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Saints Row im Test: Wenn Big Bang Theory versucht, GTA zu killen, übelst lustig, Bro

Geschrieben von Nico Trendelkamp am 22.8.2022 um 12:44 Uhr

Autor: Michael Sonntag

Nach 16-jähriger Herrschaft löschen die Saints ihren Spielstand und beginnen von vorn. Entwickler Volition spendiert ihrem GTA auf Drogen ein Reboot mit einer neuen DNA, die leider bereits bei der Ankündigung viele Fans vor den Kopf gestoßen hat. Keiner war sich wirklich sicher, was da genau rauskommt. Und ehrlich gesagt, wir wissen es immer noch nicht, auch wenn wir es gespielt haben.

Dürfen wir vorstellen? Regieren morgen die Welt: Ein Nerd, ein DJ, ein Psychopath und die einzige Person, die wirklich fahren kann.

Games-Entwicklern wird manchmal nachgehalten, sie würden ihre Zielgruppe nicht verstehen. Vor allem sollten sie diese auf keinen Fall in Spielen darstellen. Wenn sie es trotzdem tun, kommen dabei am Ende meistens Käppi-tragende Aliens von einem entfernten Hipster-Planeten raus, die blöde Sprüche wie Gaitlingguns verschießen und ihren IQ in Followern berechnen. Der Ankündigungstrailer im August 2021 zu Saints Row war ein Paradebeispiel dafür, der die Fans eigentlich begeistern sollte, aber stattdessen hart enttäuschte. „Es sieht so aus, als würde Fortnite ein GTA-Spiel machen“, schrieb der am besten bewertete Kommentar auf YouTube. Wer sind diese Leute und wie können sie noch cringer als die Gang aus Watch Dogs 2 sein?

Kurz: Saints Row schien die Nostalgiker und treuen Fans schon lange vor dem Release verloren zu haben. Aber Entwickler Volition blieb bei ihrer mutigen / tollkühnen Fahrtrichtung, um sie hoffentlich eines Tages alle noch vom Gegenteil zu überzeugen. Nun ist der Tag des Releases gekommen, der Tag der Wahrheit und Abrechnung. Aber ihr kennt uns, wir sind hart, aber fair. Um dem Reboot eine angemessene Chance zu geben, vermeiden wir jegliche Vergleiche zu früheren Saints-Row-Spielen und bewerten es nur als das Spiel, das es ist. Und es war ein Spiel, mit dem wir viel Spaß hatten, auch wenn vieles dagegen sprach.

  • Anmerkung: Wir konnten aufgrund fehlender Spieler den Koop-Modus nicht testen

Willkommen in Deadpool-City, irgendwo zwischen GTA und Sitcom

Das Spiel beginnt mit dem Ende: Die Saints kontrollieren die ganze Stadt. Yeah – Geld, Partys, sie haben alles. Na dann, Abspann! Nein, nicht ganz. Denn in Wahrheit ist es der Abend ihres Untergangs. Um diesen strangen Game-of-Thrones-Einstieg verstehen zu können, reisen wir in der Zeit zurück und erleben selbst, wie die Saints alles gewonnen und verloren haben. Hierfür begeben wir uns zuallererst in den stark beworbenen Charakter-Editor und designen einen coolen Arthas-Rockstar-Verschnitt. Wir lieben unseren Helden, aber das Wow bleibt aus. Zahlentechnisch gibt es zwar viele Anpassungsmöglichkeiten, aber jede weitere Option, die später freigeschaltet werden muss, mindert den Traum von absoluter Freiheit etwas. Aber hey, auswählbare Stimmen, Prothesen, etc. sind nette kleine Features.

Schurkisch aussehen ist eine Sache, aber zum Gangster-Dasein gehören auch gute Angeber-Moves.

Die Karriere unseres Protagonisten, wahlweise auch Protagonistin, beginnt nicht als Tellerwäscher, sondern als Mitglied einer Söldnerarmee. Mit Cyber-Panzern durch eine Western-Stadt rasen, dabei so viele Gangster wie möglich schießbuden und am Ende ihren Boss auf einem abstürzenden Jet besiegen – riecht ihr das? Ja, das ist Saints Row, wie ihr es kennt, dieser wohlige Geruch von “Wir sind der Deadpool des Videospiel-Universums. Wir veranstalten so viel Chaos, wie wir können, weil wir es können”. Die größten Befürchtungen verschwinden, wir grinsen und werden dieses Grinsen lange Zeit beibehalten, auch wenn wir unseren Mund auch oft vor Verstörung verzerren werden. Denn nein, dieses Spiel schafft die 180-Grad-Wendung leider auch nicht komplett.

Die Bande, der größte Kritikpunkt im Vorfeld, stellt sich für uns sogar als einer der größten Stärken heraus. Es ist eher alles andere, das Probleme macht. Wir leben mit Fahrerin Neenah, Immer-Oben-Ohne-Kevin und Nerd Eli in einer WG zusammen, und auch wenn sie massenmorde Hardcore-Gangster sind, kratzen sie die Miete zusammen, streiten sich über Waffeleisen und machen Spieleabende. Die Truppe ist sympathisch, manchmal hat sie sogar Sitcom-Niveau und das Wichtigste: Sie ist nicht fremdschäm-anstrengend wie befürchtet, sondern motiviert uns tatsächlich, viel Zeit mit ihr verbringen und allerlei Blödsinn anstellen zu wollen. Das gilt für das gesamte Spiel: Saints Row ist durch und durch witzig und absolut verrückt. Da ist es verzeihbar oder auch egal, dass hier keine Story-Spannung aufkommt, wenn hier niemand irgendetwas ernstnimmt.

Was als harmlose Teambuilding-Maßnahme begann, mündet bei Saints Row logischerweise in eine Seeschlacht.

Schön auf der Kampagnen-Straße bleiben, nicht umsehen!

Wäre dieser Test eine Fahrprüfung, klingt das doch alles noch recht gut, oder? Ja, aber wartet es ab, die überfahrene rote Ampel kommt noch, wenn wir uns dem eigentlichen Spiel widmen: Saints Row ist ein Open-World-Gangster-Abenteuer wie GTA 5, in der wir uns mit vielen abgedrehten Banden um die Herrschaft der Stadt prügeln müssen. Kann Saints Row dem Rockstar-Koloss dabei auf einer Ebene das Wasser reichen? Nein. Aber da Rockstar selbst nichts Neues liefert, könnte es für manchen “Gangsta’s Paradise”-Hungrigen eine witzige Alternative bieten. Ihr müsst nur wissen, wo die Musik fetzt und wo sie nur vor sich hinplätschert.

Die Open World ist beispielsweise zwar flippig gestaltet, aber durch die Grafik und durch das willkürliche Zusammentreffen verschiedener Schauplätze wirkt sie oft mehr wie eine Battle-Royale-Karte von Fortnite. Und dabei ist Farbe manchmal sogar richtige Mangelware, da wir die meiste Zeit in Wüste und Brauntönen ersticken. Sie ist nicht schlecht, aber auf einem Markt, der bis schon zur Inflation viele Open Worlds gesehen hat, sticht sie mit keinem Alleinstellungsmerkmal wirklich heraus. Ohne nennenswerte Nebenaktivitäten oder Köder entwickelt sie sich irgendwann zum reinen Zweckgelände für Anfahrtswege und Duelle. Cruisen tun wir gerne auf ihr, selbst wenn sich die Autos nicht realistisch verhalten und eher wie Spielzeuge durch die Gegend flippen.

Explosives Wetter, böse Banden, schnelle Karren – aber abseits dessen hat Saints Rows Spielwelt nicht viel zu bieten.

Den meisten Spaß liefert Saints Row in seinen Missionen. An einer Survival-Arena-Show teilnehmen, John Wick 3 nachspielen, einen Hightech-Zug ausrauben und den unprofessionellsten Gefängnisausbruch der Geschichte durchführen – das ist alles genauso cool, wie es sich anhört. Während 90 Prozent der Zeit in Third Person mit verschiedenen Schießeisen geballert wird, kann zur Abwechslung auch mal die Machete geschwungen werden. Jeder Treffer und jeder Kill lohnt sich zusätzlich, da alles in unsere Niederwurf-Anzeige einfließt. Ist sie voll, dürfen wir einen von vielen spektakulären Finishing-Moves an einem armen Hund durchführen. Wird nie langweilig, versprochen.

Was allerdings die Schwelle der Langeweile gefährlich streift, aber nie übertritt, ist das Missionsdesign in Verbindung mit dem Gameplay. Denn so abwechslungsreich und cool jede Mission auch klingt, es bleibt halt dabei: Hinfahren, alle töten, den Mini-Endgegner töten, fertig. Natürlich kommt ab und zu ein Helikopter-Part oder ein Abschnitt dazu, in dem wir mit einem Dixi-Klo als Anhänger ein Ganglager plattwalzen müssen. Auch wenn wir großen Spaß damit haben, machen wir auf der Grundebene häufig dasselbe. Vor allem die Railshooter-Passagen würden gerne von ihren Entwicklern aus den 2000ern abgeholt werden. Ein Teil unseres Hirns will sich vor WTFs nicht mehr einkriegen, während der andere Teil die Monotonie wittert und hoffentlich lange genug die Klappe hält. Was aber bei den Kampagnen-Missionen dank der Inszenierung und des Humors noch gut klappt, grätscht beim Aufbau des Gangster-Imperiums ins Unverschämte.

Wer Erfolg haben will, muss Mini-Missionen absolvieren. Davon viele, gleiche, hintereinander, wir wollen nach Hause.

Mit der Lizenz zum Grinden

Um die Handlung voranzutreiben, müssen wir eine bestimmte Anzahl von Unternehmen gründen und ihre Einkünfte steigern. Das funktioniert über verschiedene Mini-Missionen. Das Pseudo-Versicherungsunternehmen bittet uns beispielsweise darum, absichtlich Verkehrsunfälle zu verursachen, was in ein relativ witziges Spielchen mündet, in dem wir volleyball-artig von Auto zu Auto geschubst werden. Ein Fast-Food-Unternehmen verlangt, dass wir die Wagen der Konkurrenz klauen. Ein Giftmüll-Entsorgungsunternehmen will, dass wir Laster mit Giftmüll abholen, ohne dass wir dabei die Stadt verwüsten. Nicht nur, dass sich viele Unternehmensmissionen ähneln, das Schlimmste ist, dass wir dutzende von ihnen hintereinander absolvieren müssen.

Und wir sind ehrlich: Wir würden lieber eine Mission mit Freund Kevin machen, nur um am Ende ein blödes Outfit zu bekommen als für viel Geld sich zur Langeweile zwingen zu müssen. Ohne Alternative zur Fleißarbeit schwindet unsere Begeisterung für Saints Row dann sehr schnell. Es ist unerklärlich. Während andere Entwickler schon viel früher auf die harte Tour lernen mussten, ihre Open-World-Games nicht mit Langeweile zu füllen, springt Entwickler Volition hier in die Steinzeit zurück – was gerade zum rebellischen Gangster-Setting überhaupt nicht passt.

Das ist kein Drogenlevel, sondern eine Szene, in der die Belichtung sich ordentlich ausgetobt hat.

Die Technik, ei …

Wie schlimm ist es? Wir sagen es mal so: Der Day-One-Patch wirds regeln – oder muss es auf jeden Fall! Das Action Game Saints Row braucht definitiv noch Feinschliff. Zum großen Teil haben wir die technischen Fehler beim Testen ignoriert, mit dem gutgemeinten Wissen, dass Entwickler Volition sie sowieso noch ausbessern wird. Nichtsdestotrotz haben sie natürlich den Gesamteindruck etwas heruntergezogen. Den kuriosesten Fehler haben wir selbst nicht entdeckt, aber Entwickler Volition hat davor gewarnt: „Spieler kann während der Saloon-Filmsequenz Schaden nehmen und sterben“. Das bringt die Kuriosität der aktuellen Bugs ganz gut auf den Punkt. Endlose Boxanimationen, komplette Überbelichtung, stotternde Filmsequenzen – wir wollen unsere Wertung nicht zu stark auf den technischen Zustand reduzieren, aber möchten an dieser Stelle eine Warnung aussprechen, vor dem Kauf noch die ersten Patches abzuwarten.

Schmecken getoastete Waffeln aus dem Gefrierschrank gut? Die wichtigste Gaming-Frage des Jahres.

Die gefrorene Waffel im Toaster

Im Laufe der Geschichte möchte sich unser Protagonist nachts etwas zu essen machen und findet hierfür nur eine gefrorene Waffel im Gefrierfach, die er dann in den Toaster schiebt. Wie wird sie schmecken? Eklig oder mega-geil? Selbst kalte Pizza soll für manche Leute ja besser als warme Pizza schmecken. Es sind diese besonderen Gerichte 2.0, fast schon Life Hacks, die nur die tapfersten Amateur-Köche für sich entdeckt haben. Und all das beschreibt Saints Row ganz gut.

Stellenweise hat es sich nicht nur wie eine Parodie auf GTA anfühlt, sondern auch wie eine Parodie auf Videospiele an sich – wenn wir beispielsweise die Quest bekommen, uns nach einer Kündigung in unserem Selbstmitleid zu suhlen. Saints Row ist oft lustiger als es Spaß macht. Wir könnten so viele großartige Momente aufzählen, auf die wiederum große Kugelsalven an Abers folgen müssten. Saints Row ist erfrischend, auch wenn es unerklärlich bleibt, warum anderen wichtigen Bereichen nicht mehr Zeit oder Einfallsreichtum geschenkt worden ist.

Saints Row kann so unglaublich cool sein … wenn es nicht gerade unglaublich austauschbar ist.

Fazit:

Manchmal wollen wir ausrufen: “Warum ist GTA eigentlich nicht so cool?” und dann fragen wir uns wiederum: “Glaubte Saints Row wirklich damit eine Konkurrenz zu sein?”. Es ist ein Reboot, aber was ist jetzt wirklich neu, wenn die Open World so generisch blieb? Der Saints-Row-Charme ist wieder unschlagbar, doch das Spiel muss sich angesichts GTA geschlagen geben. Nichtsdestotrotz: Gerade gibt es keine Konkurrenz. Wenn ihr ein neues Gangsterspiel spielen wollt, müsst ihr Saints Row spielen.

Saints Row
Pro
  • Charmante Charaktere
  • Abgedrehtes Universum
  • Alles explodiert
  • Ballern fetzt, vor allem die Finisher
  • Der Humor ist unschlagbar
  • Deadpool-Atmosphäre
Contra
  • Langweilige Spielwelt
  • Pflicht-Grind-Missionen
  • Keine großen Neuerungen
  • Missionsdesign stellenweise altbacken
  • Abseits der Handlung nicht viel Spannendes zu tun
  • Viel ungenutztes Potenzial
3/5 Sterne
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