In Marvel's Spider-Man könnt ihr als halbnackter Peter Parker durch Manhattan schwingen. Dafür brauchte der Held Brustwarzen.
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Art Designer spricht über die Arbeit an Peter Parkers Nippeln
Die Entwicklung eines AAA-Videospiels ist verdammt aufwendig. Hunderte Menschen arbeiten an einem Titel, aufgeteilt auf zig unterschiedliche Abteilungen. Als Spieler fragt man sich oft, wie viel Zeit ein Team wohl in die Erschaffung einer großen offenen Welt, in die Programmierung der KI oder die Entstehung der Geschichte inklusive aller Dialoge und sonstigen Texte steckt. Aber habt ihr schon mal darüber nachgedacht, wie viel Energie ein Art Designer in die Schöpfung von Nippeln steckt? Vermutlich nicht. Trotzdem dürftet auch ihr es interessant finden, was Xavier Coelho-Kostolny über seine Arbeit an Marvel's Spider-Man zu sagen hat.
Coelho-Kostolny war einst bei Insomniac Games und erschuf dort sicherlich diverse Grafiken für das besagte PS4-exklusive Open-World-Spiel rund um einen der bekanntesten Superhelden der Welt. Gegenüber Kotaku hat sich der Künstler jüngst dazu geäußert, dass er ja die Nippel von Peter Parker designt hat und vermutlich der einzige Mensch sei, der das jemals für ein Videospiel getan hat. Zur Erklärung: In Marvel's Spider-Man gibt es eine Mission, in der Spidey halluziniert und dabei seinen Anzug abstreift, sodass er bloß seine Maske und Unterhose trägt. Dieses "Outfit" schaltet ihr per besagter Mission als Kostüm frei, mit dem ihr dann das restliche Abenteuer bestreiten könnt.
Ohne Kleidung lassen sich Nippel schlecht verstecken
Nun ist es bekanntlich so, dass Menschen, eben auch Männer, Brustwarzen haben. Für die meisten Videospiele spielt das keine Rolle. Wenn, dann sind es oftmals weibliche Charaktere, die hier und da leichter bekleidet sind (wobei es auch da nur in den seltensten Fällen freiliegende Brüste zu sehen gibt, Erotikspiele mal ausgeklammert). Für den sogenannten "Undies Spider-Man" musste Coelho-Kostolny jedoch Nippel kreieren, denn ohne die würde Peter Parker ganz schön seltsam aussehen. Marvel's Spider-Man hat schließlich einen eher realistischen Grafikstil.
Nippel zu formen, sei keine leichte Aufgabe, sagt der Art Designer, der dafür mehrere Tage gebraucht habe. Normalerweise nutze man eine Kleidungssimulation für Dinge wie T-Shirts, die nicht eng am Körper anliegen. Die Klamotten sollen sich schließlich realistisch bewegen, wenn der Charakter sich fortbewegt oder der Wind auf sie einwirkt. Da Nippel das Ganze verkomplizieren würden, lassen Designer sie in der Regel einfach weg. Das geht logischerweise nicht, wenn ein Charakter keine beziehungsweise kaum Klamotten trägt und die Brust freiliegt.
Die Nippel mussten einfach "passen"
Das Ziel von Coelho-Kostolny war es, dass die Brustwarzen von Peter Parker in Marvel's Spider-Man zu ihm passen, aber auch zu dem Spiel an sich, das die breite Masse ansprechen sollte (was dem Titel ja auch gelungen ist, denn er entwickelte sich zu einem großen Erfolg für Sony). "Am wichtigsten ist es sicherzustellen, dass seine Nippel nicht ablenken", so der Designer. "Als Character Artist muss ich berücksichtigen, wie gewisse Details wirken werden, wenn du sie final im Spiel siehst. Ungewöhnlich dunkle Nippel zum Beispiel würden dafür sorgen, dass die Leute sich auf sie konzentrieren und nicht allgemein darauf, dass Spidey nahezu nackt ist."
Dass Spider-Man ein weltweit beliebter Charakter ist, der seit 1962 in den Medien präsent ist, hat die Aufgabe sicherlich nicht leichter gemacht. Für ihn galt es, die Brustwarzen so zu gestalten, dass sie genauso attraktiv sind wie der Rest des Körpers. Zur Inspiration habe sich Coelho-Kostolny einerseits ganz genau die Szene im ersten Spider-Man-Film mit Tobey Maguire als Peter Parker angesehen, in der er nach dem Spinnenbiss in seinem Zimmer aufwacht und feststellt, dass er plötzlich richtig muskulös ist. Andererseits habe der Künstler aber auch viele Unterwäschemodels als Referenzen benutzt.
Die Nippel von Spidey in Marvel's Spider-Man sind übrigens nicht exakt gleich. Coelho-Kostolny sagt, dass sie im Grunde zwar Spiegelbilder voneinander seien, er aber beiden jeweils eigene Sprossen und Hauttexturen verpasst habe.
Ein sexy Peter
Für den Designer sei es auch wichtig gewesen, dass der halbnackte Peter Parker "heiß" aussieht. Dabei bezieht er sich nicht nur auf die Brustwarzen, sondern auch den athletischen Körperbau. Er habe sogar den Hintern von "Undies Spider-Man" etwas angepasst. Somit sieht der ein bisschen besser aus, als es bei den anderen Kostümen in Marvel's Spider-Man der Fall ist. "Du musst dein Publikum kennen", so Coelho-Kostolny.
Der Designer habe sich übrigens sehr darüber gefreut, mal einen männlichen Charakter zu gestalten, der möglichst sexy aussehen soll. Er habe in seiner Karriere viele weibliche Figuren designt, die "unfassbar sexistisch" seien und sei dankbar dafür, dass er mal den "zügellosen Sexismus", der sich in der Videospielindustrie vornehmlich gegen Frauen richte, untergraben konnte.
Quelle: Kotaku