Die Unreal Engine 5 ermöglicht Entwicklern, realistisch aussehende Welten mit weniger Aufwand als bislang zu kreieren.
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Unreal Engine 5 mit beeindruckender Demo enthüllt
Gestern Abend ging Geoff Keighly wieder im Rahmen seines Summer Game Fest live auf Sendung für eine weitere Neuankündigung. Im Vorfeld hatte er bereits getwittert, dass es einer der wichtigeren Momente des Sommers werden würde. Und er hat nicht zu viel versprochen. Statt eines großen neuen Spiels wurde die Unreal Engine 5 enthüllt. Passend dazu zeigte Epic Games eine beeindruckende Technikdemo, die laut Aussage des Entwicklers auf der PlayStation 5 in Echtzeit läuft. Die Engine wird aber natürlich auch den PC und die Xbox Series X sowie sogar die aktuellen Konsolen und Mobilgeräte unterstützen.
Mehr Details bei weniger Trickserei
Die neue Version der Engine von Epic Games glänzt vor allem mit zwei neuen Features, die die Entwicklung von Spielen und anderen interaktiven Medien vereinfachen werden und zeitgleich für mehr optische Brillanz sorgen. Da wäre zum einen Nanite, eine Technologie zur Darstellung und Berechnung von Levelgeometrie auf Basis von virtualisierten Mikropolygonen. Sie ermöglicht es, Modelle auf dem Qualitätsniveau von Animationsfilmen, die aus Millionen oder gar Milliarden Polygonen bestehen, in die Unreal Engine 5 zu importieren.
Alles, was Grafiker in Programmen wie Zbrush erstellt haben, lässt sich ganz einfach in der Engine verwenden, ohne dabei auf Polygon-Limits achten zu müssen. Die Werkzeuge, die bislang in Videospielen nötig sind, um kleinste Details abzubilden, beispielsweise Normal Maps, werden mit der Unreal Engine 5 nicht mehr nötig sein. Die Entwickler müssen also nicht mehr tricksen, um extrem detaillierte Umgebungen zu kreieren.
Es werde Licht!
Das zweite große Feature der Unreal Engine 5 nennt sich Lumen und ist eine Lösung für komplett dynamische, globale Beleuchtung, die direkt auf Veränderungen von Szenerie und Licht reagiert. Es ermöglicht unter anderem eine unendliche Anzahl an Reflexionen, was für sehr realistisch wirkende Bilder sorgt. Entwickler müssen keine Light Maps mehr händisch erstellen. Sie verändern einfach den Stand der Sonne und damit ändern sich die Beleuchtung sowie eben die Reflexionen in der Umgebung in Echtzeit. Gleiches gilt, wenn andere Lichtquellen aktiviert werden, etwa eine Taschenlampe. Wenn im Dach eines Gebäudes ein Loch entsteht, scheint das Sonnenlicht hindurch und beleuchtet den Innenraum auf natürliche Art und Weise. Wie bei Nanite gilt also: Entwickler müssen nicht mehr tricksen, um eine authentische, richtig schicke Optik zu generieren. Das spart ungemein viel Zeit.
Viele gute Nachrichten
Bis die ersten Spiele auf Basis der Unreal Engine 5 erscheinen, wird noch ein wenig Zeit vergehen. Eine erste Vorabversion soll im Frühjahr 2021 verfügbar sein, der offizielle Release ist für Ende nächsten Jahres geplant. Die ersten Next-Gen-Spiele, die die Unreal Engine nutzen, greifen also noch auf die Version 4.25 zurück. Übrigens: Wer jetzt mit der UE4 entwickelt, wird seine Projekte nächstes Jahr in die UE5 exportieren können. Epic ist die Kompatibilität sehr wichtig.
Zum Abschluss noch zwei weitere gute Nachrichten: Wer die Unreal Engine 4 nutzt, muss ab sofort – und das gilt sogar rückwirkend für alles, was seit dem 1. Januar 2020 veröffentlicht wurde – erst dann einen Teil seines Umsatzes Epic Games zahlen, wenn man eine Million US-Dollar eingenommen hat. Zudem sind die Epic Online Services nun für jeden Entwickler verfügbar. Damit ist all die Online-Technik gemeint, die bei Fortnite zum Einsatz kommt: Freundeslisten, Matchmaking, Lobbys, Erfolge, Ranglisten, das Account-System und eben auch der Cross-Play-Support. Das verspricht doch, dass die Grenzen zwischen den diversen Plattformen in Zukunft noch stärker verschwimmen werden.
Quelle: Epic Games