja, und eine richtige Fortsetzung des 2018er-Hits ist es auch nicht.
Was ist Marvel's Spider-Man: Miles Morales?
In der heutigen Zeit wäre es gar nicht so verwunderlich gewesen, wenn schon zwei Jahre nach Marvel's Spider-Man das offizielle Sequel erscheinen würde. Aber Sony lässt seinen Studios bekanntlich gerne mehr Zeit für ihre Spiele, damit eine besonders hohe Qualität erreicht wird. Nun steht trotzdem ein weiteres Spinnenmannspiel in den Startlöchern. Allerdings hat der Hersteller recht schnell nach der Ankündigung klargestellt, dass es sich hierbei nicht um einen vollwertigen zweiten Teil, sondern bloß ein Standalone-Add-on handelt – mit geringerem Umfang, aber eben auch zu geringerem Preis, vergleichbar mit Uncharted: The Lost Legacy.
Allerdings wird jemand, der auf den Button unter diesem Artikel klickt, sogleich feststellen: "Moment, das Ding kostet ja fast 60 Euro!" Nun ja, das stimmt, das ist für so ein Standalone-Add-on ziemlich viel Geld. Jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass Sony PS5-Spiele zu höheren Preisen verkauft als PS4-Titel. Der neue Vollpreis liegt hier bei 80 Euro – warum aber auch PS4-Nutzer 60 Euro für Marvel's Spider-Man: Miles Morales zahlen müssen, erschließt sich uns nicht so wirklich, zumal es in diesem Fall kein kostenloses Next-Gen-Upgrade gibt.
Aber kommen wir doch mal zum Inhalt: Wie der Name schon sagt, schlüpft ihr diesmal in die Haut von Miles Morales, dem neuen Spider-Man. Die Story knüpft an die Ereignisse des Hauptspiels an. Miles tritt in die Fußstapfen von Peter Parker, der ihm als Mentor dient. Und als ob es nicht schon schwer genug wäre, überhaupt die ersten Schritte als freundliche Spinne aus der New Yorker Nachbarschaft zu machen, wird der junge Held sogleich mit einer großen Bedrohung konfrontiert und muss die US-Metropole retten. Ein Energieunternehmen mit fragwürdigen Absichten und eine kriminelle Hightech-Armee bekriegen sich und Miles muss es mit beiden Parteien aufnehmen – und dann ist auch noch Winter und überall liegt Schnee! Na gut, wenigstens kann sich der neue Spidey vom Boden fernhalten, indem sich per Spinnenfäden von Haus zu Haus schwingt.
In Marvel's Spider-Man: Miles Morales seid ihr erneut in Manhattan unterwegs, erkundet also die gleiche Map wie im Hauptspiel, nur ist diesmal eben alles weiß bedeckt und zumindest auf der PS5 viel detaillierter. Doch nicht nur die Map wird euch bekannt vorkommen, sondern auch diverse Gameplay-Elemente. Flotte Echtzeitkämpfe gegen Schurkengruppen sind natürlich immer noch fester Bestandteil der Spielmechanik, jedoch beherrscht Miles einige Fähigkeiten, die Peter Parker nicht auf dem Kasten hat. So setzt der neue Spider-Man seinen Gegnern mit bioelektrischen Venom-Attacken ordentlich zu. Stealth-Elemente sind in Marvel's Spider-Man: Miles Morales ebenfalls wieder mit an Bord. Und natürlich bietet die Open World abseits der Hauptgeschichte erneut zahlreiche Nebenmissionen, Challenges und Sammelobjekte.
Auf der PS5 habt ihr übrigens die Wahl zwischen zwei Grafikmodi: Entweder entscheidet ihr euch für natives 4K mit Raytracing-Effekten und 30 FPS oder ihr spielt in flüssigen 60 Bildern pro Sekunde und nehmt dafür ein paar Abstriche bei der Grafik in Kauf.
Wer hat's gemacht?
Dass Marvel's Spider-Man: Miles Morales eben kein Marvel's Spider-Man 2 mit dem gleichen oder einem gar noch größeren Umfang ist, wie ihn der Titel von 2018 bietet, wird dann noch verständlicher, wenn wir bedenken, dass erneut Insomniac Games dafür verantwortlich zeichnet. Das Studio aus Burbank, Kalifornien, das seit 2019 fest zu Sony gehört, hätte in zwei Jahren wohl kaum einen zweiten Teil dieser Größe und von so hoher Qualität wie sein erstes Spidey-Spiel basteln können.
Insomniac gibt es seit 1994 und in seiner Geschichte finden sich zahlreiche hochkarätige Spiele. Nach dem Erstlingswerk Disruptor, einem Ego-Shooter für die PlayStation, machte sich der Entwickler mit der Spyro-Reihe einen Namen. Auf der PS2 feierte man mit Ratchet & Clank große Erfolge und aktuell hat Insomniac ja auch noch den nächsten Teil jener Reihe in Arbeit, Ratchet & Clank: Rift Apart, der vermutlich im Frühjahr 2021 exklusiv für die PS5 erscheint (offiziell heißt es, der Release sei für das Launch-Fenster der Konsole geplant). Zu den weiteren Spielen in der langen Firmengeschichte zählen die Resistance-Trilogie und sogar ein Xbox-Exklusivtitel: das Open-World-Spiel Sunset Overdrive.
Welche Versionen gibt es?
Für die PS4 gibt es nur eine Version von Marvel's Spider-Man: Miles Morales. PS5-Besitzer hingegen haben die Qual der Wahl: Greifen sie zur Standardfassung oder der 80 Euro teuren Ultimate Edition? Die enthält aber keine zusätzlichen Inhalte für das Standalone-Add-on, sondern das Remaster des Hauptspiels, das es weder einzeln zu kaufen noch als kostenloses Next-Gen-Upgrade für Besitzer der PS4-Variante gibt.
An wen richtet sich Marvel's Spider-Man: Miles Morales?
Diese Frage ist leicht zu beantworten: Hat euch Marvel's Spider-Man gut gefallen, werdet ihr auch mit dem neuen Abenteuer rund um Miles Morales viel Vergnügen haben, auch wenn es spürbar kürzer ausfallen dürfte als das Hauptspiel. Die spielerische Basis bleibt unverändert, die neuen Fähigkeiten von Miles dürften aber für etwas frischen Wind in den Kämpfen sorgen. Wer mit dem letzten Trip nach Manhattan nicht so richtig warm wurde, kann das Add-on getrost ignorieren. Habt ihr ihn verpasst, weil ihr zum Beispiel gar keine PS4 besitzt, und gehört nun aber zu den Glücklichen, die eine PS5 zum Release ergattert haben, wäre die Ultimate Edition sicherlich ein gutes Paket für den Start.
80 Euro sind nicht wenig, aber ihr bekommt dafür quasi anderthalb Open-World-Spiele. Zumindest was das Hauptspiel betrifft, können wir sagen, dass es sich um einen Titel mit guter Story und Inszenierung sowie sehr spaßigem Gameplay handelt. Bloß haben uns die optionalen Inhalte nicht so sehr gefallen und es gibt ein paar Abschnitte in der Hauptgeschichte, die dem Rest stark hinterherhinken (Schleichmissionen mit Mary Jane, bäh!). Deshalb hat Marvel's Spider-Man im Test von uns auch "nur" eine 3.5/5 erhalten.