Die Umsetzung des Sammelkarten-Klassiker in ein Mobile Game à la Clash Royale? Wir haben geschaut, ob so etwas gut gehen kann.
Magic: ManaStrike – Der Klassiker im neuen Format
Nachdem die ersten Gameplay-Trailer zu einer Hack and Slay Version zu der "Magic: The Gathering"-Welt für den PC im Januar veröffentlicht wurden, erschien nun vergangenen Monat die Smartphone-Version zum Spiel vom südkoreanischen Entwicklerteam Netmarble.
Magic: ManaStrike wurde das Spiel getauft und ist im iOS- sowie Android-Appstore erhältlich. Auch uns hat es in den Fingern gekribbelt und wir mussten einfach testen, ob das Magic-Universum auch im Kleinformat überzeugen kann.
Magic: ManaStrike - Trailer:
Wir starten die App und es beginnt ein einführender Cinematic-Trailer, der uns einen angemessenen Ausblick gewährt, mit welchen Charakteren wir es zu tun haben und was es mit Erzfeind Nicol Bolas auf sich hat.
Aufwendige und dazu flüssige 3D-Kamerafahrten durch Nebelschwaden, in denen wir Kreaturen, und Planeswalker wie Nissa Revane oder Ajani Goldmähne erkennen können, machen Lust dem Spiel einen Versuch zu geben. Allerdings handelt es sich dabei nicht um die eigentliche Spielgrafik.
Fünf Planeswalker für den Anfang
Gegen einen NPC geht es in den ersten Raid, der als Tutorial dient und uns dazu einige kleine Tipps liefert. Mit dem Sieg über den mächtigen Bot ist es jedoch nicht ganz geschafft. Angekommen im Menü, in welchem wir unseren Namen auswählen, ein Deck zusammenstellen und in ein weiteres Match geführt werden, schalten wir nun weitere Planeswalker frei.
Die Planeswalker an sich bilden eine besondere Einheit gegenüber den "normalen" Karten. Entscheidet euch für einen dieser Charaktere:
Chandra (Rot)
Jace (Blau)
Liliana (Schwarz)
Ajani Goldmähne (Weiß)
Nissa Revane (Grün)
Jeder der Figuren wohnt eine der bekannten Mana-Farben inne. Ein spezieller Vorzug von ihnen ist, dass man innerhalb ihres Aktionsbereichs neue Einheiten ins Leben rufen kann.
Traditionelle Magic-Elemente sind rar, aber vorhanden
Das heißt also, wenn unser Planeswalker bereits auf der gegnerischen Hälfte herumwandert, haben wir die Möglichkeit dort beispielsweise einen "Schlotwächter“ oder "Mechanische Käfer“ zu platzieren, der ohne großen Fußweg auf den Feind einwirken kann. Mit diesem frischen Feature grenzen sich die Entwickler sehr von Spielen dieser Art ab.
Ansätze des traditionellen Kartenspiel-Prinzips kann man auch in der Mobileversion wiederfinden: Den Stand unserer Mana-Vorräte müssen wir konstant im Auge behalten, damit unsere Angriffsoptionen nicht zu sehr eingeschränkt werden. Karten können gelegt wegen, sobald der Füllstand es wieder zulässt. Ziel ist es, dem Wächter seine Lebensenergie zu rauben. Seitlich stehen ihm Gehilfen zu Verfügung, die uns daran hindern zu ihm vorzudringen.
Ein bekanntes Handling
Das Spielfeld des Echtzeit-PvP-Games teilt sich in zwei Abschnitte auf. Auf der einen Seite sind wir mit unseren Gehilfen flankiert und auf der anderen Seite dementsprechend der Gegner. Vom Aufbau, bezüglich des Kampffeldes und der Spieltechnik ähnelt es sehr einem Clash Royale und bedient sich dazu einer für das Handy üblichen "Tippen und Ziehen“-Mechanik.
Wir schmeißen zunächs mit Knarrenbomben auf die Dienstmänner und setzen links und rechts entweder Gebäude-, Kreaturen- oder Zauberkarten, um in der gegebenen Spielzeit von drei Minuten den Feind so gut es geht zu vernichten. Um dem Ganzen einen Kick zu geben, beginnt nach zwei Minuten der "ManaStrike“, welcher zur Folge hat, dass das Mana sich in doppelter Geschwindigkeit wieder auflädt. So werden die letzten 60 Sekunden noch einmal richtig unterhaltsam gestaltet, da wir und der Gegner vermehrt Planeswalker auf das Kriegsgebiet entsenden können.
Geld ausgeben können wir auch
Nach jedem Raid sammelt man Punkte, um im Rang aufzusteigen, bessere Karten beziehungsweise Decks zu erhalten oder weitere Planeswalker freizuschalten. Selbstverständlich können wir viele dieser Dinge auch mit Mikrotransaktionen beschleunigen. Im Shop gibt es die Möglichkeit auf ein tägliches Angebot, Planeswalker, Gold, verschiedene Pakete und Juwelen, die für Echtgeld erhältlich sind, zuzugreifen.
Zudem können wir durch den Magic Pass Belohnungen abstauben, wenn die täglichen Zwischenziele erfolgreich absolviert wurden.
Da fehlt doch etwas
Das bisherige Konzept ist an sich für einen gewissen Zeitraum spaßig, könnte in der aktuellen Form auf die Alteingesessenen Magic-Liebhaber allerdings recht spartanisch wirken. Auch wenn es ein Spiel für das Smartphone ist, sind bislang zu wenig Inhalte und zu wenig strategische Optionen verfügbar, um dem großen Namen gerecht zu werden.
Neben der kurzen Einführung, in der Nicol Bolas sich vorstellt und berichtet, dass er mit unserer Hilfe die Kräfte der Planeswalker testen möchte, scheint es, als wäre die Geschichte damit bereits getan. Bis jetzt lässt der Status Quo daher bezüglich der Story zu wünschen übrig.
Einschätzung:
Magic: ManaStrike richtet sich ganz offensichtlich an Personen, die ein kurzes Spielerlebnis während der Pause oder auf dem Weg nach Hause suchen und weniger an eingefleischte Magic-Kartenspieler. Wie bei jedem grafisch aufwendigen Mobile Game geht die Verwendung der App ordentlich auf den Akkuverbrauch. Doch wenn man sowieso nur Zeit und Lust auf ein schnelles Vergnügen hat, wird dies die Handy-Kapazitäten nicht allzu sehr überlasten. Magic: ManaStrike bietet eine eindrucksvolle Grafik mit kurzen fesselnden Spielen, kratzt hingegen aber leider nur an der Oberfläche der gesamten MTG-Lore. So orientieren sich die Entwickler an einer neuen Zielgruppe und passen das gesamte Spiel auf diesem Weg an ein Mobile-Game-Format an.