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Arkane Studios wird vorerst kein neues Dishonored entwickeln. Man wolle experimentieren, vielleicht mit Multiplayer.

Was macht Arkane Studios? Auf diese Frage gibt es noch keine klare Antwort. Was das französische Entwicklerstudio sicherlich nicht macht, ist ein neues Dishonored, zumindest nicht in naher Zukunft. Die Kollegen von VG24/7 hatten auf der QuakeCon die Gelegenheit, mit Lead Designer Ricardo Bare zu sprechen. In dem Interview äußerte der sich zur Zukunft der Reihe, deren Story mit der Standalone-Erweiterung „Tod des Outsiders“ zum zweiten Teil ein abgeschlossenes Ende gefunden hat. Klar, man könnte sicherlich noch mehr Geschichten erzählen, aber es gibt keinen Cliffhanger, auf dessen Auflösung die Fans sehnlichst warten.

„Ich kann nicht definitiv sagen, was in der Zukunft geschieht, alles kann passieren, aber [Dishonored] ruht fürs Erste“, so Bare. Vollkommen überraschend ist das nicht, denn wo der erste Teil der Reihe von Publisher Bethesda noch als kleiner Überraschungserfolg abgestempelt wurde, blieb die Fortsetzung verkaufstechnisch hinter den Erwartungen zurück – übrigens ähnlich wie Arkanes jüngster Vollpreistitel Prey.

Fest steht, dass die Franzosen aus Lyon am Konzept der sogenannten „Immersive Sim“ festhalten wollen. Damit meinen sie Spiele mit Ego-Perspektive, in denen der Spieler Welten erkundet, die reich an Geschichten sind, glaubwürdig wirken und eine große spielerische Freiheit bieten. Dishonored 1 und 2 sind solche Spiele, Prey genauso. Laut Bare wolle Arkane aber mit dieser Art von Spiel experimentieren und Grenzen austesten – vielleicht ja hinsichtlich Multiplayer?

VG24/7 sprach Bare auf den Shooter The Crossing an. Das war ein Projekt, bei dem Arkane Einzel- und Mehrspieler miteinander verschmelzen wollte. Die Idee war, dass ein Spieler die Kampagne spielt und andere Leute sich per Internet einklinken und die Gegner kontrollieren – ein bisschen das, was id Software beim neuen Doom Eternal in kleinerem Rahmen versucht. The Crossing erblickte jedoch nie das Licht der Welt.

Auf der QuakeCon wollte VG24/7 von Bare wissen, ob eine Rückkehr des Titels möglich sei: „Nicht buchstäblich The Crossing, aber sicherlich einige Elemente“, antwortete er. Er sprach darüber, wie einst große Publisher die Entwicklerteams dazu veranlassten, Multiplayer-Modi in die eigenen Spiele zu quetschen, was seiner Meinung nach sehr destruktiv gewesen sei: „Du endest mit einem Team, das ein wirklich fesselndes Einzelspielerspiel geschaffen hat, aber dann dazu forciert wird, einen ‚Deathmatch‘-Modus oder was auch immer dran zu tackern. Das war super ablenkend und ressourcenfressend für das Team. Und wie sich herausstellte, half es einigen dieser Spiele in keiner Weise.“ Nun habe Ricardo Bare aber das Gefühl, dass die Situation in der Branche eine andere sei. Alles sei Community-orientierter und es gehe mehr darum, was einem Spiel seine Standbeine verleiht.

Wir würden an dieser Stelle einfach mal die Prognose aufstellen, dass das nächste Spiel von Arkane Studios Multiplayer-Features bieten wird, in welcher Form auch immer, zum Beispiel einen Koop-Modus. Denn nach der E3 und QuakeCon ist deutlich geworden, dass Bethesda nicht mehr den Plan verfolgt, mit reinen Singleplayer-Spielen die Gunst der Zocker zu gewinnen, wie man es etwa 2017 noch versucht hat. Finanziell betrachtet ist man damit schließlich gescheitert. Weder Prey noch Wolfenstein 2 oder The Evil Within 2 waren große Erfolge. Und nun steht uns ein Fallout 76 als reines Online-Spiel, ein Wolfenstein: Youngblood mit Koop-Fokus und ein Doom Eternal, dessen Kampagne Multiplayer-Elemente bietet, bevor. Es würde uns also nicht überraschen, wenn auch das nächste Arkane-Spiel kein reines Singleplayer-Erlebnis mehr wäre.

Quelle: VG24/7