Forscher wollen herausgefunden haben, dass unvorsichtige "Pokémon GO"-Spieler sehr viele Autounfälle verursacht haben.
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Über 100.000 Unfälle in den USA von Pokémon-Trainern verursacht
Im Sommer 2016 gab es im Internet gefühlt nur ein Thema. Und nein, wir meinen nicht die miserable Fußballeuropameisterschaft, sondern Pokémon GO. Das Mobilegame von Entwickler Niantic hatte das World Wide Web im Sturm erobert. Es war mehr als nur ein sehr erfolgreiches Spiel, es war ein gesellschaftliches Phänomen. Überall auf der Welt liefen Menschenmassen durch die Städte, versammelten sich auf großen Plätzen und versuchten, neue Pokémon für ihre Sammlung zu fangen. Schnell gab es Berichte über Leute, die unbefugt Privatgelände betraten, weil sich dort begehrte Taschenmonster aufhielten. Und auch Friedhöfe wurden gerne mal zum Jagdrevier der Pokémon-Trainer, was nicht auf sonderlich viel Begeisterung stieß.
Doch der Hype um Pokémon GO hatte wohl noch ernsthaftere Folgen. Forscher der Purdue University in West Lafayette, Indiana haben für eine Studie ermittelt, wie sehr sich das AR-Spiel in seiner Hochphase auf das Verhalten von Autofahrern und die Anzahl der Unfälle ausgewirkt hat. Und tatsächlich kamen die Wissenschaftler zu keiner guten Erkenntnis, nachdem sie sich mit Polizeiberichten aus Tippecanoe County, Indiana auseinandergesetzt hatten: Die Unfälle, in die Menschen, die bei der Autofahrt Pokémon GO gespielt haben, verwickelt waren, hätten demnach knapp 500.000 US-Dollar Sachschaden, 37 Verletzte und sogar zwei Todesopfer nach sich gezogen. Je mehr der Hype um das Spiel abebbte, desto weniger Auswirkungen hatte es auf den Straßenverkehr in Tippecanoe County.
Die Forscher haben die Zahlen auf die gesamten USA hochgerechnet und kamen dabei zu dem Ergebnis, dass unvorsichtige „Pokémon GO“-Spieler über 140.000 Unfälle verursacht hätten, bei denen es zu 250 Todesopfern und einem Sachschaden von 2 bis 5 Milliarden US-Dollar gekommen sei. Ob diese Zahlen wirklich realistisch sind, sei mal dahingestellt. Aber es lässt sich nicht abstreiten, dass Pokémon GO eben nicht nur erfolgreich war, sondern auch seine negativen Auswirkungen hatte. Man sollte nun aber nicht den Fehler begehen und den Hersteller für all das verantwortlich machen. Niantic hat sicherlich niemandem dazu geraten, während einer Autofahrt auf Pokémon-Jagd zu gehen.
Quelle: Purdue University