Old World erinnert sehr an Civilization, legt aber viel mehr Wert auf Charaktere und Rollenspiel.
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Old World: Alle Infos zum Release
Seit mittlerweile 30 Jahren dominiert die Civilization-Reihe den Markt der rundenbasierten Globalstrategiespiele. Klar, auch andere Titel des Genres haben es geschafft, Aufmerksamkeit zu generieren. Aber keiner hat es geschafft, auch nur ansatzweise an den Erfolg und Bekanntheitsgrad der Serie, die einst von Entwicklerlegende Sid Meier aus der Taufe gehoben wurde, heranzukommen. Ob das Old World gelingen wird? Schwer zu sagen. Leicht wird das Spiel es nicht haben, dabei ist es höchst vielversprechend. Denn was auf den ersten Blick wie ein dreister Civilization-Klon aussieht, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein spannender Mix aus klassischer 4X-Rundenstrategie und dem Rollenspielfaktor von Crusader Kings.
Was ist Old World?
Old World ähnelt in seinen Grundzügen schon sehr stark Civilization. Auch in diesem rundenbasierten Strategiespiel ist es eure Aufgabe, ein großes Reich aufzubauen und die mächtigste aller Fraktionen zu werden. Aber es gibt einige große Unterschiede zum Vorbild. Da wäre an aller erste Stelle das Dynastiesystem zu nennen. Anders als in Civilization spielt ihr nicht einfach nur eine Nation mit einem unsterblichen Anführer, der letztendlich aber nur als Verkörperung seiner Zivilisation dient, sondern einen sterblichen Herrscher. Und als solcher ist eben nicht nur die Eroberung von Land euer Ziel, sondern auch das Sichern des Fortbestands eurer Dynastie.
Wenn ihr keinen Erben habt und sterbt, heißt es: "Game over." Also solltet ihr zusehen, eine Partnerin oder einen Partner zu finden und Nachwuchs zu zeugen. Überhaupt spielen Charaktere mit verschiedenen Eigenschaften eine wichtige Rolle. Der Rollenspielfaktor in Old World ist groß, was vor allem an den über 3000 unterschiedlichen Ereignissen liegt. Die verlangen euch stets Entscheidungen ab. So formt ihr nicht nur euer Reich, sondern auch euren Charakter und seine Beziehungen zu anderen Figuren. Wer da an Crusader Kings denkt, denkt richtig.
Eine weitere Besonderheit von Old World ist das Befehlssystem. Statt jede Runde mit jeder Einheit eine feste Anzahl an Schritten machen zu können, habt ihr Summe X an Befehlen, die ihr nach Belieben einsetzt. Ihr wollt etwa mit einem Scout zehn Schritte, um möglichst viel von der Weltkarte aufzudecken? Kein Problem! Da könnt ihr zwar sonst nicht viel in jenem Zug machen, aber das ist ja dann allein eure Entscheidung. Durch dieses System habt ihr also mehr Freiheiten als in Civilization.
Der dritte große Unterschied zwischen Old World und der Serie von Firaxis: Während ihr in Civilization in der Antike anfangt und euer Volk bis in die Gegenwart begleitet, spielt Old World ausschließlich im Altertum.
Wer hat's gemacht?
Old World ist bei Mohawk Games in Alexandria, Virginia entstanden. Das Studio wurde 2013 gegründet und hat zuvor die Sci-Fi-Wirtschaftssimulation Offworld Trading Company entwickelt, die bei den Spielern durchaus gut angekommen ist. Viel interessanter ist aber wer der Lead Designer der beiden Spiele ist. Hierbei handelt es sich um Soren Johnson, der früher bei Firaxis gearbeitet hat. Er hat an Civilization 3 mitgewirkt und ist Lead Designer von dessen Nachfolger gewesen. Das erklärt dann auch die großen Ähnlichkeiten, die Old World mit der Civilization-Reihe hat.
Für welche Plattformen erscheint Old World?
Old World ist ein reines PC-Spiel und nicht nur das: Es ist auch noch exklusiv im Epic Games Store erhältlich. Daran ändert sich auch nichts mit dem Verlassen der Early-Access-Phase. Wer jenen Store scheut und Old World unbedingt über Steam oder GOG kaufen möchte, muss sich voraussichtlich bis 2022 gedulden.
An wen richtet sich Old World?
Grundsätzlich ist Old World für alle Fans von 4X-Strategiespielen, insbesondere Civilization, einen Blick wert. Aber es hebt sich eben durch sein Dynastiesystem und dem damit verbunden Schwerpunkt auf Charaktere sowie Rollenspiel von der großen Konkurrenz ab. Wenn euch genau das in Civilization immer ein wenig gefehlt hat und ihr den Kompromiss eingehen könnt, nicht einen großen Teil der Menschheitsgeschichte nachzuspielen, sondern auf ewig in der Antike zu bleiben, solltet ihr Old World eine Chance geben.
Wir haben den Titel bereits vergangenes Jahr nach dem Early-Access-Release angespielt und waren sehr angetan von dem Konzept. Gerade wenn ihr das Emergent Storytelling von Crusader Kings mögt, euch die Reihe aber immer zu komplex gewesen ist, ist Old World eine gute, zugänglichere Alternative. Die Sache hat nur einen Haken: Auch mit dem finalen Release gibt es leider noch keine deutsche Übersetzung. Es existiert zwar eine entsprechende Fan-Mod, aber deren Qualität lässt zu wünschen übrig. Im Idealfall seid ihr also des Englischen mächtig.
Die Systemanforderungen
Minimum:
Betriebssystem: Windows 7 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i3 mit 2,5 GHz oder AMD Phenom II mit 2,6 GHz
Arbeitsspeicher: 4 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTS 450, AMD Radeon HD 5570 oder Intel Graphics 530 mit 1 GB Grafikspeicher
Speicherplatz: 10 GB
Empfohlen:
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 der vierten Generation mit 2,5 GHz oder AMD FX 8350 mit 4 GHz
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 770 oder AMD Radeon HD 7970 mit 4 GB Grafikspeicher
Speicherplatz: 10 GB