Ubisoft behauptet, dass The Division 2 nicht politisch sei, verschickt aber eine Werbe-Mail mit einem politischen Witz.
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Politische Mail zu „unpolitischem“ Spiel
Ubisoft ist mit einer vor längerer Zeit getätigten Aussage und einer ganz frischen E-Mail in ein ordentliches Fettnäpfchen nicht bloß reingetreten, sondern hat sich voll und ganz reingesetzt. Im Grunde genommen behauptet der französische Publisher seit der Ankündigung von The Division 2 im vergangenen Jahr, dass das Actionspiel unpolitisch sei beziehungsweise man damit keine politischen Aussagen treffen wolle. Seitdem die Verantwortlichen das zum ersten Mal ausgesprochen haben, wirkt es komisch. Schließlich spielt The Division 2 in der US-Hauptstadt Washington, D.C. und befasst sich mit dem Thema des Staatsstreichs. Aber nein, politisch sei es auf keinen Fall.
Dass Ubisoft das immer wieder betont, dürfte damit zusammenhängen, dass man ja keine potenziellen Käufer vergraulen möchte. Würde man offen damit umgehen, dass der eigene Blockbuster vielleicht sogar Kritik an politischen Personen beziehungsweise Gruppen übt, könnte das ja einige Leute dazu bringen, das Spiel zu boykottieren. Blöd nur, wenn man dann kurz vor Start der Private Beta (alle Infos dazu haben wir in einem eigenen Artikel zusammengetragen) eine E-Mail mit folgendem Betreff versendet: „Kommt und seht, wie ein richtiger Regierungsstillstand in der Private Beta aussieht!“ Das berichten die Kollegen von Kotaku.
Wer sich halbwegs auf dem Laufenden hält, dürfte mitbekommen haben, dass in den USA derzeit ein solcher „Government Shutdown“, wie die Amerikaner sagen, herrscht. Der Werbespruch in der Mail ist ganz klar politisch gefärbt. Aber das bei einem „unpolitischen“ Spiel? Irgendwie passt das nicht zusammen. Hinzu kommt noch, dass dieser vermeintliche Gag nicht wirklich lustig ist, wo doch Hunderttausende Bürger der USA unter dem Stillstand in der Regierung leiden.
Einige Stunden später, nachdem jene erste Mail die Runde machte, folgte eine zweite, in der es heißt: „Eine Marketing-E-Mail, die Tom Clancy’s The Division 2 bewirbt, wurde heute versehentlich verschickt. Das war eine gravierende Panne in der Bearbeitung und wir entschuldigen uns für diesen Fehler und die beleidigende Betreffzeile.“ Man habe die Auswirkungen des Shutdowns zur Kenntnis genommen und nicht die Absicht gehabt, sich über die Situation lustig zu machen.
Nun ja, den Fehler kann Ubisoft nicht mehr rückgängig machen. Die gute Nachricht für den Publisher: Auf den Erfolg von The Division 2 dürfte dieser Fauxpas keine großen Auswirkungen haben. Denn das schaffen ja in der Regel nur eine dreiste Monetarisierung oder technische Probleme – eben Dinge, unter denen die Spieler beim Zocken zu leiden haben.
Quelle: Kotaku