Epic gibt Streamern die Option, sich in Fortnite Battle Royale vor Stream-Snipern zu schützen, und erntet dafür Kritik.
Update gegen Stream-Sniper gefällt nicht jedem Spieler
Livestreamer haben es in Multiplayer-Spielen nicht immer einfach. Sie gehen in jeder neuen Runde das Risiko ein, dass einer ihrer Zuschauer am gleichen Match teilnimmt und sich durch den Stream einen Vorteil im Kampf gegen sie verschafft. In Shootern zum Beispiel nennt man das dann Stream-Sniping: Der Zuschauer sieht stets, wo sich der Streamer aufhält, und kann ihm so in den Rücken fallen. In Fortnite Battle Royale kam es immer wieder zu solchen Situationen. Epic Games ist jüngst dagegen vorgegangen. Per Update verbesserte der Entwickler den internen Streamer-Modus des kostenlosen Battle-Royale-Spiels. Seitdem können Streamer sich auf dem Schlachtfeld anonymisieren, so dass sie nicht mehr anhand ihres Namens zu erkennen sind.
Ninja, der aktuell erfolgreichste Streamer auf Twitch, zeigte sich in einem Tweet sehr erfreut über diese Neuerung. Gerade er dürfte aufgrund seiner Reichweite schon oft Opfer von Stream-Snipern geworden sein. Ist der neue Streamer-Modus also nur ein Segen? Nun, nicht alle Spieler von Fortnite Battle Royale halten ihn für eine gute Sache, wie Kotaku berichtet. Es gibt genug Leute, die sich darüber freuen, wenn sie bemerken, dass sie gerade gegen einen bekannten Streamer spielen und beweisen können, dass sie besser als die Internetprominenz sind. Ein Spieler, der sich auf Twitter Eyezik nennt, schreibt zum Beispiel, dass man durch den Streamer-Modus nicht sehen könnte, welchem Spieler es gelungen ist, über einen Streamer zu siegen. Darüber hinaus störe es ihn, dass kleinere Streamer so nicht genug Anerkennung kriegen könnten. Als Beispiel nennt er Tfue, der Ninja in Fortnite Battle Royale getötet hatte und dadurch die Leute auf seinen Kanal ziehen konnte.
Ein anderer Streamer namens Little B Man hingegen schreibt auf Twitter, dass er den Streamer-Modus für in Ordnung halte. Niemand würde dadurch Zuschauer gewinnen, indem man in dem Actionspiel einen Kill erzielt, außer das Opfer lautet in dem Fall Ninja. Doch selbst das sei für Little B Man kein ausreichendes Argument gegen den Streamer-Modus von Fortnite Battle Royale. Er denke, dass kleine Streamer sich nicht darauf konzentrieren sollten, ihren Erfolg zu steigern, indem sie die Zuschauer von jemand anderem zu sich locken, weil sie denjenigen auf dem virtuellen Schlachtfeld getötet haben.
Und dann gibt es wiederum die extremen Stimmen, denen der neue Streamer-Modus den Spielspaß zunichtemache. „Das ruiniert für mich das Spiel total“, schreibt ein Spieler namens TheHungerGame im offiziellen Forum von Fortnite Battle Royale. Für ihn sei einer der Hauptgründe, dass er das Spiel spielt, dass er in Lobbys mit guten Spielern beziehungsweise Streamern kommen kann. Nun habe er keine Chance, sie auf dem Schlachtfeld zu erkennen.
Letztendlich ist es nachvollziehbar, dass normale Spieler den Situationen hinterhertrauern, in denen sie wussten, dass sie gerade gegen einen bekannten Streamer spielen, und die Chance hatten, ihn im ehrlichen Duell zu besiegen. Doch es ist gut, dass Epic Games gegen Stream-Sniper vorgeht. Am Ende ist nicht der Entwickler schuld an der Situation, es sind die Spieler, die sich solch unfairer Methoden bedienen. Wer sich also aus genannten Gründen über den Streamer-Modus aufregt, sollte die Stream-Sniper anklagen und nicht Epic.
Quelle: Kotaku