Erinnert ihr euch noch daran, dass vor dem Doom-Reboot ein offizielles Doom 4 in Arbeit war? Noclip hat Einiges an unbearbeitetem Videomaterial davon veröffentlicht.
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Doom 4: Ungeschnittenes Gameplay des nie veröffentlichten Shooters
2016 feierte Doom sein großes Comeback. Zwölf Jahre nach dem dritten Serienteil, der deutlich mehr in die Horrorrichtung gegangen ist als die Vorgänger, hat id Software mit dem Reboot einen Ego-Shooter geliefert, der wieder sehr viel mehr an die Anfänge erinnert: kein Grusel, viel Action und verschlossene Türen, die sich nur mit den entsprechenden Schlüsselkarten öffnen lassen. Das Spiel wurde ein voller Erfolg, Kritiker wie Fans zeigten sich begeistert. Das Interessante daran: Ursprünglich sahen die Pläne von id Software ganz anders aus. Schon 2008 kündigten die Texaner Doom 4, das eine völlig andere Art von Shooter werden sollte.
Die Handlung sollte auf der Erde spielen, die Story viel präsenter sein und generell wollte id mehr Wert auf eine cineastische Inszenierung legen. Wie das ungefähr ausgesehen hätte, hat Noclip bereits 2016 in einer Dokumentation zur Reihe gezeigt. Darin ist Bildmaterial vom nie veröffentlichten Doom 4 zu sehen, darunter auch richtiges Gameplay. Fünfeinhalb Jahre später haben die YouTuber nun ein Video veröffentlicht, in dem sie die Videoclips in ungeschnittener Form zeigen. Als Grund dafür nennen sie ihre Mission der Erhaltung von Videospielhistorie.
Das Video zeigt einerseits eine knapp 30-sekündige Spielszene, die sich komplett von dem unterscheidet, was wir aus dem Doom-Reboot kennen: Das Spieltempo ist sehr viel langsamer und die Soundkulisse geht deutlich mehr in eine Horrorrichtung. Hier schallt also kein lauter Metal aus den Lautsprechern – oder Kopfhörern, je nachdem, was ihr bevorzugt. Bei dem weiteren Bildmaterial handelt es sich um Animationstests, eine Animatic der Introsequenz und mehrere Techdemos.
2013 gab id Software bekannt, die Arbeiten an Doom 4 abgebrochen und komplett von vorne begonnen zu haben. Zwei Jahre danach sprach Pete Hines, Senior Vice President of Global Marketing & Communications von ids Mutterfirma Bethesda Softworks, in einem Interview mit Polygon darüber, dass das Spiel zu sehr wie ein "Call of Doom" (in Anlehnung an Call of Duty) gewirkt habe und man damit einfach nicht zufrieden gewesen sei. Wir werden zwar nie erfahren, ob dieses Doom 4 ein guter Shooter geworden und von den Fans angenommen worden wäre, aber angesichts der Beliebtheit des Doom-Reboots war es vermutlich keine schlechte Idee, einen völlig anderen Weg einzuschlagen.