Weil die "Halo Online"-Mod ElDewrito nicht freigegebene Assets und Codezeilen nutzt, ging Microsoft gegen sie vor.
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Microsoft lässt Entwicklung von "Halo Online"-Mod für PC stoppen
Halo und die PC-Spieler, das ist eine tragische Geschichte. Nachdem Teil 1 noch knapp zwei Jahre nach der Xbox-Version für Windows erschienen ist, mussten sich die Anhänger der „Master Race“ beim zweiten Teil sogar drei Jahre länger gedulden – um dann einen grafisch veralteten Ego-Shooter zu erhalten, der nur unter dem damals neuen Windows Vista lief. Danach blieb die Marke mehr oder weniger konsolenexklusiv. Lediglich der „Forge“-Modus von Halo 5: Guardians, also der Leveleditor, wurde für Windows 10 mit einer „Deathmatch“-Option veröffentlicht. Exklusiv für den russischen Markt war ein Free-to-Play-Ableger namens Halo Online in Arbeit, der jedoch 2016 auf Eis gelegt wurde. Ein Team von Moddern gab das Spiel nicht auf und werkelte an ElDewrito, einer Mod, die auf einer geleakten Alphaversion von Halo Online basierte. Microsoft hatte aber etwas dagegen und leitete Maßnahmen gegen das Team hinter ElDewrito ein, woraufhin es die Arbeiten eingestellt hat.
Entwickler 343 Industries schreibt in einem Beitrag auf Halo Waypoint, dass von der Community kreierte Inhalte eigentlich eine tolle Sache seien und man sie auch gerne unterstütze – zumindest dann, wenn sie nicht gegen die Richtlinien Microsofts verstoßen. Bei ElDewrito sei aber genau das der Fall. Bei der Modifikation würden Assets und Codezeilen aus Halo Online genutzt werden, die Microsoft niemals für die Community zur Nutzung freigegeben habe. 343 fügt hinzu, dass viele Teile des Codes noch aktiv genutzt werden würden, sowohl heute als auch in der Zukunft. Darüber hinaus müsse Microsoft sein geistiges Eigentum schützen, weshalb man Kontakt mit dem ElDewrito-Team aufgenommen habe. Die Modder seien nicht sehr erfreut darüber gewesen, dass sie die Arbeiten an dem Projekt einstellen sollten. Aufgrund der möglichen rechtlichen Konsequenzen gaben sie aber nach.
So schade das Ganze für PC-Spieler, die gerne das großartige Halo-Gameplay auf ihrer Lieblingsplattform erleben wollen, auch ist, es gibt trotzdem gute Nachrichten. 343 Industries wisse, dass die Community mehr Halo auf dem PC haben will, und man sei sehr enthusiastisch, was die Aussichten auf eine „offizielle klassische Halo-Erfahrung“, die den Weg auf die heimischen Rechner schafft, betrifft. Das Studio habe derzeit noch nichts anzukündigen, doch man solle wissen, dass den Entwicklern die PC-Community sehr wichtig sei.
Dass ein Halo 6 nicht nur für die Xbox One, sondern auch den PC erscheinen würde, steht bereits fest. Denn das „Play Anywhere“-Programm von Microsoft soll alle hauseigenen Titel betreffen und nicht nur ausgewählte Spiele. Was bislang fehlt, ist eine Ankündigung des nächsten Serienteils. Aber irgendwas muss der Konzern ja für die kommende E3 in petto haben. Da Halo 5: Guardians bereits mehr als zweieinhalb Jahre auf dem Buckel hat, käme eine Enthüllung von Halo 6 im Juni nicht unerwartet.
Quelle: 343 Industries