Marvels Comics begeistern seit jeher Millionen Fans. Aber erst, seitdem die Filmabteilung der Comic-Schmiede das Marvel Cinematic Universe ins Leben gerufen hat, sind Helden wie Captain America, Thor oder Iron Man im Mainstream angekommen.
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Marvel's Avengers glänzt mit einem fetten Einstieg
Dass damit verbunden natürlich auch zahlreiche Superhelden-Games auf den Markt kommen, ist nicht weiter verwunderlich. Doch Square Enix hat Größeres vor mit den beliebten Helden. Seit mehreren Jahren befindet sich Marvel’s Avengers bei den Studios Crystal Dynamics, Eidos Montreal, Nixxes Software und Crystal Northwest in der Entwicklung und so langsam lüftet sich der Schleier des Unbekannten.
Es beginnt mit dem A-Day
Mit Marvel’s Avengers wollen die Entwickler eine eigene Geschichte erzählen, die unabhängig von den Comics und dem MCU existiert. Dementsprechend sind auch keine Gesichter aus den Filmen zu sehen, die seit mehr als zehn Jahren an den Kinokassen für astronomische Umsätze sorgen. Stattdessen beginnt alles relativ harmlos. Am A-Day wollen die Avengers ihr neues Hauptquartier in San Francisco sowie einen frischen Helicarrier enthüllen, die beide mit einer experimentellen Energiequelle betrieben werden. Doch alles, was schief gehen kann, geht auch schief. Eine unbekannte Gruppe verursacht eine unfassbare Katastrophe, in dessen Folge sogar die Golden Gate Bridge in Mitleidenschaft gezogen wird. Irrtümlicherweise werden die Avengers dafür verantwortlich gemacht und aufgelöst. Tony Stark hat dann erst einmal keinen Zugriff mehr auf seine Ausrüstung und Captain America verschwindet sogar gänzlich. Dafür soll die Organisation A.I.M. für Sicherheit auf der Welt sorgen und mit ungeahnten Technologien den Frieden sichern. Fünf Jahre später steht die Welt wieder am Abgrund und die Avengers sind die einzige Hoffnung.
Marvel's Avengers E3 Trailer:
Jetzt geht's ab!
Das ist die Ausgangssituation des Spiels. Auf der gamescom 2019 durfte ich genau diese einleitende Sequenz spielen und dafür standen, je nach Abschnitt und Situation, die Superhelden Captain America, Thor, Black Widow, Iron Man und Hulk zur Verfügung. Jeder dieser Helden hat natürlich ein eigenes Arsenal und eigene Attacken im Angebot, so dass sich alle fünf Figuren mehr oder weniger unterschiedlich spielen. Während Iron Man und Thor die Bedrohung sowohl aus der Luft als auch am Boden bekämpfen können, sind Hulk, Black Widow und Captain America eher traditionelle Bodenkämpfer. Das Kampfsystem erinnert ein wenig an die Batman-Games von Warner Bros. Mit verschiedenen Attacken, die streckenweise aus den Filmen bekannt (aber auch neue sind dabei) sind, pflüge ich mit Thor und seinen Donnerangriffen durch die Reihen von Gegnern. Ein paar Fernangriffe und Ausweichmanöver gehören natürlich ebenfalls dazu. Die Gegner sind allerdings erstaunlich widerstandsfähig, die Technologie von A.I.M. ist offensichtlich ziemlich ausgereift und eine ernstzunehmende Bedrohung für die Helden. Doch mit einigen mächtigen Spezialattacken ausgestattet arbeitet ich mich Stück für Stück voran.
Quicktime-Events fürs Kino-Feeling
Immer wieder wird die Action zusätzlich mit Quicktime-Events unterfüttert, um dem cineastischen Anspruch gerecht zu werden. Die Einlagen sind zwar nicht sonderlich anspruchsvoll, aber sie verwandeln die Einführung fast in einem spielbaren Kinofilm. Wenn Hulk alle möglichen Dinge zerdonnert und dabei wild umherspringt, Thor Mjölnir wirft oder Black Widow mit akrobatischen Bewegungen ihren Gegnern die Kauleiste zerdeppert, sieht das beeindruckend aus. Zumal überall und jederzeit immer etwas passiert. Doch es gibt einen kleinen Haken an der Sache. Die Einführung repräsentiert nicht das fertige Spiel, wie mir die Entwickler mitteilten. Dieses von mir gespielte Tutorial wird nur wenig mit dem finalen Spiel gemein haben.
Es ist alles ganz anders
Wenn Marvel’s Avengers im Mai 2020 erscheint, wird das Kernspiel "ein wenig anders" aussehen. Der Helicarrier, der in der Einleitung zerstört wurde, dient dann als Hub, von dessen Kriegstisch ihr euch die Missionen aussucht. Das können zum einen Hero-Missionen sein, die die Geschichte vorantreiben oder auch Warzone-Missionen, die mit bis zu vier Spielern erlebt werden dürfen. Je nach Missionsart sind dann bestimmte Avengers wie Iron Man oder Thor notwendig, wenn es beispielsweise viel offenes Gelände zum Fliegen gibt. Es wird jedoch nicht möglich sein, mit vier Thors auf eine Mission zu gehen. Jeder Held darf nur einmal gewählt werden. Wie die Solo- und Mehrspielermissionen im Endeffekt aussehen, wird Square Enix erst im kommenden Jahr verraten.
Klassische Elemente für die Progression
Was jetzt schon klar ist, ist das Fortschrittsystem des Spiels. Ganz klassisch wird es Skilltrees, kosmetische Items und Skins sowie freischaltbare Ausrüstung und Perks geben. Das System ist von den Entwicklern so breit aufgestellt, dass man die Charaktere bis zu einem gewissen Grad seinem eigenen Spielstil anpassen kann. Zwar lässt sich Hulk nicht zu einem grazilen Ballettänzer umformen, aber dank vieler Möglichkeiten wird der grüne Recke durchaus agiler und wendiger. Das aber nur als Beispiel. Zudem lassen sich viele Perks und Fähigkeiten on-the-fly wechseln. Falls also Probleme mit einem bestimmten Gegner bestehen, wechselt ihr direkt im Kampf einfach das Move-Set.
Ein wahrer Augenschmauß
Grafisch sieht Marvel’s Avengers einfach nur fett aus. Die Bildqualität ist mit den Kinofilmen vergleichbar, mal abgesehen von den generischen Gesichtern der Helden. Aber das war eine gewollte Entscheidung. Meist sieht man die Figuren eh nur von hinten. Aber egal, welches Teilelement man betrachtet, es wirkt bereits alles extrem fortgeschritten und fertig. Animationen, Partikelleffekte oder auch die Texturqualität sind ohne Makel, zumindest konnte ich keine sehen auf der Messe. Selbst die englischen Sprecher machen einen guten Job und lassen einen fast vermissen, dass Tony Stark hier nicht Robert Downey Jr. verkörpert. Fehlt eigentlich nur noch das Avengers-Theme von Alan Silvestri.
Einschätzung:
Marvel’s Avengers sieht toll aus, kommt wuchtig daher und hat auf der gamescom 2019 eine Menge Spaß gemacht. Doch was bringt das, wenn es nur wenig mit dem fertigen Spiel zu tun hat? Die Einführung in die Geschichte war wirklich beeindruckend, nur lassen sich leider keine Rückschlüsse auf das finale Produkt ziehen. Was auf dem Papier gut klingt, muss noch lange nicht funktionieren. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass Square Enix so viel Aufwand in das Tutorial gestopft hat, bin ich guten Mutes, dass uns im Mai 2020 ein echter Blockbustertitel ins Haus steht. Spätestens Anfang nächsten Jahres ist dann auch klar, wie die Solo- und Mehrspielermissionen ablaufen werden. Bis dahin werden wir uns in Geduld üben müssen.