GreedFall mag kein Blockbuster sein, ist für RPG-Fans aber definitiv interessant. Was es bietet? Wir sagen es euch.
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GreedFall: Alle Infos zum Release des Rollenspielgeheimtipps
2019 war bislang noch kein sonderlich gutes Jahr für Fans klassischer Rollenspiele. Bis auf ein paar kleinere Titel hier und ein Kingdom Hearts 3, bei dem man jedoch diskutieren kann, ob es wirklich ein waschechtes RPG ist, blieb man als Genrefan relativ unbedient. Die ganz großen Hoffnungsträger, also etwa Cyberpunk 2077, Final Fantasy 7 Remake oder Wasteland 3, erscheinen erst 2020. Aber der Herbst hat zumindest aus dem zweithöchsten Regal noch was in Petto. Ende Oktober schickt Obsidian The Outer Worlds ins Rennen und ab morgen steht GreedFall im Handel. Wir verraten euch, was es mit dem Geheimtipp von Focus Home Interactive auf sich hat, der für PC, PS4 und Xbox One erhältlich ist.
Worum geht es?
GreedFall spielt in einem relativ unverbrauchten Szenario. Es entführt euch in eine Fantasy-Welt, die jedoch nicht mit den typischen Rittern, Orks, Zwergen und Co aufwartet. Stattdessen ist sie vom Europa des 17. Jahrhunderts inspiriert. Das gilt sowohl für die Kleidung und Architektur als auch die Waffen, die ihr im Kampf verwendet. Musketen, alte Pistolen und Säbel sind hier mit von der Partie.
Die Story von GreedFall dreht sich darum, dass die Menschheit auf der Suche nach einer neuen Heimat ist. Ihre alte hat sie verschmutzt, es herrscht Überbevölkerung und eine tödliche Krankheit reißt einen nach dem anderen ins Jenseits. Als Hoffnungsschimmer entpuppt sich die Insel Teer Fradee, die jüngst erst entdeckt wurde. Siedler brechen auf, um dort eine neue Existenz aufzubauen. Doch das Land ist nicht unbewohnt. Elfen leben dort schon seit ewigen Zeiten und sind nicht sonderlich davon begeistert, dass die Menschen ihnen ihre Heimat streitig machen wollen.
Ihr habt es vielleicht schon erfasst: GreedFall thematisiert die Kolonisierung Amerikas. Wie die Geschichte verläuft und sich das Verhältnis zwischen Menschen und Elfen entwickelt, beeinflusst ihr im Verlauf der Kampagne mit euren Entscheidungen. GreedFall ist ein Rollenspiel durch und durch. Ihr erstellt euch einen eigenen Charakter, entwickelt ihn, wie es euch beliebt (es gibt kein Klassensystem) und paktiert mit der Fraktion, die die euch am sympathischsten ist. In GreedFall könnt ihr zwar viele actionreiche Echtzeitkämpfe bestreiten, aber Diplomatie spielt auch eine wichtige Rolle. Zudem lassen sich Quests auf unterschiedliche Arten und Weisen lösen. Kämpfe könnt ihr oftmals umgehen, wenn ihr es richtig anstellt.
Im Großen und Ganzen wirkt GreedFall wie ein RPG der alten BioWare-Schule. Stellt euch so etwas wie Mass Effect, bloß ohne den ganzen Science-Fiction-Kram vor! So lernt ihr im Verlauf der Story mehrere Charaktere kennen, die sich euch anschließen. Und natürlich könnt ihr mit ihnen auch Beziehungen anfangen und…na, ihr wisst schon.
Wer hat's gemacht?
Verantwortlich für GreedFall ist das französische Studio Spiders aus Paris. Das Team ist ziemlich klein, in etwa vergleichbar mit Piranha Bytes aus Essen, das mit Gothic, Risen und Elex ja ebenfalls auf Rollenspiele spezialisiert ist. Nach der Unternehmensgründung im Jahr 2008 half man zwar erstmal Frogwares mit der Portierung des Adventures Sherlock Holmes jagt Jack the Ripper für die Xbox 360, das erste eigene Spiel war aber direkt ein RPG namens Faery: Legends of Avalon.
In den Folgejahren entwickelte Spiders zusammen mit Cyanide das Action-RPG Of Orcs and Men, das 2012 erschienen ist. Seitdem ist man keine Partnerschaft mehr mit einem anderen Entwicklerteam eingegangen und hat drei Rollenspiele veröffentlicht: Mars: War Logs, Bound by Flame und zuletzt vor drei Jahren The Technomancer. Alle drei erhielten nur gemischte Kritiken, gerade Technomancer gilt aber bei manchen Spielern durchaus als Geheimtipp. Ob sich Spiders mit GreedFall gesteigert hat? Zumindest auf dem Papier und von dem ausgehend, was bislang an Bildmaterial veröffentlicht wurde, sieht der Titel definitiv interessant aus.
An wen richtet sich GreedFall?
GreedFall ist sicherlich weit davon entfernt, ein AAA-Spiel zu sein. Bei dem kleinen Entwicklerteam und den großen Ambitionen dürfte es unvermeidlich sein, dass der Titel seine Ecken und Kanten hat. Wer also ein auf Hochglanz poliertes Spiel erwartet, sollte diese Erwartung entweder runterschrauben oder die Finger von GreedFall lassen. Aber wenn ihr zu den ausgehungerten RPG-Fans gehört und vor allem auf Dinge wie eine spannende Welt, interessante Charaktere sowie Quests und weniger auf eine riesige Spielwelt, Spitzenpräsentation und einem Kampfsystem auf allerhöchstem Niveau Wert legt, solltet ihr euch zumindest etwas näher mit GreedFall befassen.
Die Systemanforderungen der PC-Version
Minimum:
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 3450 mit 3,1 GHz oder AMD FX 6300 X6 mit 3,5 GHz
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 660 oder AMD Radeon HD 7870 mit 2 GB VRAM
Speicherplatz: 25 GB
Empfohlen:
Betriebssystem: Windows 7, 8, 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 4690 mit 3,5 GHz oder AMD FX 8300 mit 3,3 GHz
Arbeitsspeicher: 16 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 980 oder AMD Radeon RX 590 mit 4 GB VRAM
Speicherplatz: 25 GB