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Soulstice im Test: Schickes, aber monotones Geschnetzel

Geschrieben von Jens Bremicker am 20.9.2022 um 15:20 Uhr

Soulstice lässt das Genre der "Character Action Games" aufleben. Das finden wir klasse, das Spiel selbst hat aber so einige Probleme.

"Character Action Games" sind heutzutage eine Rarität. Der letzte richtig große Vertreter, Devil May Cry 5, ist mittlerweile auch schon mehr als drei Jahre alt. Nun schickt sich der kleine italienische Entwickler Reply Game Studios an, Genrefans endlich wieder mit einer reichhaltigen Schlachtplatte zu bedienen. Soulstice heißt dessen neues Spiel, das eben kein Souls-like ist, wie man anhand des Namens denken könnte, sondern in der Tradition von Devil May Cry, Bayonetta und der alten "God of War"-Teile steht. Hier gibt es zumeist feste Kamerawinkel, sehr geradliniges Leveldesign und vor allem extrem viel Geschnetzel. Schade nur, dass ausgerechnet letzteres, das Kernelement des Spiels, nicht ganz ausgereift ist.

Story und Welt wie aus einem Anime

Erzählerisch ist Soulstice durchaus interessant. Es spielt in einer düsteren Fantasy-Welt mit Anime-Charakter, in der ihr als Kriegerin Briar einen Riss untersuchen sollt, aus dem Dämonen geströmt sind, die die gewaltige Festungsstadt Ilden eingenommen haben. Die Heldin ist dabei nicht allein, sondern wird von ihrer Schwester Lute unterstützt. Die weilt aber nicht mehr unter den Lebenden, sondern ist ein Geist. Als sogenannte Chimera bilden die beiden eine Einheit. Während Briar Dämonen mit übermenschlichen Kampffähigkeiten zumeist im Nahkampf Einhalt gebietet, unterstützt Lute sie mit Fernattacken und kann gegnerische Angriffe parieren sowie Feinde für kurze Zeit einfrieren, um so ihre Schwester zu unterstützen.

Die beiden Hauptfiguren haben alles andere als ein unbeschwertes Leben, zumal Lute ja schon gar nicht mehr am Leben ist.

Die Geschichte von Soulstice fängt recht simpel an, doch je weiter ihr im Spiel voranschreitet, desto mehr erfahrt ihr über die tragische Vergangenheit der Protagonistinnen, deren nicht ganz vertrauenswürdigen Auftraggeber und die Vorfälle in Ilden. Man möchte schon wissen, wie es weitergeht und mehr über die Welt erfahren, auch wenn viele Hintergrundinformationen in langweilig präsentierten (und zum Glück optionalen) Dialogen vermittelt werden.

Geschwister-Power!

Gefühlt 90 Prozent des Gameplays machen die Kämpfe aus. Den Rest teilen sich sehr seichte Sprungpassagen und Schalterrätsel. Das wäre dann nicht verkehrt, wenn Soulstice ein herausragendes, komplexes Kampfsystem hätte, das auch nach etlichen Stunden noch zu überraschen vermag. Anhand dieser einleitenden Worte dürftet ihr schon erahnen: Leider ist das nicht so ganz der Fall.

Platforming spielt in Soulstice eine untergeordnete Rolle und fordert von euch auch nicht sonderlich viel Geschick.

Halt, stopp! Bevor wir in Gemecker verfallen, sei gesagt, dass das Schnetzeln in Soulstice schon Laune macht. Das liegt zum einen daran, dass sich Treffer mit den insgesamt sieben Waffen (ein Schwert als primäres Tötungswerkzeug und sechs sekundäre Argumentationsverstärker, zwischen denen ihr auf Knopfdruck wechselt) wuchtig und dadurch sehr befriedigend anfühlen. Zum anderen bietet Soulstice eine ordentliche Vielfalt an Gegnertypen. Manche tragen dicke Rüstungen, andere sind Geister, die ihr nur dann verletzen könnt, wenn ihr Lute ein blaues Beschwörungs- oder rotes Verbannungsfeld erzeugen lasst. Beides ist nicht zeitgleich möglich und die Geisterschwester kann so ein Feld auch nur für begrenze Zeit aufrechterhalten.

Erreicht die Entropie dabei ihr Maximum, verschwindet Lute, so dass ihr für ein paar Sekunden ohne Unterstützung dasteht. Dann könnt ihr gegnerischen Attacken nur noch ausweichen, sie aber nicht mehr blocken, denn für Letzteres braucht ihr euer Geschwisterchen. Das Spiel mit den Feldern verleiht den Kämpfen eine gewisse Würze, die Entwickler hätten aber noch weitaus mehr aus der Idee herausholen können. Gerade in den Bosskämpfen, die eh schon nur mittelmäßig designt sind, spielt das Element eine untergeordnete Rolle. Bei den Begegnungen mit den Obermotzen gilt es in der Regel einfach nur, deren Angriffen richtig auszuweichen, um dann im passenden Moment auf sie einzudreschen.

Blauen Geistern könnt ihr nur dann Einhalt gebieten, wenn Lute ihr Beschwörungsfeld erzeugt.

Die Kamera als Spaßkiller

Soulstice plagt jedoch noch ein weitaus größeres Problem: die Kamera. In vielen Kämpfen könnt ihr die frei justieren, was an sich nicht verkehrt ist. Es wirkt aber so, als hätten die Entwickler die Option nur deshalb eingebaut, weil sie selbst es nicht hinbekommen haben, gute Winkel zu wählen, die eine tadellose Übersicht über das Geschehen bieten. Und es ändert auch nichts daran, dass viel zu oft Gegner in eurem Blickfeld stehen oder euch aus Bereichen jenseits des Kamerabilds angreifen. Die Möglichkeit, einzelne Feinde anzuvisieren, hilft da nicht viel. Die schlechte Kamera führt außerdem dazu, dass es oftmals schwierig fällt, die Distanz zu euren Widersachern richtig einzuschätzen. Wie oft wir in Soulstice beim Angreifen feststellen mussten, dass wir nicht nah genug an unserem Ziel standen und somit nur in die Luft schlugen, ist nicht feierlich gewesen. Dadurch spielt sich das Ding nicht so intuitiv und flüssig, wie es das könnte.

Obendrein mangelt es dem Gameplay an Tiefgang. Punkten Devil May Cry und Bayonetta mit unzähligen Kombos für jede Waffe, artet Soulstice schnell in Button Mashing aus. Für das Schwert gibt es eben nur einen einzigen Knopf und für die Sekundärwaffen gilt das Gleiche. Am Anfang stehen euch zudem überhaupt keine Kombos zur Verfügung, da ihr die erst mit von Gegnern erbeuteter oder durch die Zerstörung von schimmernden Objekten erhaltener Währung freischalten müsst. Und dann ähneln sich die Fähigkeiten der Waffen auch noch sehr. Da verfliegt die Freude darüber, ein neues Spielzeug erhalten zu haben, rasch, da die Unterschiede einfach nicht so gewaltig sind. Immerhin gibt es als zweiten Teil der Progression noch die drei Talentbäume von Lute, die nützliche passive Boni bescheren.

Früh im Spiel macht sich schon erkenntlich, dass die Fähigkeiten der unterschiedlichen Waffen wenig Vielfalt bieten.

"War ich hier nicht schon mal?"

Da die Kämpfe eben der Hauptbestandteil des Spiels sind und die oben genannten Probleme mit sich bringen, ist Soulstice eh schon davon geplagt, dass es sich a) nicht nur unausgereift anfühlt, sondern b) auch noch wenig spielerische Abwechslung bietet. Dass dann auch noch das Leveldesign zu Wünschen übrig lässt, macht es umso schwieriger, den Titel vollends zu genießen. Ja, es gibt fantastisch gestaltete Kulissen. Die Entwickler wissen bei den Erkundungsabschnitten ganz genau, wie sie die Kamera platzieren müssen, damit man als Spieler sagt: "Boah, sieht das schick aus!" Die für einen Quasi-Indie-Titel echt hübsche Grafik mit toller Beleuchtung trägt natürlich ihren Teil dazu bei. Nur leider sieht sich alles in diesem Spiel so ähnlich. Ihr lauft durchgehend durch düstere Umgebungen, Schwarz und Grau sind die dominierenden Farben. Da spielt es dann kaum eine Rolle, ob ihr euch nun in einem Gefängnis oder auf den Straßen Ildens befindet.

Ab und zu leidet darunter auch die Orientierung. Oft genug haben wir uns nach Kämpfen die Frage gestellt: "Äh, von wo sind wir jetzt nochmal gekommen?" Da kann man froh sein, dass Soulstice ein sehr lineares Spiel ist. Es gibt zwar hier und da Abzweigungen, aber erwartet bitte keine Labyrinth-artigen Areale wie aus einem Souls-like oder Metroidvania. Dadurch, dass die Progression nur in Teilen motivierend ist, ist die Erkundung auch kein großes Pro-Argument für Soulstice. Am meisten freut man sich noch, wenn man die optionalen Herausforderungen findet, bei denen ihr in einer separaten Arena euer Kampfgeschick unter Beweis stellt und jeweils eine bestimmte Aufgabe unter Zeitdruck erfüllen müsst. Die sind durchaus fordernd, aber hier machen sich eben auch wieder die Gameplay-Schwächen bemerkbar. Uns hat deswegen schlichtweg die Lust gefehlt, jede Challenge mit einer möglichst guten Bewertung abzuschließen.

Fazit

Dass Soulstice mit einer Spielzeit von 15 bis 20 Stunden für einen Story-Durchlauf gar nicht mal so kurz ausfällt, ist angesichts der mangelnden Abwechslung und dem zu seichten Kampfsystem kein riesiger Pluspunkt. Wer sich nicht für die nette Geschichte interessiert, sondern einfach nur richtig gute Action erleben möchte, muss daher einige Kompromisse eingehen. Das Geschnetzel macht zwar schon Laune, aber eben nicht über die gesamte Lauflänge hinweg. Die tolle Präsentation kann das nur bedingt wettmachen. Hätten die Entwickler mehr an der Kameraführung und den Kombos gefeilt, wäre Soulstice ein richtig gutes "Character Action Game" geworden. Aus Mangel an aktuellen Alternativen und angesichts dessen, dass es kein Vollpreistitel ist, mag es trotzdem ein netter Zeitvertreib für ausgehungerte Genrefans sein, mehr aber auch nicht.

Soulstice
Pro
  • Interessante Geschichte
  • Schicke Grafik
  • Kämpfe fühlen sich wuchtig an
  • Wechselspiel von Lutes Feldern ist nett
  • Viele verschiedene Gegnertypen
Contra
  • Kampfsystem fehlt es an Tiefgang
  • Waffenfähigkeiten sind sich zu ähnlich
  • Spielablauf sehr monoton
  • Schlechte Kamera in den Kämpfen
  • Kaum optische Abwechslung
  • Bosskämpfe nur Mittelmaß
3/5 Sterne
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