Kennt ihr das? Ihr könnt euch mal wieder nicht entscheiden, welches Spiel ihr zocken wollt.
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Kingdom Under Fire 2: Der MMO-RTS-Hybrid kommt nach Deutschland
Die Auswahl ist einfach zu groß und irgendwie hat jedes Genre einen gewissen Reiz. Die Entwickler von Blueside wissen, wie sich das anfühlt und veröffentlichen gemeinsam mit Publisher Gameforge nun auch endlich in Deutschland ihre eigene Interpretation eines Online-Games: Kingdom Under Fire 2.
Kingdom Under Fire 2 ist ein MMORPG-RTS-Hybrid, der die beliebtesten Features der beiden Genres verschmelzen lässt, damit ihr euch nicht mehr für eins von beidem entscheiden müsst. Viele Spieler lieben es, mit einem selbst gestalteten Held durch die offene Spielwelt zu ziehen, Monster zu töten und wichtige Items für Quests zu sammeln. Dabei kommen verschiedene Looks und eine weit verstreute Story nicht zu kurz.
Das alles sind typische Elemente eines MMORPG’s, wie wir sie zu Hauf aus Asien und der ganzen Welt kennen. Das allein könnte heutzutage nicht mehr genug sein, um Spielerherzen zu erobern. Wie gut, dass Blueside noch ein weiteres Spielelement im Gepäck hat, um das typische Multiplayer-Rollenspiel zu verändern: Strategie! In Kingdom Under Fire 2 verschmelzen die Erkundungstouren eures Helden mit massiven RTS-Schlachten gegen eine KI oder andere Spieler. Dafür stehen euch zahlreiche Truppen zur Verfügung, die ihr aufleveln und zum Sieg führen könnt.
Kingdom Under Fire 2 - Cinematic Trailer:
Moment – irgendwie kommt euch das Ganze doch bekannt vor? Kein Wunder! Vor etlichen Jahren war geplant, das Spiel auf die Xbox und den PC zu bringen. Doch nach einigen Hinweisen darauf wurde es wieder still. Probleme bei der Entwicklung? Probleme mit Geld? Interne Probleme? Alles Gerüchte, die nicht weiter vertieft werden konnten, bis es schließlich ganz aus den Köpfen der Meisten verschwand. Wie aus dem Nichts kam dann plötzlich die Einladung von Gameforge, uns das Spiel auf Burg Reichenstein in passender Atmosphäre einmal genauer anzusehen. Schließlich soll es bald erscheinen! Dieser Einladung sind wir gefolgt und haben uns in das Schlachtengetümmel des Spiels geworfen, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
Die Story im Überblick
Bersia – ein Kontinent, der völlig im Krieg untergeht. Und warum? Weil Urherz, ein wertvolles Artefakt, bei eine Schlacht zerstört wurde. Dessen Einzelteile hat man dann überall auf Bersia versteckt, damit es nicht in die falschen Hände gelangt. So eine ungeeignete Hand wäre beispielsweise Encablossa, der nach einem heftigen Kampf mit dem Herrn des Lichts, Nibel, seine bösen Legionen nach Bersia geschickt hat, um dort Unheil zu stiften. Chaos, Blut und Kampf sind die Folge daraus. Die Menschen warten nun auf den "Ritter in silberner Rüstung", der sie von dieser Bedrohung befreit und die Welt wieder friedlich vereint.
Um Bersia zu retten, begebt ihr euch in die Fantasy-Welt und schlüpft direkt zu Beginn des Spiels in eine der fünf Klassen: Ranger, Gunslinger, Spellsword, Elementarist und Berserker. Weitere Klassen sollen nach Release folgen. Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, teilt ein Berserker großen physischen Schaden aus, während eine Spellsword-Magierin mit ihrem Stab mächtige Zauber spricht, um den Gegnern den Kopf zu verdrehen. Die Entwickler haben uns verraten, dass sich Klassen wie Spellsword und Berseker deutlich leichter am Anfang spielen als beispielsweise der Ranger. Das ist eher eine Klasse für erfahrenere Spieler, die mit den Mechaniken vertraut sind und auch umfassendere Kombos schaffen.



Zwischen MMO und RTS
Mit dem im Editor hübsch gestylten Charakter geht es dann nach Bersia, wo ihr vor allem während des Tutorials damit beschäftigt seid, einen NPC nach dem Anderen zu treffen und ihren Geschichten zu lauschen. Zumindest, bis es euch irgendwann zu viel wird, ihr die Sprechblasen einfach wegdrückt und nur noch den auf der Karte angezeigten Platz aufsucht, um die Mission zu erfüllen. Wir raten euch, noch über das Tutorial hinaus zu spielen, bevor ihr euch eine Meinung zum Spiel macht. Denn erst später scheinen die interessanten Quests zu kommen. Bis dahin erledigt ihr riesige Spinnen, bringt Items zu ihren Besitzern oder sucht markierte Orte auf der Karte auf, um dort etwas abzuliefern.
Solange ihr im „MMO-Modus“ seid, steuert ihr den Charakter wie gewohnt über WASD, zaubert auf Knopfdruck mit einer Rune und werft mit Skills um euch. Richtig interessant wird es eigentlich erst, wenn ihr eure ersten, eigenen Truppen bekommt und gemeinsam mit ihnen die Gegnerhorden bezwingt. Dabei ist die Auswahl riesig! Mehr als 75 Truppen könnt ihr unter euren Befehl stellen, die alle mit einzigartigen Fähigkeiten daher kommen. Wie wäre es mit riesigen Orks - oder doch lieber wendige Fußsoldaten? Im ersten Moment fühlte es sich wie Dynasty Warriors an, da ihr mit eurem Helden durch große Gruppen an Mini-Mobs schlagt, die recht schnell einfach umfallen.
Der spannende Teil beginnt, sobald ihr auf Knopfdruck die Ansicht wechselt und plötzlich auch eure eigenen Truppen befehligen könnt. Bogenschützen, Artillerie und Reiter – hier hat jede Kampfgruppe eigene Vor- und Nachteile. Der Gewinn des Matches hängt maßgeblich von euren strategischen Fähigkeiten ab, da die Gefechte nach dem altbekannten Stein-Schere-Papier-Prinzip ausgetragen werden. Habt ihr diese Zusammenhänge erst einmal verinnerlicht, fällt euch das Anführen des Heeres deutlich leichter.
Kein Pay-2-Win, zum Glück!
Anfangs war Kingdom Under Fire 2 als ein typisches "Free-2-Play & Pay-2-Win"-Game geplant. Wenn es euch wie uns ergeht, dann knirscht ihr jetzt bestimmt mit den Zähnen. Zum Glück hat sich Gameforge dagegen entschieden und bringt das Spiel nun als Buy-to-Play-Version in drei verschiedenen Varianten heraus, die ihr kaufen könnt. Die günstigste Version bekommt ihr für 30 Euro, wer Lust hat, kann auch über 60 Euro dafür ausgeben und ein paar Extras erhalten. Dieses Modell sorgt dafür, dass ihr zwar im Ingame-Shop tolle Accessoires und Outfits mit Echtgeld erwerben könnt, es aber spielerisch keinen Vorteil dadurch gibt.
Leider hatten wir während des Events nur eine begrenzte Zeit, um alle Funktionen und Fraktionen zu sehen. Vor allem die Gefechte mit den Truppen kamen etwas zu kurz. Gern würden wir euch an dieser Stelle mehr von dem Spielgefühl mit ihnen erzählen, doch das muss noch etwas warten. Da Kingdom Under Fire 2 am 14. November 2019 auch in Deutschland erscheint, stürzen wir uns schon bald mit unserem Helden nach Bersia, um den Kontinent zu retten und hoffen, auch euch bald auf dem Schlachtfeld zu sehen.
Unser Eindruck:
Irgendwie stehen wir bei Kingdom Under Fire 2 ein bisschen zwischen den Stühlen. Die Idee, auf Knopfdruck zwischen RTS und MMO wechseln zu können, ist genial und macht Spaß. Leider sieht man dem Spiel allerdings an, dass es nicht erst vor 2 Jahren der Feder entsprungen ist. Irgendwie wirkt es, vor allem in den Menüs und beim Einsammeln von Items ein bisschen altmodisch. Wer möchte, kann sich aber einfach vorstellen, dass es zum Fantasy-Mittelalter-Charme dazugehört. ;)
Da die großen RTS-Schlachten nicht nur gegen KI-Gegner, sondern auch im PvP ausgetragen werden können, kommt auch der kompetitive Modus nicht zu kurz. An eine eSport-Karriere mit KUF2 hat man laut der Entwickler bisher aber noch nicht konkret gedacht. Durch die vielen Einheiten und ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, fühlen sich die Gefechte sicher immer wieder frisch und anders an. Durch das Stein-Schere-Papier-Prinzip bleibt es trotz seiner Komplexität in Sachen Truppenarten und Fähigkeiten angenehm überschaubar.
Dass man sich gegen ein Pay-2-Win-Modell entschieden hat, ist ein wichtiger Schritt. Die drei Preismodelle sind für jeden Geldbeutel gemacht und bieten somit einer großen Spielerzahl die Möglichkeit, einfach mal hinein zu schnuppern. Uns hat es, trotz einiger kleiner Makel Spaß gemacht, ein paar Schritte in Bersia zu wagen. Bei mehr als 50 Spielstunden für die Story haben wir noch viele weitere Schritte vor uns. Nach Abschluss der Geschichte soll es übrigens Endgame-Inhalte wie besonders starke Raids geben.