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Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Einige Spiele eignen sich perfekt für ein Remaster, wie etwa Donkey Kong: Jungle Beat.

Die derzeitige Situation, die in unserer Welt vorherrscht, hat durchaus auch Vorteile. Da es für mich derzeit kaum interessante Games gibt, dafür aber Zeit im Überfluss, beschäftige ich mich vermehrt mit alten Games. Am Wochenende stand ich daher abermals vor dem Problem: Was soll ich spielen? Also fix einen Blick auf die Sammlung geworfen und schnell wurde ich fündig. Donkey Kong: Jungle Beat sprach mich sofort an und umgehend wusste ich wieder, warum ich den Titel zuerst auf dem GameCube und dann auf der Wii geliebt habe. Schnelle unkomplizierte Action und auf dem GameCube mit dem "Donkey Konga"-Controller (DK-Bongos) sogar noch ein bisschen erfrischender als andere Genrevertreter.

Okay, es fehlen durchaus einige Elemente, die aktuelle Spiele mit dem schlipstragenden Affen so spielenswert machen, aber Jungle Beat ist eben eine ganz andere Nummer. Eigentlich geht es nur darum, möglichst viele Bananen zu sammeln und unbeschadet durch die Levels zu huschen, um einen neuen Highscore zu erreichen. Aber die Präsentation und die Steuerung machen das arcade-lastige Vergnügen zu einem besonderen Erlebnis. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen herumhüpfen und Spaß haben, aber innerhalb kürzester Zeit entfaltete sich die Sogwirkung des Spiels und ehe ich mich versah, waren vier Stunden um.

Dabei ist weder das Gameplay sonderlich anspruchsvoll, noch kann die Grafik heutzutage überzeugen, aber es mach eben eine Menge Spaß. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Felleffekte auch noch nach 15 Jahren ein absolutes Highlight sind. Zudem scheint Donkey Kong: Jungle Beat in gewisser Hinsicht eine Blauplause für die Entwickler gewesen zu sein. Man muss sich nur einmal vor Augen führen, wie viele Elemente Nintendo für andere Spiele wie etwa Captain Toad: Treasure Tracker oder Super Mario Galaxy übernommen hat.

Was mich zu der Frage bringt: Warum veröffentlicht Nintendo nicht eine generalüberholte Version von Donkey Kong: Jungle Beat für die Switch? Bislang hat das japanische Unternehmen so ziemlich jedes größere Game der Wii U auf die Switch gebracht und mit The Legend of Zelda: Skyward Sword HD und Super Mario Galaxy gibt es bereits auch erste Spiele der Wii für die Hybridkonsole. Warum nicht auch dieses Game? Gerade in Bezug auf Jungle Beat würde sich die Switch mehr als anbieten. Es gibt zwar keine DK-Bongos, mit denen man seine Nachbarn in den Wahnsinn treiben kann, aber durch die beiden abnehmbaren Joy-Cons sollte man einfach das Steuerungsschema der Wii-Fassung übernehmen können. Dazu spendiert man dem Spiel noch eine etwas höhere Auflösung und 60fps und schon könnten Millionen Spieler in den Genuss dieses außergewöhnlichen Jump‘n’Runs kommen.

Aber da Nintendo Donkey Kong momentan eher etwas stiefmütterlich behandelt, wird das wohl nur ein Wunschtraum bleiben. Das letzte neue Spiel mit dem Primaten datiert aus dem Jahr 2014, wenn man von der Erweiterung Donkey Kong Adventure für Mario + Rabbids Kingdom Battle einmal absieht. Wird eigentlich mal wieder Zeit für einen affenstarken Auftritt, oder?