crossroads-inn-im-feuchtfrohlichen-test

Autor: Christopher Blair

Es ist so eine Sache mit Kickstarter-Spielen. Die Plattform ist besonders gut, interessante Spielkonzepte zu verkaufen, an die sich Publisher nicht herantrauen.

Aber oft bekommt man am Ende nicht das gewünschte Produkt oder das Spiel wird wegen fehlendem Geld komplett eingestellt. Crossroads Inn ist wieder eines dieser Spiele, bei dem man das Gefühl hat, dass es nicht so geworden ist, wie es hätte werden können.

Crossroads Inn ist im Grunde eine Tavernen-Simulation im Stile von Die Sims mit einer Prise Politik-Simulator. Gleich zu Beginn starte ich als Mitarbeiter in der Taverne meines Onkels und lerne die ersten Schritte des Gameplays. Ich soll mit ihm eine Hochzeit organisieren und nachdem ich die ersten Dinge erledigt habe, übergibt er mir seine Taverne.

Das Spiel bietet überraschend viele interessante Aspekte, die ziemlich ins Detail gehen. Die Taverne steht direkt im Mittelpunkt dreier Reiche, die sich immerwährend einem Konflikt nähern. Das bedeutet viele Durchreisende mit verschiedenen Ansprüchen. Ressourcen in Crossroads Inn sind Waren wie Getränke, Speisen und Unterhaltung fürs Volk. Auch Personal muss man führen und einstellen, ansonsten läuft der Laden nicht. Auswählen kann man sein Personal anhand verschiedener Kriterien. Dennoch muss man hier aufpassen, dass man sich keinen Kellner anlacht, der selbst zuviel ins Glas schaut. Die Ladenbestände sollten idealerweise mit guten und günstigen Waren gefüllt werden. Dafür kann man bei verschiedenen Händlern die Preise vergleichen.

Crossroads Inn Trailer:

Spielerisch ist Crossroads Inn schnell erlernt. Wer schonmal eine ähnliche Simulation gespielt hat, sollte sich schnell zu Recht finden. Die Taverne baut man quasi in Sims-Stil auf und aus, während man das Micromanagement über die einzelnen Menüs führt. Hier liegt leider eines der gröbsten Probleme von Crossraods Inn. Die Menüführung und Statistiken sind echt mühsam, da man keine kompletten Listen erhält. Außerdem wird die ganze Sache nicht einfacher, wenn man seine Taverne ausbaut und immer mehr Personal einstellt, da sich erlernte Rezepte und Co nicht sortieren lassen.

Im eigentlichen Tagesgeschäft geht es darum, die einzelnen Reisegruppen zu befriedigen. Das einfache Volk gibt sich mit Bier und Barde zufrieden, während der Adel nach kulinarischen Gaumenfreuden sucht. Die Deko beeinflusst auch, wer sich in der Taverne heimisch fühlt. Ich als Wirt muss selbst auch mit den Gästen reden und politische Gerüchte ertragen, die ich allerdings gegen neue Rezepte und Waren eintauschen kann. Die Kampagne zeigt auch, dass Crossroads Inn vielmehr als eine reine Tavernen-Simulation ist. Mit 12 verschiedenen Enden gibt es viel Raum für Entscheidungen, welche Gruppierung man z.B. unterstützen möchte.

In Sachen Technik hat Crossroads Inn leider ebenfalls einige Probleme. Die Grafik ist zeitgemäß und sehr detailliert. Die Wegführung des Personals und die allgemeine Spielstabilität sind allerdings überarbeitungswürdig. Oft bleibt das Personalan Ecken und Kanten hängen oder steht sich gegenseitig im Weg, sodass sie einfach nicht mehr weiterarbeiten, statt sich kurz umzudrehen. Zudem sinkt die Zufriedenheit der Besucher dabei weiter und weiter. Um das zu verhindern, muss man lange Laufwege einplanen und vermeiden Wände zuzubauen. Das ist sehr ärgerlich und bisher nicht einmal richtig gepatcht worden. Anfänglich litt Crossraods Inn zudem unter sehr vielen unerklärlichen Spielabstürzen, doch inzwischen taucht dieses Problem zumindest bei mir nicht mehr so oft auf.

Crossroads Inn Gameplay-Trailer:

Ich hatte sehr viel Spaß mit Crossroads Inn und mochte die vielen Möglichkeiten, die eigene Taverne ausbauen und zu bewirtschaften. Wären da aber nicht die vielen Bugs und das unintuitive Menüsystem, beides bis heute nicht per Patch überarbeitet. Mit etwas mehr Politur hätte der Titel ein richtiger Geheimtipp werden können. Vielleicht schafft es Kraken Unleashed Studio viele dieser Fehler auszumerzen. Es wäre sehr ratsam, da man auch eine Version für Konsolen plant.