Laut Phil Spencer hatte Sony mit Bethesda darüber verhandelt, Starfield von der Xbox fernzuhalten.
Wäre PS5-exklusiv geworden, wenn Microsoft nicht Bethesda gekauft hätte
Sony und Microsoft sind erbitterte Konkurrenten auf dem Konsolenmarkt. Das hat sich zuletzt wieder in dem ganzen Streit rund um die geplante Übernahme Microsofts von Activision Blizzard gezeigt – und ganz jüngst bei einer Gerichtsanhörung in den USA. Zur Erinnerung: Die Federal Trade Commission möchte eine zeitweilige Blockierung des Aufkaufs von Activision Blizzard durch Microsoft erwirken. Nachdem am Donnerstag Bethesdas Head of Publishing Pete Hines befragt wurde (wobei der sagte, dass Starfield so groß sei, dass er froh sei, dass es nur für PC und Xbox erscheint), war am Freitag Phil Spencer, Head of Xbox, an der Reihe. Auch er hat sich zum Thema Starfield geäußert.
So sagte Spencer, dass man Bethesda Softworks beziehungsweise dessen Mutterfirma ZeniMax Media unter anderem auch deshalb akquiriert habe, um Sony von Starfield fernzuhalten. Die Kollegen von Polygon berichten, dass der Xbox-Chef sagte, dass Sony dafür bezahlt hat, damit bestimmte Spiele nicht für die Xbox-Konsolen erscheinen. Als Beispiel nannte Spencer das jüngst veröffentlichte Final Fantasy 16. Das JRPG von Square Enix ist derzeit PS5-exklusiv. Lediglich eine PC-Version ist darüber hinaus noch angekündigt, hat aber keinen Release-Termin. Damit ist klar, dass Sony gemeint ist.
Auch die beiden Bethesda-Titel Deathloop und GhostWire: Tokyo erschienen bei ihrer Erstveröffentlichung nur für die PlayStation 5 und den PC, die Xbox-Fassungen folgten erst zu späteren Zeitpunkten. Zwar hat Bethesda bei Release beider Spiele bereits zu Microsoft gehört, doch der Redmonder Konzern sagte damals, dass man die abgeschlossenen Deals zwischen seiner neuen Tochter und Sony respektiere. Was man jedoch unbedingt habe verhindern wollen, sei eine PS5-Exklusivität von Starfield gewesen. So habe sich Sony laut Spencer in Gesprächen mit Bethesda diesbezüglich befunden. Tatsächlich berichtete im September 2020, als Microsoft die Übernahme von ZeniMax Media bekannt gab, der ehemalige Game-Informer-Redakteur Imran Khan, dass Sony in Verhandlungen über eine Zeitexklusivität von Starfield gewesen sei.
Für Phil Spencer sei es absolut notwendig gewesen, sich ZeniMax und damit Bethesda und Starfield zu sichern, um dafür zu sorgen, dass genug neue Spiele für die Xbox-Konsolen erscheinen. Man dürfe nicht zulassen, weiter zurückzufallen, was eigene Inhalte (also First-Party-Titel) betrifft, wenn man doch eh schon nur die Nummer 3 auf dem Konsolenmarkt ist. Die Aussage passt dazu, dass Microsoft in den vergangenen Jahren so viele Unternehmen aufgekauft hat: Double Fine (Psychonauts), inXile (Wasteland), Ninja Theory (Hellblade) Obsidian (The Outer Worlds), dann eben die ganze Bethesda-Familie mit Bethesda Game Studios (Starfield), Arkane (Deathloop), MachineGames (Wolfenstein), Tango Gameworks (The Evil Within), ZeniMax Online (The Elder Scrolls Online) und id Software (Doom) und nun Activision Blizzard.