Warum nicht mal wieder einen GTA-Teil in 2D herausbringen? Nach zwölf Jahren könnte Rockstar Games mal wieder nachlegen.
Wo ist ist mein Nachfolger zu GTA: Chinatown Wars?
Die Langlebigkeit von Grand Theft Auto V ist unglaublich. Das Open-World-Game ist ursprünglich für die PlayStation 3, die Xbox 360 und den PC erschienen. Mittlerweile ist das Spiel ebenfalls auf der Xbox One und PlayStation 4 zu Hause und Anfang nächsten Jahres erscheint der Titel dann auch für die aktuellen Konsolen PlayStation 5 und Xbox Series X/S. Zwar stößt GTA V damit nicht in Regionen von Resident Evil 4 oder The Elder Scrolls V: Skyrim vor, die für so ziemlich jedes System portiert wurden, aber es ist dennoch eine beeindruckende Leistung, dass ein Spiel seit fast einer Dekade auf dem Markt ist und ganze drei Konsolengenerationen umspannt.
Es muss nicht immer 3D sein
Aber so abwechslungsreich, umfangreich und spannend die 3D-Teile der Reihe auch sind, irgendwie vermisse ich die Ableger der Marke, die das Geschehen aus der Top-Down-Perspektive zeigen. Diese waren irgendwie noch etwas archaischer und ungezwungener, so fühlt es sich zumindest für mich an. Ich habe am Wochenende mal wieder GTA: Chinatown Wars herausgekramt und angeworfen, einfach um ein wenig Action zu erleben und abzuschalten. Aber ehe ich mich versah, waren schon wieder drei Stunden rum, in denen ich den Triaden etwas auf die Mütze gegeben, Nudeln ausgeliefert und ein bisschen Feuerwehrmann gespielt habe.
Nintendo DS Trailer:
Mehr Komplexität bedeutet nicht mehr Spielspaß
Während des Spielens ist mir Folgendes aufgefallen. GTA, Red Dead Redemption und wie sie alle heißen, sind zwar großartige Franchises aber auch ziemlich komplex und die Steuerung ist streckenweise stark überladen. Man denke nur an die verschachtelten Untermenüs in RDR 2. Mal eben schnell das Spiel anwerfen und ein zwei Missionen spielen, ist einfach nicht drin, besonders nicht, wenn man mehrere Wochen oder Monate Pause gemacht hat. Dann muss man sich erstmal wieder mit der Steuerung vertraut machen und sich langsam wieder eingewöhnen. Gut, GTA: Chinatown Wars ist nicht Pong und im Vergleich zu den 3D-Spielen deutlich weniger komplex und dennoch gelingt es den Entwicklern, eine Welt auf dem kleinen Bildschirm zu erschaffen, die vergleichbar reichhaltig ist wie die der „großen“ Versionen.
PSP Trailer:
Elemente, die den anderen Spielen fehlen
Insbesondere Gameplay-Elemente wie beispielsweise das, wie man Fahndungssterne wieder loswird, nämlich indem man Polizeiautos zu Schrott verarbeitet, und auch das Metagame des gesamte Drogenhandels geben dem vermeintlich kleinen Ableger ein paar frische Ideen auf den Weg. Zusätzlich bin ich von der DS-Version des Spiels besonders angetan. Erstens repräsentiert die Cel-Shading-Grafik wie kaum ein anderer Titel der Reihe die offiziellen Artworks und Cover und zweitens entsteht durch den Stil und die etwas schwache Hardware auf dem kleinen Bildschirm von Nintendos Handheld diese schmutzige, grobkörnige Optik, die man aus den 80er Jahren des Actionkinos kennt. Die PSP- und Smartphone-Versionen des Spiels bieten dagegen ein 16:9-Format und eine überarbeitete und grafisch anspruchsvollere Optik. Damit einhergehen aber der Wegfall der Cel-Shading-Grafik und des 80er-Jahre-Flairs. Dafür umfasst GTA: Chinatown Wars auf mobilen Plattformen und der PSP zusätzliche Missionen und mehr Radiostationen.
Während ein Großteil der Spieler auf den sechsten Teil von Grand Theft Auto wartet oder die Gerüchte um eine Neuauflage dreier Klassiker verfolgt, würde ich mir lieber einen neuen Teil im Stile von Chinatown Wars wünschen. Den könnte man von mir aus GTA: Little Italy Conflict nennen und ein paar Ideen hätte ich auch schon. Neben dem üblichen GTA-Gameplay könnte man einen Pizzaladen (Pizzen selbst zubereiten, Restaurant, Lieferservice) betreiben, Fußballclubs schmieren, um Wettgeschäfte zu manipulieren, Wein panschen, im Baugewerbe bescheißen oder als weitere Nebentätigkeit, ganz stereotypisch, Schutzgeld von anderen Lokalen eintreiben. Aber vermutlich habe ich diesen Wunsch ziemlich exklusiv.