Metacritic geht gegen Review Bombing vor, indem man User-Bewertungen am Release-Tag nicht mehr zulässt.
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Metacritic: Keine Nutzer-Reviews mehr am Release-Tag eines Spiels
The Last of Us: Part 2 wurde sehr kontrovers diskutiert. Viele Leute mögen das Spiel überhaupt nicht. Direkt zum Release hätte man sogar denken können, dass die Allgemeinheit im Netz es hasst, während die Presse es größtenteils abgefeiert hat. Die User-Bewertungen auf Metacritic fielen nämlich sehr negativ aus. Zeitweise lag der Durchschnitt sogar bei gerade mal 3.4. Allerdings seien an dieser Stelle zwei Dinge erwähnt: Zum einen können ein paar Tausend Reviews nie die Meinung aller Spieler widerspiegeln, zum anderen war klar, dass die ganzen negativen Stimmen am Release-Tag gar nicht von Leuten stammen konnten, die The Last of Us: Part 2 schon durchgespielt hatten. Schließlich sind mehr als 20 Stunden nötig, um den Abspann zu sehen.
Diesem Review Bombing will Metacritic fortan vorbeugen. Bereits vorletzte Woche fiel einem Resetera-Nutzer anhand des Rätselspiels Superliminal auf, dass es auf der Seite neuerdings eine Sperre für Nutzer-Reviews direkt zum Release gibt. Jener Titel erschien am 7. Juli für die Konsolen, Reviews können aber erst seit dem 9. Juli verfasst werden. Die Kollegen von Forbes stolperten nach dem Release von Ghost of Tsushima über diese neue Regelung auf Metacritic. Es scheint also nun für alle neuen Spiele zu gelten, dass Nutzer-Reviews erst 36 Stunden nach der Veröffentlichung eingereicht werden können – einem Zeitraum, in dem also wohl nach Meinung der Betreiber der Webseite die Leute ausreichend viel spielen können, um dann eine aussagekräftige Rezension zu schreiben.
In dem Bericht von Forbes heißt es, dass viele Leute glauben, diese Sperre sei noch nicht genug, um Review Bombing zu verhindern. Manche haben wohl vorgeschlagen, ein System einzuführen, mit dem verifiziert wird, dass ein Nutzer ein Spiel, das er bewerten möchte, auch wirklich besitzt und gespielt hat. Eine Verlinkung des eigenen Metacritic-Accounts mit den eigenen Konten auf den jeweiligen Plattformen wäre eine Option. Aber natürlich braucht so etwas mehr Entwicklungszeit als eine einfache Zeitsperre für Reviews. Ob die nun das Rewiew Bombing auf Metacritic abschwächen wird, wird die Zukunft zeigen, wenn das nächste kontroverse Spiel erscheint. Ghost of Tsushima stößt ja nicht auf so viel Kritik, wie die Nutzerwertungen zeigen: Derzeit steht das Open-World-Spiel einem User Score von 9.2.
Quelle: Forbes / Resetera