Josh Hawley möchte Mikrotransaktionen in Spielen, die sich an Kinder und Jugendliche richten, verbieten lassen.
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US-Senator stellt Anti-Lootbox-Gesetz vor
Lootboxen und Mikrotransaktionen sind ein Dorn im Auge vieler Spieler, aber auch so manchem Politiker. In Belgien wurden die virtuellen Kisten mit zufälligem Inhalt schon aufgrund ihres Glücksspielcharakters verboten und demnächst könnten die USA einen vergleichbaren, aber nicht ganz so harten Schritt gehen. Der Senator von Missouri, Josh Hawley, hat diese Woche einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der sich dem Thema Lootboxen und Mikrotransaktionen annimmt. Bald wolle er ihn dem US-Senat vorstellen und sollte das Gesetz umgesetzt werden, würde das bedeuten, dass in Spielen, die sich an Kinder und Jugendliche richten, die genannten Monetarisierungsmöglichkeiten verboten wären. Das berichtet Kotaku.
Allerdings schließt der Gesetzesentwurf mit dem Namen "The Protecting Children from Abusive Games Act" nicht nur die Titel ein, die ganz offensichtlich für die junge Zielgruppe entwickelt sind. Generell hat Hawley die Spiele im Visier, die es minderjährigen Spielern erlauben, Mikrotransaktionen zu tätigen. Als Beispiel nennte er den Mobile-Hit Candy Crush Saga, der mit seinem 150 US-Dollar teuren "Luscious Bundle" ein "ungeheuerliches Beispiel" für Pay-to-Win sei.
Mittlerweile hat sich die Entertainment Software Association, der Lobbyverband der US-amerikanischen Videospielindustrie, zu dem Thema geäußert. In einem offiziellen Statement heißt es: "Zahlreiche Länder, darunter Irland, Deutschland, Schweden, Dänemark, Australien, Neuseeland und das Vereinigte Königreich, haben festgelegt, dass Lootboxen kein Glücksspiel sind. Wir freuen uns darauf, dem Senator die Tools und Informationen zu zeigen, die die Industrie längst zur Verfügung stellt, damit die Kontrolle über In-Game-Ausgaben in den Händen der Eltern bleibt. Eltern haben bereits mit einfach zu handhabenden Kindersicherungen die Möglichkeit, In-Game-Zahlungen zu limitieren oder zu untersagen."
Es ist klar, dass die Hersteller nicht so scharf darauf sind, dass der Entwurf von Hawley zum offiziellen Gesetz in den USA wird. Dann würde ihnen schließlich künftig einiges an Umsatz durch die Lappen gehen. Allerdings gibt es wirklich in vielen Spielen die genannten Kindersicherungen. Nur wenn Eltern sich gar nicht mit dem auseinandersetzen, was ihr Nachwuchs an der Konsole, dem Smartphone, Tablet oder PC macht, dann nützen auch jene Sicherheitsmechanismen nichts.
Quelle: Kotaku