In Splatoon 2 dürft ihr nicht alles zu jeder Zeit spielen. Das finden viele doof. Ein Entwickler nennt den Grund dafür.
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Splatoon 2: Darum könnt ihr "Salmon Run" nicht jederzeit spielen
Splatoon 2 ist eigentlich ein tolles Spiel. Der jugendfreundliche Multiplayer-Shooter hat ein fantastisches Gameplay, tolle Maps und es gibt etliche Waffen und Kleidungsstücke, die ihr euch erspielen könnt. Also alles super? Leider nicht ganz: Nintendo bestimmt nämlich, wann ihr welche Inhalte des Actionspiels zocken dürft. Für den Standardspielmodus „Revierkampf“ beispielsweise gilt eine Kartenrotation: Alle zwei Stunden wechseln die Maps, die ihr spielen könnt. Wenn ihr also um 18 Uhr Splatoon 2 startet, werdet ihr online nur auf zwei von insgesamt acht Schlachtfeldern um den Sieg kämpfen können. Um 20 Uhr werden die Karten gegen zwei andere ausgetauscht, um 22 Uhr erfolgt der nächste Wechsel.
Noch exzessiver sieht es beim „Salmon Run“, dem Horde-Modus von Splatoon 2 aus, in dem ihr anstürmende Gruppen von KI-Feinden abwehren müsst. Diese Spielvariante ist (der lokale Multiplayer mit mehreren Switch-Konsolen ausgenommen) nur an bestimmten Tagen spielbar. Die Fans finden das gar nicht toll und verstehen auch nicht die Intention seitens Nintendo dahinter.
Jordan Amaro, einer von zwei Entwicklern im Nintendo-Hauptquartier in Kyoto, die ursprünglich aus dem Westen stammen, hat sich in einem Interview mit dem Rolling Stone zu diesem Thema geäußert. Er sagt, dass in Japan alles maßgeschneidert sei und zieht eine Geschichte der Psychologin Sheena Iyengar zum Vergleich heran, die sie in einem TED Talk erzählt hat. Dabei spricht Expertin für Entscheidungstheorie darüber, wie sie einst in einem Restaurant in Japan einen Grüntee mit Zucker bestellte, die Kellner aber zu ihr sagten: „Man macht keinen Zucker in grünen Tee.“ Also orderte Iyengar stattdessen einen Kaffee und erhielt ihn mitsamt Zucker.
Amaro sagt: „In Japan gilt gewissermaßen: ‚Wir machen diese Sache für dich und zwar so, wie wir denken, dass sie besser zu genießen ist.‘“ Das sei der Grund für die Kartenrotation in Splatoon 2. Auf die Kritik der Spieler, die sagen: „Ich habe dieses Spiel gekauft. Warum kann ich es nicht so genießen, wie ich es will?“, entgegnet Amaro: „Ja, du hast das Spiel gekauft. Aber wir haben es gemacht. Und wir sind uns ziemlich sicher bezüglich der Art und Weise, wie das Spiel genossen werden sollte.“
Für viele dürfte das als Erklärung für die Limitierungen in Splatoon 2 nicht ausreichen. Vermutlich meint es Nintendo gut, die Firma will ihre Fans sicherlich nicht absichtlich trollen (das dürfte sowohl für die Rotation als auch die stark kritisierte "Switch Online"-App gelten). Aber wir lassen uns eben nicht gerne vorschreiben, wann wir welche Form der Unterhaltung konsumieren dürfen und wann nicht.
Quelle: Rolling Stone / TED.com