Wir geben euch einen Überblick über all die Kernelemente von New World und werfen auch einen Blick in die Zukunft.
New World: Alles, was ihr über Amazons MMO wissen müsst
Die Pforten in eine neue Welt werden aufgestoßen, im wahrsten Sinne des Wortes. Amazon veröffentlicht morgen nach langer Wartezeit sein MMORPG New World. Der Konzern möchte die Schmach, die er mit dem gefloppten und wenige Monate nach Release wieder eingestellten MOBA-Shooter Crucible erlitten hat, vergessen machen. Um wirklich alles dafür zu tun, dass New World nicht auch so ein Desaster wird, hat sich das Entwicklerteam viel Zeit gelassen. Nach der ersten Beta im vergangenen Jahr gab es so viel Kritik an dem Spiel, dass die Veröffentlichung von 2020 auf 2021 verschoben wurde – zunächst auf Mai, dann August und nach der zweiten Closed Beta eben auf den kommenden 28. September.
Was ursprünglich mal als reines PvP- und Survival-MMO geplant war, hat heute auch viel mehr Themepark-Elemente in Form von zahlreichen Quests und Dungeons. Doch seinen Wurzeln bleibt New World in einem gewissen Maße treu. Das Spiel wird deshalb nichts für jeden sein. Falls ihr euch nun fragt, ob ihr mal einen Blick riskieren oder doch lieber etwas anderes spielen sollt, helfen wir euch aus. Wir gehen in diesem Artikel auf die Grundlagen des Spiels ein, auf seine Besonderheiten und geben am Ende ein Einschätzung ab dazu ab, ob sich New World dauerhaft am Mark halten kann oder nicht.
Worum geht es in New World?
New World hat ein sehr unverbrauchtes Setting. Es spielt in einer alternativen Variante des 17. Jahrhunderts – alternativ deshalb, weil es ja nun mal vor 300 bis 400 Jahren keine Magie gab (zumindest steht davon nichts in Geschichtsbüchern). Die Handlung dreht sich darum, dass die Menschheit eine mysteriöse Insel namens Aeternum im Atlantik entdeckt hat, auf der es ein Material namens Azoth gibt. Das hat die praktische Eigenschaft, dem Menschen ewiges Leben zu gewähren. Die Sache hat nur einen Haken: Wenn es schlecht läuft, verwandelt es einen in eine Art Zombie. Und so wandern viele der sogenannten Verdorbenen durch die Welt von New World und machen euch das Leben schwer.
Ihr seid ein Abenteurer, der zu Beginn des Spiels an Bord eines Schiffes auf dem Weg nach Aeternum ist. Doch es kommt zu einer Havarie und der Kahn geht unter. Ihr erwacht darauf hin an einem Strand und werdet direkt von den Verderbten begrüßt. Gegen so ein bissiges Empfangskomitee hilft nur eine scharfe Klinge und zum Glück findet ihr auch direkt euer erstes Schwert. Nach einem kurzen Tutorial, das euch die Grundlagen der Steuerung erklärt, beginnt der typische MMO-Alltag mit vielen Quests, dem Abschlachten von Monstern, dem Sammeln von Ressourcen sowie Erfahrungspunkten und dem Erbeuten immer besserer Ausrüstung.
Dabei führt euch eine Hauptgeschichte durch die offene Welt, die komplett ohne Ladezeiten auskommt. Erwartet aber keine ausgefeilten und abwechslungsreichen Quests, wie sie ein The Elder Scrolls Online zu bieten hat. Zwar sind die Questgeber, zumindest was die Hauptmissionen betrifft, vollständig vertont, die Aufgabenstellungen weichen jedoch nicht vom MMO-Standard ab. Hier mal ein paar Monster umhauen, da mal ein paar Items einsammeln – viel mehr hat New World in Sachen Questdesign nicht zu bieten, wie die Betas bestens demonstriert haben.
Wie funktioniert das Charaktersystem?
In New World gibt es keine Klassen. Für ein Online-Rollenspiel ist das etwas Besonderes. Denken wir nur mal an die großen Genrevertreter: World of Warcraft, Final Fantasy XIV, Guild Wars 2, The Elder Scrolls Online – sie alle haben ein sehr klassisches Klassenangebot. In New World fehlt das. Hier bastelt ihr euch eure Klasse sozusagen selbst, seid dann aber auch nicht auf die festgelegt.
Das Charaktersystem ist zweigeteilt, wobei beide Komponenten eng miteinander verbunden sind. Da wären zum einen die fünf Grundattribute eures Charakters: Stärke, Geschicklichkeit, Intelligenz, Konzentration und Konstitution. Bei jedem Levelaufstieg erhaltet ihr Punkte, mit denen ihr die Werte erhöht. Zusätzlich erhöhen Ausrüstungsgegenstände eure Attribute, ganz wie in anderen Rollenspielen auch. Bei jeder Eigenschaft profitiert ihr alle 50 Punkte von passiven Boni. Ein Stärkewert von 50 etwa steigert den Schaden eurer leichten Nahkampfangriffe um fünf und eure Erzabbaugeschwindigkeit um zehn Prozent, während 50 Konzentration die Mana-Regenerationsrate und die Spannung der Angelschnur beim Fischen um zehn Prozent steigert. Auf welche Attribute ihr euch fokussieren solltet, hängt davon ab, mit welchen Waffen ihr spielen wollt. In New World könnt ihr zwei Tötungswerkzeuge tragen und auf Tastendruck zwischen ihnen wechseln, auch mitten im Kampf. Zum Release wird es die folgenden elf Waffentypen geben:
Einhandwaffen
Zweihandwaffen
Fernkampfwaffen
Magiewaffen
Schwert und Schild
Speer
Bogen
Feuerstab
Rapier
Streitaxt
Muskete
Lebensstab
Beil
Kriegshammer
Frosthandschuh
Jede Waffe in New World hat zwei eigene Talentbäume und levelt auf, wenn ihr sie im Kampf einsetzt. Ähnlich wie in The Elder Scrolls Online werdet ihr also etwa besser im Umgang mit dem Schwert, wenn ihr viel damit hantiert. Die Maximalstufe für jede Waffengattung liegt bei 20. Dementsprechend sind die Skill-Bäume, die sowohl aktive als auch passive Fähigkeiten enthalten, relativ überschaubar. Genug Tiefgang und vor allem Möglichkeiten gibt es trotzdem. Es ist also nicht nur so, dass sich die diversen Waffentypen stark voneinander unterscheiden. Spieler A kann beispielsweise mit der Streitaxt ganz anders agieren als Spieler B, weil beide ihre Skill-Punkte in völlig unterschiedliche Fähigkeiten investiert haben.
Wie viel Schaden ihr mit einer Waffe verursacht, hängt nicht nur davon ab, wie gut ein Gegenstand ist, sondern auch von euren Attributwerten. Jede Waffe skaliert mit mindestens einer Charaktereigenschaft, manche auch noch mit einer zweiten (jedoch weniger stark). Wollt ihr zum Beispiel mit dem Speer effektiv sein, müsst ihr euch auf Geschicklichkeit konzentrieren. Da er aber auch mit Stärke skaliert, würde sich als Zweitwaffe etwa das Beil eignen, das den Vorteil hat, das ihr es auch werfen könnt. Oder aber ihr fokussiert euch komplett auf Geschicklichkeit und rüstet euch noch mit dem Bogen, der Muskete oder dem Rapier aus.
Das Schöne an New World: Ihr könnt mit einem Charakter alles mal ausprobieren und auch alle Waffen auf ihr Maximallevel bringen. Die Attributpunkte lassen sich jederzeit zurücksetzen und neuverteilen. In den ersten Stunden ist das sogar kostenlos, auf höherem Level müsst ihr dafür Azoth bezahlen.
Wie gestalten sich die Kämpfe?
Nicht nur das Charaktersystem macht New World zu etwas Besonderem im MMORPG-Genre, sondern auch die Kämpfe. Statt Oldschool-Tab-Targeting, wie wir es aus WoW kennen (Gegner anklicken oder "Tab" drücken zum Anvisieren und dann Zifferntasten für Skills drücken, während der eigene Charakter automatisch normale Angriffe ausführt), gibt es hier jede Menge Action.
Ihr müsst aktiv zielen und zuschlagen oder schießen, ähnlich wie in den Spielen von Piranha Bytes (Gothic, Elex). Gut, das ist in The Elder Scrolls Online oder Tera nicht anders, New World unterscheidet sich aber doch wesentlich von den beiden Konkurrenten. Hier haben eure Gegner unterschiedliche Trefferzonen, wie in einem Shooter. Treffer am Kopf verursachen mehr Schaden als am Oberkörper. Für den Bogen gibt es eine Fähigkeit, die dafür sorgt, dass Beintreffer das Ziel zwei Sekunden lang um zehn Prozent verlangsamen. In ESO und Tera müsst ihr nur grob auf einen Feind zielen und wie viel Schaden ihr austeilt, hängt rein von euren eigenen und dessen Werten ab. Das Kampfsystem von New World gleicht mehr dem von Actionspielen als von anderen MMOs.
Ist das Crafting wichtig?
Das Crafting spielt in der Tat eine sehr große Rolle in New World. Es gibt insgesamt 17 entsprechende Skills, die ihr genau wie im Fall der Waffen erhöht, indem ihr Gebrauch von ihnen macht. Sie teilen sich in die drei Bereiche "Sammeln", "Veredeln" und "Herstellen" auf:
Sammeln
Veredeln
Herstellen
Holzfällerei
Schmelzen
Waffenschmiedekunst
Bergbau
Holzverarbeitung
Rüstungsschmiedekunst
Angeln
Lederverarbeitung
Ingenieurskunst
Erntearbeit
Weberei
Juwelenschleiferei
Spurenlesen und Häuten
Steinmetzkunst
Arkana
Kochkunst
Tischlerei
In New World könnt ihr wirklich eine ganze Menge Ressourcen in der Welt sammeln und daraus Nahrung, Heiltränke, Waffen und Rüstungen herstellen. Je höher ein Skill ist, desto mehr Möglichkeiten öffnen sich euch. Aber auch schon auf niedrigem Level ist das Crafting ungemein nützlich. Wo in anderen MMOs die Berufe gefühlt erst im fortgeschrittenen Spielverlauf so richtig nützlich sind, könnt ihr in New World schon sehr früh beispielsweise Waffen fabrizieren, die richtig gut sind und nicht bloß dazu dienen, den jeweiligen Crafting-Skill zu steigern und euren Geldbeutel ein wenig zu füllen. Hier merkt an dem Spiel eben an, dass es ursprünglich mal mehr in Richtung Survival-Spiel gehen sollte.
Was hat es mit den Fraktionen auf sich?
New World ist ein PvP-lastiges MMO. Das bedeutet eigentlich zwangsläufig, dass es Fraktionen geben muss und dem ist auch so: Drei davon stehen euch zur Wahl. Ihr entscheidet aber nicht bei der Charaktererstellung, wem ihr die Treue schwört, sondern erst auf Stufe 10. Zur Auswahl stehen:
Die Marodeure: Sie sind die Raubeinigen unter den drei Gruppierungen, die auf Aeternum um die Vormachtstellung kämpfen. Angelehnt an Piraten wollen sie vor allem eines: Freiheit für jeden. Zugleich spielt das Recht des Stärkeren eine wichtige Rolle in ihrer Ideologie.
Das Syndikat: Diese Fraktion agiert eher im Schatten und setzt sich aus Intellektuellen zusammen, die nach Wissen gieren.
Das Bündnis: Ihr könnt euch damit anfreunden, für religiöse Fanatiker zu kämpfen? Dann ist das Bündnis eine gute Option.
Die Wahl eurer Fraktion ist nicht endgültig. Alle 120 Tage dürft ihr die Partei wechseln. Zudem gibt es keine spielerischen Unterschiede zwischen den Gruppierungen. Für wen ihr kämpft, ist also einerseits eine Frage eures persönlichen Geschmacks in Bezug auf die Hintergründe der Fraktionen und andererseits spielt es eine Rolle, ob ihr mit Freunden zusammenspielt und wem die sich anschließen wollen.
Welche Rolle spielen die Städte?
In New World streiten sich die drei Fraktionen um die Kontrolle über die einzelnen Regionen und somit auch deren Städte oder Außenposten (richtige Siedlungen gibt es in den nördlichsten Gebieten nicht). Nun ist es zwar nicht so, dass ihr in einer Stadt, die von einer anderen Fraktion beherrscht wird, nicht willkommen seid, aber ihr müsst dort etwa höhere Steuern beim Handel und Crafting zahlen.
Des Weiteren haben die Siedlungen ein eigenes Progressionssystem. Der Anführer einer Kompanie, die eine Stadt kontrolliert, kann Stadtprojekte aktivieren. Dann könnt ihr spezielle Missionen annehmen und damit zum Fortschritt eines solchen Projektes beitragen, indem ihr etwa bestimmte Materialien beschafft. Durch Stadtprojekte werden etwa die Handwerksbetriebe verbessert, sodass man dort bessere Items herstellen kann.
Städte sind aber nicht nur Handelszentren und dienen als Treffpunkte für Spieler, ihr könnt auch in ihnen wohnen. Habt ihr Level 15 erreicht und das Feature über eine Hauptquest freigeschaltet, dürft ihr euch ein Haus kaufen. Eigenbauten sind nicht möglich, aber ihr dürft euer Heim selbst einrichten. Die Möbel stellt ihr selbst her oder kauft sie anderen Spielern ab. Da es weniger Wohnhäuser in physischer Form gibt als Spieler, die so eines beziehen wollen, ist deren Inneres stets instanziert, sodass unendlich viele Leute an derselben Adresse wohnen können. Das Großartige hierbei: Es gibt ein eigenes Punktesystem für das Housing. Andere Spieler sehen stets das am schönsten dekorierte Eigenheim, solange sie nicht selbst am selben Ort wohnen.
Wie funktioniert das PvP?
Fraktionen und Städte – das führt uns unweigerlich zum PvP-System von New World. Wie bereits erwähnt, steht das im Mittelpunkt und bildet auch den Löwenanteil des Endgames (zumindest zum Release). Ihr müsst aber nicht erst Level 60 erreichen, um euch zünftig mit anderen Spielern gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Theoretisch könnt ihr schon ab Level 10, also sobald ihr einer Fraktion beigetreten seid, im Machtkampf auf Aeternum mitmischen. Das Spiel zwingt euch aber nicht dazu: Per Knopfdruck aktiviert und deaktiviert ihr den PvP-Modus. Habt ihr ihn nicht angeschaltet, kann euch auch kein Spieler einer gegnerischen Partei auch nur ein Haar krümmen.
Das PvP in New World besteht längst nicht nur aus spontanen Scharmützeln. Das Highlight sind die großen 50-gegen-50-Belagerungsschlachten, bei denen um die Kontrolle über eine Stadt und damit über die entsprechende Region gekämpft wird. Doch so was ist kein spontanes Ereignis. Damit Fraktion A Fraktion B eine Siedlung streitig machen kann, muss sie sie zuerst schwächen. Dazu erfüllen die Spieler von Fraktion A PvP-Missionen. Wenn ihr eine solche annehmt, wird euer PvP-Status automatisch aktiviert.
Ist der Gegner ausreichend geschwächt, kann man ihm den Krieg erklären. Das Spiel legt dann Tag und Uhrzeit für die Schlacht fest und ihr könnt euch für die anmelden. Mit etwas Glück seid ihr einer von 50 Leuten, die den Angriff auf die gegnerische Stadt durchführen. Bei der Schlacht kommen unter anderem Ballisten und Kanonen zum Einsatz, sodass sich euch ein echtes Spektakel auf dem Bildschirm bietet. Habt ihr ein Gebiet erobert, profitiert ihr dort von Rabatten auf die Schnellreisekosten, die Steuern und den Kauf von Häusern sowie weiteren Vorteilen wie Boni fürs Ressourcensammeln.
Neben den großen Belagerungen gibt es auch noch Kämpfe um die Forts in den einzelnen Gebieten. Hier könnt ihr euch spontan mit anderen Spielern zusammenschließen und feindliche Lager erobern. Und seid ihr Level 60, steht euch noch der instanziierte Modus "Außenpostenansturm" offen. Hier kämpfen 40 Spieler um die Kontrolle über die namensgebenden Außenposten, was ähnlich funktioniert wie etwa der "Herrschaft"-Modus in Call of Duty: Je mehr Kontrollpunkte ihr haltet, desto schneller wächst euer Punktestand.
Was gibt es an PvE-Inhalten?
Was ist, wenn ihr gar keine Lust auf PvP habt? Nun, dann solltet ihr euch erst mal die Frage stellen, ob New World überhaupt das richtige Spiel für euch ist. Jedoch wäre es gelogen, wenn wir schreiben würden, es gäbe kaum PvE-Inhalte. Zum einen habt ihr eben die zahlreichen Quests, die euch bis zur Maximalstufe 60 begleiten. Zum anderen gibt es die Dungeons, die in New World "Expeditionen" heißen. Mit fünf Leuten wagt ihr euch in diese düsteren Gewölbe und nehmt es dort mit Bossen auf.
Raids sind bislang jedoch nicht angekündigt. Dafür gibt es PvE-Events in der Open World, bei denen die Verdorbenen einen Teil des Landes, nun ja, verderben. Die Mechanik ist etwa mit den dunklen Ankern aus The Elder Scrolls Online oder den Rifts aus dem mittlerweile nicht mehr sonderlich populären Rift vergleichbar. Hier können also durchaus auch Spieler zusammenkommen, die nicht in einer Gruppen sind, und gemeinsam die Bedrohung abwenden.
Wie sieht's mit der Monetarisierung aus?
New World setzt auf ein Buy-to-Play-Modell. Ihr kauft euch also das Spiel für knapp 40 Euro in der Standardfassung oder für 50 Euro als Deluxe Edition mit einigen In-Game-Extras, etwa einem speziellen Rüstungsdesign und einer Dogge als Haustier für euer virtuelles Eigenheim. Ein Abo-System gibt es nicht, dafür aber einen In-Game-Shop. In dem soll es aber zumindest vorerst nur rein kosmetische Items geben. Im Mai hatte Amazon Games den Shop vorgestellt und verraten, dass man bis frühestens 2022 auch nichts anderes darin anbieten werde. Pay-to-Win-Inhalte werde es aber nie geben, das Team denke lediglich darüber nach, irgendwann Boosts zu implementieren, dank denen ihr schneller levelt. Doch schon dafür erntete Amazon einiges an Kritik. Es ist daher nicht ganz klar, ob solche "Time Saver"-Items, wie man neudeutsch sagt, in New World früher oder später Einzug halten werden oder nicht. Wir würden es jedoch nicht ausschließen.
Wie sind die Zukunftsaussichten?
Wo wir doch eh schon dabei sind, einen Blick in die Zukunft zu werfen: New World hat ohne jeden Zweifel viel Potenzial. Es wird zum Release kein MMO sein, das jeden zufriedenstimmt, geschweige denn jedem gefällt. Aber mit seinem Charakter-, Kampf- und PvP-System bietet es Features, die in der Kombination einzigartig im Online-Rollenspiel-Bereich sind. Doch wie wird es nach Release weitergehen? Es besteht durchaus die Gefahr, dass das Endgame vorerst zu mager ausfällt.
Amazon Games hat bereits bestätigt, dass im Laufe der Zeit neue Inhalte kommen werden. Was davon gratis sein wird und was nicht, ist aber noch ungewiss. Allerdings würde der Hersteller in Teufels Küche geraten, wenn er etwa neue Waffentypen als kostenpflichtige DLCs anbieten würde. Mit dem Leerehandschuh ist bereits einer angekündigt. Wann der kommen soll, ist noch unbekannt. Ebenso haben Spieler in der Beta bereits ein Wüstengebiet entdeckt, dass in der Fassung noch wie ein Platzhalter wirkte und das sicherlich auch war. Dass die Spielwelt mit der Zeit wachsen wird, steht aber außer Frage beziehungsweise wurde auch schon offiziell bestätigt. Und wer weiß, vielleicht denkt Amazon Games auch schon über Features nach, die sich die Fans bereits wünschen, etwa Raids und Mounts.
Wenn die Entwickler es richtig anstellen und recht zügig nach dem Release die ersten Inhalts-Updates raushauen, kann New World auf Dauer ein Erfolg werden. Trotz seiner Mängel hat es uns in der Beta bereits viel Freude bereitet, weil es eben auch mal Dinge anders macht als die Konkurrenz. New World ist nicht Amazons Versuch, ein eigenes WoW auf den Markt zu bringen. Es ist etwas völlig anderes. Vielleicht wird es niemals so eine große Zielgruppe erreichen wie der Blizzard-Hit oder ein Final Fantasy 14. Aber es kann in seiner eigenen Nische langfristig bestehen, wenn die Entwickler es fleißig hegen und pflegen.