Wozu Hass und unqualifizierte Kommentare führen, könnt ihr derzeit bei Ron Gilbert sehen, der an Return to Monkey Island arbeitet.
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Keine News von Ron Gilbert bis zum Release von Return to Monkey Island
Das Internet kann eine tolle Sache sein und Menschen unterschiedlichster Couleur zusammenbringen, doch in den letzten Jahren hat sich auch eine toxische Hasskultur etabliert. Manche denken offenbar immer noch, dass Angriffe im Netz nicht so schlimm seien und eh keine Konsequenzen nach sich ziehen. Diese Erfahrung musste nun auch Game Designer Ron Gilbert auf schmerzhafte Art und Weise machen. Zwar hat die Ankündigung, dass mit Return to Monkey Island ein neuer Teil der beliebten Adventure-Reihe auf den Markt kommt, durchaus für positive Stimmung gesorgt, aber als vor wenigen Tagen während des Nintendo Direct Mini Partner Showcase das erste Mal Gameplay-Szenen und damit auch das neue Design von Guybrush Treepwood gezeigt wurden, kippte die Stimmung merklich.
Vor allem das Aussehen des Protagonisten wurde teils kräftig kritisiert. Das ist auch vollkommen legitim. Sich positiv oder negativ zu einem Thema zu äußern, darf jeder, gerne auch mal auf die freche Art. Aber bei Hass, Beleidigungen oder gar Morddrohungen hört der Spaß auf. Das sieht auch Ron Gilbert so. Während es auf Twitter und Co noch verhältnismäßig moderat zuging, haben sich besonders auf Gilberts persönlicher Webseite einige Nutzer mehr als unflätig geäußert. Für diejenigen, die solche Kommentare schreiben, mögen es nur ein paar Klicks sein, aber auf der Empfängerseite multipliziert sich das natürlich und ehe man sich versieht, versinkt man in einem Strudel aus Hass, toxischen Kommentaren und Beleidigungen. Man sollte nie vergessen, dass hinter einem solchen Projekt wie Return to Monkey Island Menschen stehen, die all ihre Leidenschaft und ihr Herzblut dort hineinstecken.
Das sieht auch Rob Gilbert so und er hat daher die Reißleine gezogen. Zunächst hat er die Kommentarfunktion auf seiner Webseite entfernt. Das ging aber offensichtlich nicht, ohne die Seite für fast zwei Tage vom Netz zu nehmen. Mittlerweile ist grumpygamer.com wieder online, aber es kann nur noch gelesen und nicht kommentiert werden. Gleichzeitig hat Gilbert angekündigt, sich bis zum Release, der irgendwann in diesem Jahr für die Switch und den PC erfolgen wird, nicht mehr persönlich zum Spiel äußern zu wollen. Wer es spielen will, soll es tun und wer nicht, der lässt es bleiben, aber man soll das Erlebnis nicht für alle anderen ruinieren, so die Entwicklerlegende in einem Statement. Selbstverständlich wird es noch einige Neuigkeiten bis zum Release geben, aber eben nicht vom Chefentwickler selbst.
Bang up job, everybody.
(I've seen a lot of passionate but polite/polite-adjacent discussion going on, but the comments on Ron's blog were a total shitshow.) pic.twitter.com/BUBoPdU1fS
— Dominic Armato (@SkilletDoux) June 30, 2022
Zugegeben, auch wir sind vom Grafikstil alles andere als begeistert. Aber sollten der Humor und das Gameplay stimmen, müssen wir uns eben damit arrangieren. Übrigens, es gab bereits in der Vergangenheit ähnliche Kritik als man bei einem der früheren Teile den Stil verändert hat. Nur war das Internet damals noch nicht so verbreitet, so dass sich die Diskussion nicht in einem solchen Ausmaß potenzieren konnte. Warten wir also erst einmal ab und schauen, wie sich das endgültige Return to Monkey Island anfühlt und spielt.