Mafia: Definitive Edition lässt euch den alten Gangsterklassiker ab morgen auf PC und Konsole in neuem Gewand erleben.
Mafia – Definitive Edition: Alle Infos zum Release des Remakes
Geschrieben von Jens Bremicker am 24.09.2020 um 14:08 Uhr
2002: Der Euro wird als Bargeld eingeführt, im Sommer kommt es in Deutschland, Österreich und Tschechien zu schweren Überflutungen und Deutschland verpasst den Fußballweltmeistertitel im Finale gegen Brasilien. Was ist sonst noch Wichtiges passiert? Ah ja, Mafia ist erschienen. Ok, klar, der Release eines Computerspiels ist natürlich nicht so bedeutend wie die anderen Ereignisse. Aber in diesem Fall sprechen wir immerhin von einem wahren Klassiker der PC-Spiele-Historie. Und den könnt ihr ab morgen auf PC, PS4 und Xbox One in einer neuen Fassung erleben, der Mafia: Definitive Edition sei Dank.
Was ist Mafia: Definitive Edition?
Normalerweise verbinden wir mit dem Namenszusatz "Definitive Edition" Remastered-Versionen älterer Spiele: Age of Empires 1 und 2, Tomb Raider, Xenoblade Chronicles, sie alle sind als Definitive Editions mit einigen grafischen, teils auch spielerischen Verbesserungen neuveröffentlicht worden. Gleiches hätten wir uns für die gleichnamigen Versionen von Mafia 2 und 3 gewünscht, aber in den beiden Fällen hielten sich die Optimierungen arg in Grenzen. Im Fall des ersten Teils der Reihe kann das schlicht nicht der Fall sein, denn Mafia: Definitive Edition ist keine Definitive Edition, wie wir sie kennen, sondern ein komplettes Remake.
Nein, mit dem, was wir sonst als Definitive Editions kennen, hat dieses Spiel nichts zu tun.
Alles andere hätte heutzutage aber wohl auch nicht mehr funktioniert. Denn die 18 Jahre seit Release sind an Mafia längst nicht spurlos vorbeigegangen. Die Grafik ist reichlich angestaubt, aber auch das Gameplay ist mittlerweile nicht mehr zeitgemäß. Publisher 2K Games hat also die richtige Entscheidung getroffen, den Klassiker nicht einfach an heutige Gegebenheiten anzupassen, sondern die Geschichte, Welt, Missionen und Charaktere zu nehmen und in ein technisch komplett neues Spiel zu packen.
Mafia: Definitive Edition hält sich, so das Versprechen des Herstellers, sehr stark an das Original. Nicht nur, dass ihr wieder in die Haut des Taxifahrers Thomas Angelo schlüpft, der in der fiktiven US-Großstadt Lost Heaven lebt, eines Tages in Kontakt mit der Mafia gerät und sich ihr anschließt. Die Entwickler haben die komplette Spielwelt der Urversion nachgebaut und nur einige Anpassungen vorgenommen (zum Beispiel gibt es nun weniger 90-Grad-Kurven) und es finden sich auch alle Missionen und deren Schauplätze von damals in dem Remake wieder. Allerdings gibt es erweiterte beziehungsweise neue Zwischensequenzen, sodass zum Beispiel Tommys Frau Sarah öfter zu sehen ist.
In Sachen Spielmechanik erinnert Mafia: Definitive Edition sehr an Mafia 3 und somit generell an moderne Third-Person-Shooter. Es gibt also eine Deckungsmechanik, nach der 2002 noch keiner geschrien hat (so etwas hat ja erst Gears of War großgemacht und das erschien vier Jahre später). Jedoch soll sich Tommy nicht exakt so spielen wie "Mafia 3"-Antiheld Franklin. So kann er etwa weniger Treffer einstecken, weil er eben nicht vor seiner Mafiakarriere im Krieg gekämpft hat, sondern Taxi gefahren ist.
Im Gegensatz zum Original gibt es jedoch im Remake mehrere Schwierigkeitsgrade. Wer will, kann sich einer ähnlich großen Herausforderung stellen wie vor 18 Jahren, aber wollt ihr einfach nur in Ruhe die spannende Geschichte erleben, spielt ihr einfach auf der niedrigsten Schwierigkeitsstufe und solltet dann keine Probleme in den Ballereien oder Autoverfolgungsjagden haben.
Mit dem Auto kommt ihr nicht nur von A nach B, sondern liefert euch auch Verfolgungsjagden mit der Polizei oder feindlichen Gangstern.
Spielerisch setzt Mafia: Definitive Edition genau wie das Original auf die Elemente, die etwa auch ein GTA bietet: Ihr fahrt durch die offene Spielwelt, liefert euch spannende Schießereien mit anderen Gangstern oder der Polizei und es gibt eben die erwähnten Verfolgungsjagden. Ein Open-World-Spiel im eigentlichen Sinn ist Mafia aber nicht, Lost Heaven dient eher als Kulisse. Es gibt zwar in der Neuauflage einige Sammelgegenstände, aber eine große Masse an Nebenmissionen- beziehungsweise Aktivitäten dürft ihr nicht erwarten. Der grundlegende Spielablauf ist sehr linear.
Wer hat's gemacht?
Die Mafia: Definitive Edition ist bei Hangar 13, einem Studio in Novato, Kalifornien, entstanden. Das existiert seit 2014 und wurde von Haden Blackman, dem Game Director von Star Wars: The Force Unleashed, gegründet. Das erste Projekt der Tochterfirma von 2K Games ist Mafia 3 gewesen, das 2016 erschienen ist und sowohl von Fans als auch Kritikern nicht gerade positiv aufgenommen wurde. Bugs, eine teilweise miese Grafik, vor allem aber die Open World mit ihren vielen generischen Missionen brachten Hangar 13 nicht gerade viel Ruhm ein.
Das Remake des ersten Mafia-Teils ist nun das zweite Spiel des Entwicklers. Ansonsten hat man lediglich Gearbox beim Ultra-HD-Update für Borderlands: The Handsome Collection geholfen, dank dem die Remasters von Borderlands 2 und The Pre-Sequel in 4K spielbar sind.
Welche Versionen gibt es?
Eigentlich erscheint Mafia: Definitive Edition nur in einer Variante. Aber ihr könnt das Spiel nicht nur einzeln erwerben, sondern auch als Teil der Mafia Trilogy, die, wie der Name es sagt, auch die Definitive Editions der beiden Fortsetzungen enthält.
Eine Neuerung gegenüber dem Original: Im Remake dürft ihr auch mit Motorrädern über die Straßen brettern.
An wen richtet sich Mafia: Definitive Edition?
Ein Remake gibt den Spielern, die das entsprechende Original nie gespielt haben, immerhin die Gelegenheit, es nachzuholen, ohne sich dabei auf eine veraltete Optik oder Spielmechanik einlassen zu müssen. Das Ur-Mafia würde heutzutage vermutlich kaum noch jemanden begeistern, der es nicht damals gespielt hat. Dabei erzählt es eine tolle Geschichte und hat sehr abwechslungsreiche Missionen. Beides kann nun in der Mafia: Definitive Edition noch mehr glänzen, der zeitgemäßen Grafik, noch filmischeren Zwischensequenzen, der erweiterten Szenen und dem neuen Gameplay sei Dank.
Wenn ihr Lust auf ein interaktives Gangsterdrama im Stil von "Der Pate" habt, ist das Remake von Mafia bestimmt eine gute Wahl für euch. Fans des Originals werden vermutlich eh blind zugreifen. Erwartet ihr jedoch von einem Open-World-Spiel, dass es euch abseits der Hauptgeschichte viele optionale Inhalte bietet, werdet ihr einige Abstriche machen müssen. Mafia ist auch in der Neuauflage ein Spiel, bei dem die Story im Mittelpunkt steht und keinen Platz für andere Dinge lässt.
All die ikonischen Missionen des Originals in neuer Grafik zu erleben, das hat schon was.
Die Systemanforderungen der PC-Version
Minimum:
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 2550K mit 3,4 GHz oder AMD FX 8120 mit 3,1 GHz
Arbeitsspeicher: 6 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 660 oder AMD Radeon HD 7870
DirectX: Version 11
Soundkarte: DirectX-kompatible Karte
Speicherplatz: 50 GB
Empfohlen:
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i7 3770 mit 3,4 GHz oder AMD FX 8350 mit 4,2 GHz
Arbeitsspeicher: 16 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 1080 oder AMD Radeon RX 5700
DirectX: Version 11
Soundkarte: DirectX-kompatible Karte
Speicherplatz: 50 GB