Mit Total War: Three Kingdoms widmet sich die Reihe erstmals dem alten China. Wir geben euch einen Überblick.
- home
- magazin
- faktenchecks
total-war-three-kingdoms-alle-infos-zum-release-des-pc-strategiespiels
Total War – Three Kingdoms: Alle Infos zum Release des PC-Strategiespiels
Das jüngste Total War mit einem historischen Szenario, das nicht bloß ein Standalone-Add-on (so wie Total War: Attila) oder ein verhältnismäßig kleines Spin-off (sowie wie Total War Saga: Thrones of Britannia) ist, hat bereits fast sieben Jahre auf dem Buckel. Und dann ist es auch noch Rome 2, das aufgrund seiner schlechten KI nicht gerade viel Lob von Fans erhalten hat. Nun steht mit Total War: Three Kingdoms endlich wieder ein großer Hauptteil in den Startlöchern, der nicht wie Total War: Warhammer 1 und 2 auf ein Fantasy-Setting setzt. Wobei: Wer will, kann auch hier einen Modus spielen, der nicht so wirklich der wahren Historie entspricht. Was es damit auf sich hat und was ihr sonst noch über den Titel wissen solltet, verraten wir euch an dieser Stelle.
Worum geht es?
Wir schreiben das Jahr 190 nach Christus, wobei vermutlich zur damaligen Zeit niemand in China gewusst hat, dass es fast 200 Jahre zuvor im heutigen Israel einen Wanderprediger gegeben hat, auf den sich eine gesamte Religion beruft. Im Reich der Mitte entfacht ein großer Konflikt. Ein neuer Kaiser muss her, doch es ist nicht so, als würde man sich einfach auf einen passenden Mann für den Thron einigen. Es kommt zur Teilung Chinas in drei Reiche, die der damaligen Ära und nun auch dem neuen Total War: Three Kingdoms den Namen verleihen. In dem Strategiespiel entscheidet ihr euch für einen von zwölf Kriegsherren, darunter Cáo Cāo sowie Liú Bèi, und versucht, das Land zu erobern sowie die Kaiserkrone zu ergattern.
Spielerisch bleibt Total War: Three Kingdoms dem Grundrezept der Reihe treu. Euch erwartet eine Mischung aus Runden- und Echtzeitstrategie. Auf einer großen Weltkarte lenkt ihr die Geschicke eures Reiches. Ihr bildet Armeen aus und verschiebt sie, ihr erobert Städte, baut eure Siedlungen aus, schickt Spione in feindliche Gebiete und betreibt ganz viel Diplomatie. Letztere spielt in Total War: Three Kingdoms eine merklich größere Rolle als in den beiden Warhammer-Spielen. Schlachten kommen trotzdem nicht zu kurz und finden serientypisch in Echtzeit statt. Hier befehligt ihr eure großen Truppenverbände und setzt alles daran, die gegnerischen Einheiten zu vernichten, die Mauern einer feindlichen Stadt zu erstürmen oder eure eigenen Siedlungen zu verteidigen.
Die Besonderheit von Total War: Three Kingdoms ist (neben dem für westliche Spieler exotischen Setting) der sogenannte "Romance"-Modus (der in der deutschen Version blöderweise Geschichtsmodus heißt). Hier agieren die berühmten Kriegsherren so, wie sie in Nacherzählungen der Geschichte der drei Reiche dargestellt werden: als tapfere Krieger mit übermenschlichen Fähigkeiten. Die spielerischen Auswirkungen beschränken sich dabei aber auf die Echtzeitschlachten. Die Helden sind deutlich stärker, nehmen im Alleingang ganze Trupps auseinander und es kommt immer wieder zu aufwändig animierten Duellen zwischen den Recken zweier Fraktionen. Wer darauf keine Lust hat, weil er historische Authentizität bevorzugt, spielt Total War: Three Kingdoms im Aufzeichnungsmodus.
Wer hat's gemacht?
Wie alle "Total War"-Teile stammt auch Three Kingdoms von der britischen Spieleschmiede Creative Assembly. Das Studio existiert bereits seit 1987 und verdiente sein Geld in den ersten Jahren hauptsächlich mit Actionspielen und auch einigen Sportspielen (unter anderem der MS-DOS-Version von FIFA International Soccer). Der große Durchbruch gelang dem Team aus Horsham in Südengland 2000 mit Shogun: Total War. Trotz des exotischen Szenarios (feudales Japan) war der Titel in der westlichen Welt erfolgreich, sodass es schon zwei Jahre später mit Medieval: Total War eine Fortsetzung gab.
Von da an lag der Fokus von Creative Assembly komplett auf jener Reihe, bis heute sind (Three Kingdoms eingerechnet) neun Hauptteile plus diverse Add-ons und Standalone-Erweiterungen erschienen. Hin und wieder gönnte man sich aber auch ein wenig Abwechslung vom Strategiespielgenre. 2005 etwa veröffentlichte man das Actionspiel Spartan: Total Warrior für die PS2, Xbox und den GameCube, drei Jahre später folgte Viking: Battle for Asgard für die nachfolgende Konsolengeneration. 2014 kam das Horrorspiel Alien: Isolation auf den Markt und derzeit werkelt Creative Assembly an einem Shooter, zu dem es aber noch keine offiziellen Infos gibt.
Welche Versionen gibt es?
Es gibt zwar keine teure Sonderedition von Total War: Three Kingdoms, aber dennoch habt ihr die Wahl zwischen zwei Fassungen. Entweder kauft ihr es euch digital, dann erhaltet ihr nur das Spiel ohne Extras. Die andere Möglichkeit ist, die physische Version zu erwerben. Publisher SEGA bezeichnet sie als Limited Edition, sie ist aber nicht teurer (tatsächlich kostet Total War: Three Kingdoms bei Amazon sogar fünf Euro weniger als auf Steam). Neben dem Spiel bietet die eine Sonderverpackung (Pappschuber), eine doppelseitig bedruckte Kampagnenkarte und ein Charakterposter. Digitale Extras gibt es aber nicht.
An wen richtet sich Total War: Three Kingdoms?
Das Szenario von Total War: Three Kingdoms ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Wir in der westlichen Welt können allgemein eher wenig mit dem alten China und dessen historischen Persönlichkeiten anfangen. Wenn das für euch aber kein Problem ist, weil ihr entweder bereit seid, euch in die Thematik einzuarbeiten, oder euch sowieso dafür interessiert und ihr noch dazu "Total War"-Fan seid, dürfte Three Kingdoms wohl sowieso schon fest auf eurem Einkaufszettel stehen.
Dank seiner ausufernden Kampagnenkarte und den vielen Möglichkeiten, die ihr vor allem in Sachen Diplomatie habt, ist Total War: Three Kingdoms auch für all die Fans rundenbasierter Strategiespiele interessant, die keine Lust auf die Echtzeitschlachten haben (zumal ihr die einfach auswürfeln lassen könnt). Wer hingegen mit Rundenstrategie noch nie warmgeworden ist und lieber reine Echtzeittitel à la Age of Empires oder Command & Conquer bevorzugt, der sollte besser die Finger vom neuen Total War lassen. Es gibt zwar einen reinen Schlachtenmodus, in dem ihr nur Gefechte austragt, aber der allein rechtfertigt nicht die 55 bis 60 Euro Kaufpreis.
Die Systemanforderungen
Minimum:
Betriebssystem: Windows 7 (64-bit)
Prozessor: Intel Core 2 Duo mit 3 GHz
Arbeitsspeicher: 4 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 650 Ti oder AMD Radeon HD 7850 mit 1 GB VRAM oder Intel UHD Graphics 620 (6 GB Arbeitsspeicher nötig)
DirectX: Version 11
Speicherplatz: 60 GB
Empfohlen:
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel i5 6600 oder Ryzen 5 2600X
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 970 oder AMD Radeon R9 Fury X mit 4 Gb VRAM
DirectX: Version 11
Speicherplatz: 60 GB