Die Pläne bezüglich neuer Raids stoßen aber auf Kritik aus der "Lost Ark"-Community, der wir uns nur anschließen können.
April-/Mai-Roadmap bekannt, Fans freuen sich auf Lanzenträgerin
Es besteht kein Zweifel daran, dass Lost Ark und dessen Hersteller Amazon Games sowie Smilegate RPG derzeit in der Kritik stehen, weil das Endgame in Klasse 3 aufgrund des auf Zufall basierenden Upgrade-Systems für Ausrüstung enorm frustrierend ist zum Geldausgeben anregen soll. Das könnte auch einer der Gründe dafür sein, dass die Spielerzahlen seit dem Release im Februar merklich gesunken sind. Am 20. März lag der Tagesrekord für zeitgleich aktive Spieler bislang zum letzten Mal bei über 500.000 Leuten (in den Anfangstagen war es stets mehr als das Doppelte).
Ist Lost Ark also auf dem absteigenden Ast? Nun, die Honeymoon-Phase ist für die meisten Spieler sicherlich vorbei. Da ist es ganz normal, dass sowieso nicht alle am Ball bleiben. Die aktuellen Zahlen mit über 300.000 Spielern zur Prime Time können sich aber immer noch sehen lassen. Die Entwickler von New World, dem anderen MMO aus dem Hause Amazon Games, können davon nur träumen. Dementsprechend gibt es nach wie vor eine breite Masse an Spielern, die gespannt darauf waren zu erfahren, welche neuen Inhalte sie in naher Zukunft erwarten.
Neue Kampfkünstlerin im Anmarsch
Für den April hat Amazon Games etwas angekündigt, das in der Community auf viel Gegenliebe stößt, wie die Kommentare auf Reddit zeigen: Diesen Monat gibt es die erste neue Klasse seit dem Release in Form der Lanzenträgerin. Sie gehört zu den Kampfkünstlerinnen. Ihr besondere Klassenmechanik ist der Wechsel zwischen zwei Haltungen: Fokus und Sturm. In ersterer führt sie eher langsame, aber dafür sehr tödliche Attacken mit einer langen Gleve aus, während sie in der Sturmhaltung schnelle Angriffsfolgen mit ihrem kürzeren Speer entfesselt. Ihr könnt euch bei eurem Build auf eine der beiden Waffen konzentrieren, aber wenn ihr das volle Potenzial der Lanzenträgerin auskosten möchtet, solltet ihr für ein Gleichgewicht zwischen Fokus und Sturm sorgen.
Mit dem April-Update wird außerdem die Welt von Lost Ark ein ganzes Stück größer. Süd-Vern öffnet seine Pforten für Spieler, die Item-Level 1340 erreicht haben. Somit ist es der zweite Kontinent in Klasse 3 des Endgames. Süd-Vern war einst ein karges Land, das die Siedler dank der Technologien anderer Völker fruchtbar gemacht haben. Aufgrund der Bedrohungen in Nord-Vern ließ der Senat die Grenze dichtmachen. Die Königin von Vern, Ealyn, vermutete, dass in dem friedlichen Land etwas nicht stimmte und schickte ihren Rittrerkomandanten Avele in den Süden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Bald könnt ihr auch dorthin und die Geheimnisse der Region offenbaren.
Des Weiteren hat Amazon angekündigt, dass es im April einen Feiton-Powerpass geben wird. Durch den erlangt ihr Item-Level 960 und könnt somit direkt in das namensgebende Land aufbrechen. Das freut vor allem die Leute, die Rohendel nicht mögen. Unklar ist jedoch, ob ihr den Pass nur für Geld bekommt oder die Verantwortlichen zumindest ein Exemplar jedem Spieler schenken. Ansonsten wird gibt es noch ein paar kleinere Verbesserungen. Eine davon betrifft die Geheimkarten und findet viel Anklang in der Community. So wird es bald möglich sein, dass alle vier Mitglieder einer Gruppe eine Karte einreichen können, damit sie dann alle in einem Lauf ihre Belohnungen erhalten.
"Hammer Time!"
Der Mai hält genau wie der April eine neue Klasse bereit: den Zerstörer. Er ist die vierte Kriegerspezialisierung und kämpft mit einem gewaltigen Zweihandhammer. Seine Angriffe sind so kraftvoll, dass sie die Schwerkraft manipulieren und Gegner nicht nur durch die Gegend schleudern, sondern auch ziehen, schieben und sogar verlangsamen können. Dass der Zerstörer erst im Mai kommt, findet manch einer nicht sehr erfreulich. Da wird sich aber auch darüber beschwert, dass eine neue Klasse pro Monat zu langsam sei. Die Professionen seien ja kein "Inhalt", sondern "ein Vehikel, um den Inhalt zu erleben."
Ebenfalls für Mai hat Amazon Games die Trial-Wächter-Raids angekündigt: besondere Challenge-Versionen bekannter Raids, bei denen euer Item-Level an den des jeweiligen Bosses angepasst wird und ihr die Kampfwerkstatt nicht benutzen könnt. Dafür gibt es bessere Belohnungen. Jede Woche werden drei Trial-Wächter-Raids verfügbar sein und einer von ihnen ausgetauscht.
Ein kleines Highlight im Mai wird ein neues Menü sein, in dem ihr überprüfen könnt, welche täglichen und wöchentlichen Aktivitäten ihr bereits absolviert habt. Derzeit müsst ihr euch das entweder selbst merken oder auf das Tool eines Fans zurückgreifen. Zudem sind Verbesserungen am Interface, für die Gruppensuche sowie das Auktionshaus angedacht.
Der erste Legions-Raid im Mai? Ja, vielleicht
Alle Neuerungen, auf die wir bis hierhin eingegangen sind, sind fest für die kommenden Wochen angekündigt. Es gibt aber noch ein zwei Dinge, die vielleicht im Mai in Lost Ark Einzug halten werden. Da wäre zum einen der nächste Wächter-Raid mit Deskaluda, einem mächtigen, finsteren Vogelwesen. Zum anderen könnte nächsten Monat der erste Legions-Raid in der westlichen Version des MMORPGs landen. Legions-Raids sind die größten PvE-Herausforderungen in Lost Ark und richtig große Instanzen mit mehreren Kontrollpunkten, an denen euer Fortschritt gespeichert wird. Im ersten Raid dieser Art stellt ihr euch zu acht dem Dämon Valtan und müsst gutes Teamwork beweisen, um den Schurken niederzustrecken.
Für beide neuen Raids braucht ihr einen Item-Level von 1415. Sie werden sich also anders als die anderen frisch angekündigten Inhalte ausschließlich an die richtig weit fortgeschrittenen Spieler richten – also diejenigen, die entweder extrem viel Zeit oder Geld in Lost Ark investiert haben. Das ist auch der Grund, warum Amazon Games sich vorbehält, sie möglicherweise zu verschieben. Man wolle die Spieler nicht unter Druck setzen, sondern ihnen ausreichend Zeit geben, so weit voranzukommen, dass sie für die Legions-Raids bereit sind, wenn sie eingeführt werden.
Ein Forennutzer bringt es jedoch gut auf den Punkt: Er kritisiert, dass sich die Verantwortlichen eine Verschiebung des ersten Legions-Raids offenhalten, anstatt einfach durch mehr Events, die zum Farmen von Materialien dienen, sowie erhöhte Erfolgsraten fürs Upgraden von Ausrüstung den Fortschritt der Spieler zu beschleunigen. Nein, die Macher geben euch lieber mehr Zeit, um die immer gleichen Inhalte zu grinden. Ein anderer Spieler äußert ähnliche Kritik und merkt an, dass dieses Vorgehen zusätzlich noch schlecht für die Spieler ist, die tatsächlich schon bereit wären für den Legions-Raid und nun mitunter noch zwei oder mehr Monate auf ihn warten müssen.
Kommentar
In der Tat hat die Roadmap einen faden Beigeschmack. Dass innerhalb der kommenden acht Wochen zwei neue Klassen ins Spiel kommen, finden wir super. Ebenso begrüßen wir die Einführung von Süd-Vern sowie die neuen "Quality of Life"-Features. Die Aussagen zum Thema Endgame-Fortschritt und der Einführung der neuen Raids lassen uns mit den Augen rollen. Es sieht nicht danach aus, als wollte man irgendwas am Upgrade-System ändern, was für eine weniger frustrierende Erfahrung sorgen würde – und das ist äußerst schade, weil es die Qualität von Lost Ark zugunsten wirtschaftlicher Interessen stark reduziert. An dieser Stelle sei auf unseren Artikel zu diesem Thema verwiesen, der sich mit der Frage beschäftigt, welcher Spielertyp besser Abstand von dem MMO nehmen sollte: