Über 700.000 Spieler waren am Release-Tag von New World zeitweise online, doch nur ein Bruchteil davon konnte zocken.
New World: Großer Erfolg, aber auch großer Ärger
„Never play on launch day.“ Das ist mittlerweile eine alte Binsenweisheit unter Videospielfans. Eigentlich gibt es bei jedem großen Online-Spiel zum Start immer überladene Server oder gar noch weitere Probleme. Wer erinnert sich nicht an den berüchtigten „Error 37“ aus Diablo 3? Auch Amazon hat nun nicht gerade bewiesen, dass es besser geht. Gestern ist dessen MMORPG New World erschienen und eigentlich hätte der Entwickler Grund zum Feiern. Laut SteamDB liegt der Rekord für zeitgleich aktive Spieler bei 707.230 – ein sehr ordentlicher Wert.
Blöd nur, dass nicht nur die Spielerzahlen hoch sind, sondern auch die der Leute, die gestern in Warteschlangen ihr Dasein fristeten. Während manch einer sich noch „glücklich“ schätzen durfte, nur der 4478. zu sein, der darauf wartet, auf den Server seiner Wahl zu kommen, hatte manch anderer über 24.000 Spieler vor sich, die ebenso darauf hofften, noch vor ihrem Tod die Insel Aeternum betreten zu dürfen. Auf Reddit scherzt ein Spieler: „Ich bin 16, aber ich werde meine Warteschlangenposition eines Tages meinen Kindern vermachen, damit sie hoffentlich auf Hallheim spielen können.“ (Hallheim ist einer der Server von New World.)
Auf der inoffiziellen Webseite newworldstatus.com könnt ihr euch ansehen, wie viele Spieler aus jeder Region momentan online sind. Dort gibt es auch eine Serverliste mitsamt Spielerzahlen, Warteschlangenlängen und den durchschnittlichen Wartezeiten. Wir haben gerade selbst einen Blick ins Spiel geworfen und festgestellt, dass bei diversen Servern mehrere 1000 Spieler anstehen, es aber auch viele Welten gibt, bei denen die Wartezeit sehr kurz ausfällt oder ihr gar direkt ins Spiel kommt (ja, auch deutsche Server mit eingeschlossen). Heute Abend kann die Situation jedoch schon wieder ganz anders aussehen, wenn viele von der Arbeit nach Hause gekommen sind und zocken wollen.
Amazon Games ist sich der Problematik bewusst. In einem Beitrag auf der offiziellen „New World“-Webseite schreibt der Hersteller: „Wir verstehen, dass einige Spieler lange Wartezeiten erleben und wir arbeiten hart an ein paar Dingen, um diese Probleme zu bekämpfen. Wir fahren damit fort, zusätzliche Server bereitzustellen, und werden die Kapazitäten der existierenden Welten erweitern, sobald wir diese Änderungen ordnungsgemäß getestet haben.“ „Einige Spieler“ ist an dieser Stelle wohl etwas untertrieben, aber wir müssen Amazon zugestehen, dass es in den vergangenen Stunden die Anzahl Server stark vergrößert hat. Fragt sich nur, wie lange es nun dauert, bis sich die Situation beruhigt hat – auch zu Stoßzeiten.