Neben all den großen Blockbustern hat der Xbox Game Pass auch so einige Schätze zu bieten, die man leicht übersieht.
Xbox Game Pass: Zehn kleine Perlen, die ihr unbedingt spielen solltet
Das Angebot des Xbox Game Pass ist enorm reichhaltig. Große Blockbuster und kleine Indie-Hits drücken sich hier gegenseitig die Klinke in die Hand. Über einen Mangel an interessanten und eben auch richtig guten Spielen können sich Abonnenten nicht beschweren – weder Konsolen- noch PC-Spieler. Doch neben Halo, Gears of War, Doom Eternal, Skyrim, GTA 5 sowie hoch angesehenen Indiegames wie Celeste, Dead Cells und Hollow Knight gibt es auch diverse Spiele, die vielleicht nicht jeder auf dem Schirm hat, aber ebenso fantastische Erlebnisse bieten. Zehn davon haben wir herausgesucht, um sie in diesem Artikel euch ans Herz zu legen. Alle genannten Titel gibt es übrigens auf sämtlichen Game-Pass-Plattformen, also sowohl PC und Konsole als auch in der Cloud.
Children of Morta
Zu Children of Morta müssen wir an dieser Stelle eigentlich gar nicht viel sagen. Warum das Spiel und der Game Pass einfach klasse sind, hat Jens bereits vergangenes Jahr in einer Kolumne erklärt. Aber für alle Klick- und Lesefaulen hier die Zusammenfassung: Children of Morta ist ein Rogue-like mit starkem Story-Fokus. Ihr schlüpft in die Rollen der Mitglieder der Familie Bergson und erkundet finstere Dungeons. In Echtzeit wandert ihr durch die Levels, bekämpft allerlei Monster und stoßt dabei immer wieder auf andere Figuren, die eure Hilfe benötigen. Beim Tod verliert ihr zwar den Fortschritt im jeweils aktuellen Dungeon, die Charakterprogression bleibt euch aber erhalten. Zudem gibt es nach jedem Run richtig schöne Zwischensequenzen, sodass das Ableben alles andere als frustrierend ist. Im Gegenteil: Man freut sich jedes Mal darüber, wieder im Haus der Bergsons zu sein und zu sehen, wie es mit der Familie weitergeht. Children of Morta hätte eigentlich den Ruhm verdient gehabt, den ein Jahr später Hades erhalten hat [das auch fantastisch ist, aber leider (noch) nicht im Game Pass].
CrossCode
Indiegames unterhalten immer nur für wenige Stunden? Pah! Erstens könnt ihr schon mit Children of Morta (und auch einigen der unten aufgeführten Spiele) viel Zeit verbringen und zweitens gibt es CrossCode. Das stammt von einem kleinen Team aus Deutschland und beschäftigt euch allein schon mit seiner Hauptgeschichte für über 30 Stunden. Und glaubt uns: Ihr werdet in diesem 2D-Rollenspiel mehr als die Hauptquests machen wollen, denn der Titel ist schon recht anspruchsvoll. Das bezieht sich allerdings nicht nur auf die actionreichen Kämpfe, sondern auch die vielen knackigen Rätsel. Darüber hinaus bietet CrossCode eine interessante Geschichte und Spielwelt, denn ihr spielt hier quasi ein Spiel, genauer gesagt ein MMO, im Spiel. Aber dieses MMO findet in der echten Welt statt. Huch, das klingt so merkwürdig, dass ihr unbedingt herausfinden wollt, was es damit auf sich hat? Na dann los! Worauf wartet ihr noch?
Deep Rock Galactic
Den Koop-Fans unter euch legen wir Deep Rock Galactic ans Herz. Im Test hat es sich als zwergtastisch erwiesen. Nun ja, ihr spielt hier halt Zwerge, die sich auf fremden Planeten durch die Erde graben und nach wertvollen Rohstoffen suchen, dabei aber auch gegen Horden von Aliens kämpfen müssen. Deep Rock Galactic ist ein bisschen wie Left 4 Dead, hat aber doch seinen ganz eigenen Charakter dank der Low-Poly-Optik, dem Buddeln durch die unterirdischen Tunnel und eben seine Protagonisten, die zwischen den Missionen gerne mal ein Bier oder auch zwei trinken. "Rock and Stone!"
Eastshade
Mögt ihr es lieber ruhig und idyllisch, ist Eastshade genau das Richtige für euch. Hier erkundet ihr eine malerische Insel frei Schnauze, lernt deren Bewohner kennen und malt. Ihr seid nämlich ein Künstler und könnt überall eure Staffelei aufstellen, um die wunderschöne Umwelt auf Papier festzuhalten. Nebenbei enthüllt ihr auch noch die Mysterien des Landes. Es gibt einiges in Eastshade zu entdecken. Es ist halt einfach mal ein Open-World-Spiel der anderen Art, das vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft, aber auf jeden Fall einen Blick wert ist. Und hey, wenn ihr eh Game-Pass-Abonnent seid, dann kostet es euch ja nichts extra, dem Ding mal eine Chance zu geben.
Lonely Mountains: Downhill
Trials ist euch zu laut und zu abgedreht, aber ihr mögt grundsätzlich dessen Spielidee? Dann probiert unbedingt mal Lonely Mountains: Downhill aus! Der Berliner Entwickler Megagon Industries lässt euch hier mit einem Mountainbike mehrere Berge hinunterbrettern. Das Besondere daran: Ihr sucht euch selbst euren Weg. Es gibt mehrere offizielle Pfade, theoretisch könnt ihr aber auch einfach Abhänge hinunterspringen, was aber nicht unbedingt immer eine gute Idee ist. Wer es darauf anlegt, Bestzeiten zu erreichen und alles freizuschalten, was das Spiel zu bieten hat, wird dank der exzellenten Fahrradphysik ordentlich gefordert. Aber ihr könnt die ganzen Levels auch relativ entspannt durchspielen. Lonely Mountains: Downhill ist nicht sonderlich umfangreich, aber für ein paar Stunden auf jeden Fall ein spaßiger Zeitvertreib.
Monster Sanctuary
Metroidvanias gibt es wie Sand am Meer. Die meisten von ihnen folgen im Groben der gleichen Gameplay-Formel: Sie sind im Grunde Action-Adventures mit Jump-and-Run-Elementen und actionreichen Kämpfen. Vielleicht sind auch noch RPG-Elemente an Bord. Monster Sanctuary tanzt da aus der Reihe, denn es verbindet die Erkundung einer zusammenhängenden Welt in 2D mit Pokémon. Jawohl, in Monster Sanctuary fangt ihr 101 unterschiedliche Monster, levelt sie auf und tretet mit ihnen in rundenbasierten Kämpfen an. Die Progression der Biester ist dabei sogar nicht weniger linear als beim großen Vorbild, da jede Kreatur einen eigenen Talentbaum hat. Obendrein könnt ihr noch online gegen andere Monstersammler antreten.
My Time at Portia
Stardew Valley in 3D – so könnte man My Time at Portia umschreiben, wenn man es sich einfach machen wollen würde. Das trifft es aber nicht ganz. Ja, der Titel ist grundsätzlich im selben Genre anzusiedeln. Ihr baut einen Hof auf, levelt euren Charakter auf, erkundet Dungeons, kämpft dort auch gegen Monster, lernt die Bewohner der Stadt Portia kennen, findet die große Liebe und gründet eine Familie. Aber in My Time at Portia seid ihr kein Farmer, sondern betreibt in erster Linie eine Werkstatt und bastelt dort allerlei Dinge zusammen. Aber ja, ihr pflanzt auch Obst und Gemüse an und haltet euch Tiere wie Kühe. Und was wir auch nicht vergessen dürfen: My Time at Portia spielt in der Endzeit. Bitte, was?! Ja, das mag komisch klingen, wenn man sich Bilder zum Spiel ansieht, aber es ist so. Spielt es und lasst euch die Geschichte der Welt näherbringen! Es lohnt sich.
Spiritfarer
Selten hat ein Spiel das Thema Tod so charmant und schön aufgegriffen wie Spiritfarer. Hier spielt ihr Stella, die als neuer Fährmann (also eigentlich Fährfrau) die Seelen Verstorbener ins Jenseits überführt. Doch die Figuren sind noch nicht bereit zu gehen. Also richtet ihr ihnen auf eurem Boot eine Unterkunft ein und erfüllt ihre Quests. Spiritfarer hat einen fantastischen Zeichentrickstil, bietet jede Menge Inhalt und ist ein sehr entspanntes Spiel. Ihr baut das Boot aus, angelt, bebaut Felder und erkundet diverse Inseln – wahlweise alleine oder im lokalen Koop-Modus, in dem der zweite Spieler die Kontrolle über Stellas Katze übernimmt. Das Highlight von Spiritfarer sind aber die emotionalen Geschichten der vielen Charaktere, die ihr kennenlernt – und denen ihr am Ende stets Lebewohl sagen müsst.
Supraland
Bei Supraland ist allein die Welt, in der ihr unterwegs seid, schon einen Blick wert. Hier verkörpert ihr schließlich ein kleines Spielzeugmännchen in einer Miniaturwelt. Als solches erlebt ihr keine große Geschichte, sondern eine, die bewusst simpel ist. Das Gameplay steht klar im Vordergrund. Ihr erkundet die Welt mit Metroidvania-Aufbau aus der Ego-Perspektive, es gibt Shooter-Elemente, aber auch sehr viele Rätsel und Puzzles. Die Entwickler (übrigens auch schon wieder ein Team aus Deutschland) beschreiben es selbst aus Mischung aus Zelda, Metroid und Portal – und das trifft es ganz gut. Wenn das für euch verlockend klingt, solltet ihr Supraland unbedingt mal ausprobieren. Sollte es euch gefallen, könnt ihr euch zudem schon mal darauf freuen, dass ein zweiter Teil in Arbeit ist.
The Touryst
Eigentlich sind alle guten Dinge 3, in diesem Fall aber 4, weil The Touryst das vierte Spiel in dieser Liste ist, das aus Deutschland stammt. Nein, eigentlich sind es 10 gute Dinge, denn wir wollen ja nicht die anderen sechs Titel vergessen. Wie dem auch sei, The Touryst ist genauso empfehlenswert wie alle zuvor genannten Spiele. Ihr bereist die Monument Islands als, der Name verrät es schon, Tourist. Die Eilande lassen sich recht frei erkunden und es gibt so einiges zu tun. Ihr könnt in die Spielhalle oder Schwimmen gehen, surfen … oder aber die mysteriösen Monumente erforschen, denen die Inselregion ihren Namen zu verdanken hat. The Touryst läuft vor Charme nur über, ist abwechslungsreich und hat einen wunderschönen Voxel-Look. Es ist nicht gerade das umfangreichste Spiel, aber von den wenigen Stunden, die ihr fürs Durchspielen benötigt, ist jede einzelne ein Hochgenuss.