Auf der gamescom haben wir Final Fantasy VII Remake angespielt und zur Tokyo Game Show ist ein neuer Trailer erschienen.
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UPDATE: So spielt sich das Final Fantasy VII Remake und neuer TGS-Trailer
Update vom 12.09.2019: Derzeit findet in Japan die Tokyo Game Show statt. Square Enix lässt es sich natürlich nicht nehmen, bei diesem Heimspiel einen neuen Trailer zu Final Fantasy VII Remake zu veröffentlichen. In zwei Minuten und 48 Sekunden bekommt ihr hier weitere Eindrücke aus dem Rollenspiel zu sehen. Tatsächlich ist das Video ziemlich ergiebig. Nicht nur, dass zum ersten Mal die Turks und die Beschwörungen wie Ifrit und Shiva zu sehen sind, es werden auch komplett neue Dinge gezeigt.
Auf Story-Seite wäre ein neuer Charakter zu erwähnen, der in dem Trailer auftaucht und Cloud sowie Jessie, Biggs und Wedge mit dem Motorrad verfolgt. Den Klamotten nach zu urteilen, handelt es sich dabei um ein Mitglied von SOLDAT, der Elite-Einheit des Shinra-Konzerns. Auch die Szene selbst ist völlig neu, denn im Original gibt es keine Motorradsequenz, bei der die drei genannten Avalanche-Mitglieder dabei sind. Eine weitere Szene, in der sie und Cloud mit Fallschirmen über Midgar gleiten, ist ebenfalls neu. Nicht weniger interessant: Der Trailer zeigt zwei Minigames. In Final Fantasy VII Remake könnt ihr sowohl Darts spielen als auch im Boxstudio trainieren.
Originaltext vom 10.09.2019: Fragt man einen Rollenspiel-Fan, welches Spiel ihm am besten gefällt oder am meisten geprägt hat, ist Final Fantasy VII eine Antwort, die häufig zu hören ist. Das Spiel für die erste PlayStation genießt auch mehr als 20 Jahre nach dem Erscheinen Kultstatus und spätestens seit der ersten offiziellen Ankündigung des Remakes vor über 4 Jahren sollten auch Neulinge auf das Spiel aufmerksam geworden sein. Auf der gamescom 2019 durfte ich nun selbst zum ersten Mal in die Welt von Midgar eintauchen und mit Cloud Strife einige Schritte durch das Remake wandeln.
Was bisher geschah...
Hardcore-Gamer können die folgenden Zeilen überspringen, aber da vermutlich ein Großteil unserer Leser noch gar nicht auf der Welt oder zu jung war, gibt es nun einen kurzen Geschichtsunterricht. Im Original Final Fantasy VII erzählt Entwickler Square, damals noch Squaresoft, die Geschehnisse des ehemaligen Soldaten Cloud Strife. Dieser hat sich den Öko-Terroristen von Avalanche als Söldner angeschlossen, um den Machenschaften der Shinra Corporation ein Ende zu setzen. Dieses rücksichtslose Konsortium hat nämlich einen beachtlichen Teil der Lebensenergie des Planeten aufgebraucht, um sich einer weitaus größeren Sache zu widmen. Während im Original die gesamte Geschichte erzählt wird, ist das Remake eher episodenartig aufgebaut, dessen erster Teil lediglich in der Stadt Midgar stattfindet.
Final Fantasy VII Remake - gamescom Trailer:
Jetzt in schön und 3D
Nach einer einleitenden Präsentation durfte ich dann zum ersten Mal selbst in die Haut von Cloud und seinen Kumpanen schlüpfen und Midgar ein wenig erkunden. Los ging es direkt am Bahnhof bzw. einem Mako-Reaktor, also am Anfang des Spiels – und die Unterschiede zum Original sind gewaltig! Statt nämlich auf vorgerenderte Hintergründe zu setzen, ist die gesamte Welt dreidimensional und es dauerte nicht lang, bis die ersten Gegner auftauchten. Spätestens jetzt dürfte auch der Letzte gemerkt haben, dass die Entwickler zwar frischen Wind durch Final Fantasy VII wehen lassen, sich aber dennoch an den Wurzeln des Spiels orientieren.
Taktik oder Action?
Das Kampfsystem ist deutlich dynamischer als anno dazumal. Generell hatte ich das Gefühl, stets die Wahl zu haben, ob ich lieber actionorientiert durch Midgar wandle oder mich mehr auf taktische Vorgehensweise konzentriere. Es ist durchaus möglich, das Final Fantasy VII Remake wie ein Action-RPG zu spielen. Mit einfachen Buttonbefehlen verdresche ich ankommende Gegner, bis sie das Zeitliche segnen oder blocke zu starke Widersacher einfach weg. Zudem füllt sich durch solche Angriffe die "Active Time Battle"-Leiste, welche dann für besonders mächtige Attacken genutzt werden kann. Dank der Shortcuts können diese Aktionen direkt bestimmten Knöpfen zugewiesen werden, so dass nicht der Umweg über das Menü gegangen werden muss und der Charakter eines Action-RPGs noch weiter in den Vordergrund tritt.
Zurück zu den Wurzeln
Wer hingegen weniger auf Action steht, kann auch ganz traditionell, wie im Original, viele Aktionen über ein Menü auswählen und ausführen. Zu diesem Zweck schaltet das Spiel in eine Art Super-Zeitlupe, damit man genügend Zeit hat, sich für eine Beschwörung, eine Attacke oder einen Gegenstand zu entscheiden. Selbstverständlich ist auch eine Kombination aus Dynamik und Taktik möglich. Allerdings bedeutet das nicht, dass Final Fantasy VII Remake dadurch zu einem reinen Action-Brawler wird. Immer wieder stand ich vor Situationen, in denen ich mitten im Kampfgetümmel zwischen den Charakteren wechseln musste, um allen Gegnern Herr zu werden. Bei weit entfernten Schergen helfen Clouds Nahkampfangriffe herzlich wenig, da müssen schon Barrets Fernkampfangriffe her. Zudem sind mir beim finalen Bosskampf gegen den übergroßen metallischen Skorpion noch weitere Neuerungen wie zusätzliche Deckungen aufgefallen, die es im Original so nicht gab. Im fertigen Spiel wird es weitere dieser Anpassungen geben.
Final Fantasy VII Remake Trailer:
Es ist schön, aber...
Grafisch hat das Final Fantasy VII Remake einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Zwar merkt man dem Spiel an, dass es eine Neuauflage eines 20 Jahre alten Klassikers ist, aber Umgebungen, Charaktere, Lichtverhältnisse und Animationen katapultieren Final Fantasy in die Jetztzeit. Lediglich die Tatsache, dass manche Bereiche noch etwas leer und steril wirken, stört den ansonsten gelungenen Eindruck. Auf der gamescom 2019 selbst konnte ich nur die englische Sprachausgabe begutachten. Abgesehen von einigen kitschigen Momenten zwischen Cloud und seinen Mitstreitern machen die neuen Sprecher einen ordentlichen Job. Die deutsche Vertonung, die Square Enix in einem ersten Trailer gezeigt hat, wird hingegen wohl Geschmackssache werden.
Einschätzung:
Das Final Fantasy VII Remake ist Fanservice pur. Die Entwickler wollen auf keinen Fall die Wurzeln des Kulthits verleugnen und versuchen dennoch über die Jahre veränderte Genrestandards einzubauen, um neue Zielgruppen zu erschließen. Dieser Spagat funktioniert im Fall des Kampfsystems tadellos und macht eine Menge Spaß. Es stellt sich allerdings die Frage, wie umfangreich das erste Spiel wird, denn wenn ich an das Original denke, war Midgar nicht über die Maßen weitläufig. Warten wir einfach mal ab, was die Entwickler noch alles in petto haben werden. Bis zum 3. März 2020 ist noch ein bisschen Zeit. So oder so hat der erste spielbare Kontakt mit dem Titel unser Interesse auf mehr geweckt.