Ihr wollt ein Lord sein, der sich durch Intrigen die Königskrone schnappt? Crusader Kings 3 gibt euch diese Möglichkeit.
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Crusader Kings 3: Alle Infos zum Release der Mittelalter-Sandbox für Strategen
Der September startet vor allem für Strategiefans besonders gut. Neben Iron Harvest (alle Infos um Release des Dieselpunk-Strategiespiels) erscheint morgen auch noch Crusader Kings 3 für den PC. Das geht jedoch nicht nur in Sachen Setting, sondern auch spielerisch in eine völlig andere Richtung.
Was ist Crusader Kings 3?
Crusader Kings 3 ist eines dieser Spiele, das man niemals schon nach dem ersten Blick darauf beurteilen sollte. Denn dann seht ihr entweder bloß eine relativ simple Weltkarte oder Menüs mit ganz vielen Werten und Optionen. Das mag nicht sonderlich spannend erscheinen, doch wenn ihr euch mal tiefer mit der Materie befasst, werdet ihr feststellen: Da steckt nicht nur jede Menge Inhalt drin, Crusader Kings 3 hat auch noch ein höchst spannendes Konzept.
Es baut komplett auf dem auf, was bereits die beiden Vorgänger bieten. Im Grunde ist es eine Simulation der mittelalterlichen Welt mit Fokus auf all die Adelsfamilien, die es damals gab. Ihr schlüpft in die Haut eines Blaublüters. Wen ihr spielt, ist euch überlassen. Ihr könnt vom Kaiser über den König bis hin zum einfachen Grafen alles spielen, was die mittelalterlichen Herrschaftsränge zu bieten hatten. Dabei steht es euch zudem frei, zu welchem historischen Zeitpunkt ihr eure Partie startet. Crusader Kings 3 deckt fast das gesamte Mittelalter ab. Ihr könnt also etwa schon im neunten Jahrhundert starten, als die Wikinger durch Europa zogen, oder erst im Hochmittelalter (11. bis 13. Jahrhundert) in das historische Geschehen eingreifen und die Geschichte zu Gunsten der von euch angeführten Familie verändern.
Euer Ziel in Crusader Kings 3 lautet ganz simpel: Haltet eure Dynastie aufrecht! Im Prinzip könnt ihr euch das Spiel ein wenig wie die komplexere und vor allem düsterere Mittelaltervariante von Die Sims vorstellen, nur dass sich das Leben der Charaktere zum Großteil in eurem Kopf und nicht auf dem Bildschirm abspielt. Aber wie im Klassiker von Maxis geht es auch hier darum, einen Gatten oder eine Gattin zu finden, Kinder zu zeugen und somit das Aussterben der eigenen Familie zu verhindern. Habt ihr keinen Erben, verliert ihr euer Reich, wenn euer aktiver Charakter einmal das Zeitliche segnet.
Und glaubt uns: Der Tod ist in Crusader Kings 3 ein ständiger Begleiter. Nicht nur, dass die Figuren altern, sie können auch recht plötzlich das Zeitliche segnen. Vielleicht habt ihr einen jüngeren Bruder, der neidisch auf euch ist, weil ihr die Ländereien von eurem Vater geerbt habt, und eine Intrige gegen euch spinnt. Das kann mit einem Attentat enden – oder einem, ähem, "Jagdunfall".
Die Geschichten, die die "Crusader Kings"-Spiele generieren, machen deren große Faszination aus. Darüber hinaus bekommt ihr hier eben auch viel historisches Wissen vermittelt. Die Figuren sind zu einem Großteil Persönlichkeiten, die tatsächlich einst gelebt haben. Zudem genießt ihr in Crusader Kings 3 wie in den Vorgängern viele Freiheiten. Ihr könnt ein frommer König sein, dem Religion sehr wichtig ist und deshalb auch bei der Kirche gerne auf dem Thron gesehen wird. Oder ihr spielt einen richtigen Tyrannen, der jeden Konkurrenten auf fiese Art und Weise um die Ecke bringen lässt. Ihr könnt ein Kriegstreiber sein oder versuchen, mit Diplomatie Freunde zu gewinnen, damit deren Kinder eure heiraten und eure Familie so vielleicht irgendwie Erbschaftsansprüche für die Ländereien eurer Verbündeten erheben kann. Und ja, Intrigen spielen auch eine wichtige Rolle in Crusader Kings 3.
Natürlich gibt es Neuerungen gegenüber dem Vorgänger. Zum Beispiel wählt ihr für euren Charakter zu Beginn einen von fünf Lebensstilen aus, was sich auf dessen Fähigkeiten auswirkt. Jeder Stil bringt nochmal weitere Spezialisierungen und eigene Talentbäume mit sich – die Rollenspielelemente werden also gegenüber Crusader Kings 2 nochmal deutlich ausgebaut. Zudem soll Teil 3 zugänglicher werden, was auch bitter nötig ist. Sonderlich einsteigerfreundlich sind die ersten beiden Ableger schließlich nicht. Unser Highlight ist jedoch, dass ihr in Crusader Kings 3 erstmals eigene Religionen gründen könnt, wenn ihr auf Christentum, Islam und Co keine Lust habt.
Wer hat's gemacht?
Crusader Kings 3 ist ein Spiel von Paradox Interactive. Der schwedische Publisher verfügt über ein eigenes Entwicklerstudio, dessen erstes komplett eigenes Spiel 2000 erschienen ist: Europa Universalis. Damit begann der große Erfolg der Skandinavier in der Strategiespielnische. Mittlerweile gilt Paradox als das Expertenunternehmen, wenn es um komplexe Globalstrategie geht. Auf das erste Europa Universalis folgten nicht nur mittlerweile drei Fortsetzungen, sondern auch das Weltkriegsspiel Hearts of Iron, Crusader Kings, der Sci-Fi-Titel Stellaris und zuletzt Imperator: Rome, das in der Antike angesiedelt ist.
Während das eigene Entwicklerteam eben nur diese Art Spiele entwickelt, hat sich Paradox als Publisher längst breiter aufgestellt. So veröffentlichte man etwa das Obsidian-Rollenspiel Tyranny, das Multiplayer-Actionspiel War of the Roses und die Städtebausimulation Cities: Skylines.
Welche Versionen gibt es?
Kauft ihr Crusader Kings 3 digital, habt ihr die Wahl zwischen zwei Varianten. Es gibt die Standardfassung und die Royal Edition. Letztere kostet 25 Euro mehr und bietet dafür neben dem Hauptspiel den Expansion Pass mit vier DLCs, zu denen die Infos derzeit noch sehr vage sind. Add-on-Nummer 1 heißt "Fashion of the Abbasid Court", das nur ein paar Outfits für euren Charakter und andere kosmetische Dinge enthält. Die anderen drei Erweiterungen sind noch nicht angekündigt. Zwei davon sind sogenannte "Flavor Packs" (was auch immer das bedeutet, vermutlich kleinere inhaltliche Erweiterungen bestehender Mechaniken) und die dritte ist das erste wirklich große Add-on, das neue Systeme implementieren wird. Dass es dabei nicht bleiben wird, liegt auf der Hand. Paradox ist schließlich bekannt dafür, den Spielern über Jahre hinweg etliche DLCs schmackhaft machen zu wollen, sodass die Kompletteditionen seiner Spiele früher oder spätere mehrere 100 Euro kosten.
An wen richtet sich Crusader Kings 3?
Auch wenn Crusader Kings 3 Einsteigern etwas mehr entgegenkommen soll als der Vorgänger, ist es ein Spiel, bei dem ihr eine gewisse Einarbeitungsphase einkalkulieren solltet. Und ihr solltet euch im Klaren sein, dass das Spiel an der Oberfläche recht trocken ist. Ihr habt eben nur eine Karte und Menüs. Kämpfe werden mehr oder weniger nur symbolisch dargestellt. Die besten Szenen sind nicht auf dem Monitor zu sehen, sondern spielen sich in eurem Kopf ab.
Wenn ihr aber bereit seid, eine gewisse Sperrigkeit in Kauf zu nehmen, um ein komplexes und vor allem dynamisches Spielerlebnis zu haben, lohnt sich ein Blick auf Crusader Kings 3 bestimmt. Zudem sei gesagt, dass das Spiel von Tag 1 an im Xbox Game Pass ist. Wer also bloß mal einen Schnupperkurs machen möchte, nutzt den Abo-Dienst von Microsoft, was euch gerade mal zwischen einem und vier Euro kostet (je nachdem, ob ihr schon mal Kunde gewesen seid oder nicht).
Die Systemanforderungen
Minimum:
Betriebssystem: Windows 8.1 oder 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 750, Intel Core i3 2120 oder AMD Phenom II X6 1055T
Arbeitsspeicher: 4 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 460 mit 1 Gigabyte Grafikspeicher, AMD Radeon R7 260X oder AMD Radeon HD 6970 mit 2 GB Grafikspeicher oder Intel Iris Pro 580
Speicherplatz: 8 GB
Empfohlen:
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 4670K oder AMD Ryzen 5 2400G
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 1650 mit 4 GB Grafikspeicher
Speicherplatz: 8 GB