Mit Old World erhält Civilization neue Konkurrenz, die zudem eine Prise Crusader Kings hat.
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Old World: Alle Infos zum Early-Access-Release des Rundenstrategiespiels
Echtzeitstrategiespiele erscheinen heutzutage nur noch sehr selten, die rundenbasierten Alternativen hingegen gibt es wie Sand am Meer – zumindest gefühlt. Heute geht mit Old World ein weiterer Genrevertreter an den Start, allerdings erst mal nur als Early-Access-Version und das zudem exklusiv im Epic Games Store. Worum es in dem Spiel geht, was die Vorabfassung bietet und wer den Titel im Auge behalten sollte, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Worum geht es?
Old World sieht auf den ersten Blick wie ein Civilization-Klon aus und bis zu einem gewissen Grad orientiert es sich auch stark an der legendären Serie von Firaxis Games (früher Microprose). Auf einer Weltkarte errichtet ihr rundenweise Städte und baut sie aus, hebt Truppen aus, erkundet das Land, führt Krieg mit euren Nachbarn oder verhandelt mit ihnen und so weiter. Old World ist im Kern ein klassisches 4X-Spiel, aber mit ein paar besonderen Kniffen, durch die es sich von Civilization abhebt.
Dass das Spiel nur die Antike abdeckt und nicht wie die Konkurrenz die komplette Menschheitsgeschichte ist nicht das, was Old World so besonders macht, aber auch nicht ganz uninteressant. Spannender sind jedoch die spielerischen Neuerungen. Zum Beispiel ist jede eurer Aktionen in einem Zug ein Befehl, den ihr erteilt und der dann ausgeführt wird, und wie viele Befehle ihr pro Runde geben könnt, ist begrenzt. Anders als in Civilization könnt ihr also nicht in jedem Zug all eure Einheiten bewegen. Zudem kosten auch der Bau von Gebäuden, diplomatische Handlungen und natürlich Kampfaktionen Befehle.
Der interessanteste Aspekt von Old World ist jedoch, dass es sehr von seinen Charakteren lebt. Klar, in Civilization werden die unterschiedlichen Nationen auch von berühmten Persönlichkeiten verkörpert. Wie viele Witze wurden schon über den virtuellen Gandhi gemacht, der seine Widersacher mit Atombomben in die Mangel nimmt? Aber in Old World sind die Herrscher allesamt sterblich. Jede Runde entspricht einem Jahr und irgendwann landet jeder Charakter unter der Erde. Damit eine Partie für euch nicht vorzeitig endet, müsst ihr heiraten und Erben zeugen. Mit einem neuen Mann oder einer neuen Frau auf dem Thron ändern sich auch eure Ambitionen, von denen ihr zehn Stück verwirklichen müsst, um zu gewinnen.
Für noch mehr Dynamik sorgen Zufallsereignisse. Die spult das Spiel aber nicht wahllos ab. Das System dahinter reagiert auf eure Entscheidungen, Errungenschaften und bezieht stets ein, wer auf welchem Thron sitzt. Durch die Ereignisse erlangen die Charaktere Erinnerungen, Eigenschaften und Beziehungen, die wiederum im weiteren Spielverlauf selbst Auslöser für Events sein können.
Was steckt in der Early-Access-Version?
Old World soll ungefähr ein Jahr lang im Early Access bleiben. Das bedeutet aber nicht, dass es mit wenig Inhalt an den Start geht – ganz im Gegenteil. Laut den Entwicklern ist das Spiel bereits vollständig, was die Features betrifft. Während der Early-Access-Phase will man sich vor allem auf das Balancing konzentrieren und auf das Feedback der Spieler eingehen. Außerdem sollen jeden Monat Hunderte neue Events ihren Weg in Old World finden, zum Start bietet es aber auch schon über 1000 solcher Events. Der größte Haken ist derzeit die fehlende deutsche Lokalisierung. Old World ist vorerst nur auf Englisch spielbar.
Wer ist der Entwickler?
Verantwortlich für Old World ist Mohawk Games. Das ist ein kleines Indie-Team aus Baltimore, dessen Kernteam aus gerade mal elf Leuten besteht. Jedoch setzt es sich aus Branchenveteranen zusammen und wird von Soren Johnson geleitet, der kein Geringerer als der Lead Designer von Civilization 4 ist. Old World ist das zweite Spiel von Mohawk Games, sein Erstlingswerk ist das Echtzeitstrategiespiel Offworld Trading Company, in dem ihr auf dem Mars ein Wirtschaftsunternehmen aufbaut und dabei mit zahlreichen anderen Firmen konkurriert. Der Titel hat zwar nur eine recht kleine Fangemeinde, hat aber durchaus einiges an Lob erhalten.
An wen richtet sich Old World?
Klarer Fall: Wer Rundenstrategie nach 4X-Rezeptur mag, für den ist Old World definitiv interessant. Wenn ihr ein großer Civilization-Fan seid, könnte es eine Alternative sein, auf die ihr mal ein Auge werfen solltet. Klar, bei einem Early-Access-Spiel solltet ihr stets vorsichtig sein. Aber das Grundkonzept klingt sehr vielversprechend. Old World wirkt wie eine Mischung aus Civilization und Crusader Kings und setzt sich durch seinen Fokus auf Charaktere, deren Sterblichkeit und das Befehlssystem angenehm vom großen Vorbild ab. Wenn ihr jedoch nicht bis zum finalen Release warten wollt, solltet ihr unbedingt über gute Englischkenntnisse verfügen. Als komplexes Strategiespiel ist Old World nun mal relativ textlastig. Die fehlende deutsche Übersetzung könnte also ein Grund für euch sein, mit dem Kauf zu warten.
Die Systemanforderungen
Minmum
Betriebssystem: Windows 7 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i3 mit 2,5 GHz oder AMD Phenom II mit 2,6 Ghz
Arbeitsspeicher: 4 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTS 450, AMD Radeon HD 5570 oder Intel Graphics 530 mit 1 GB Grafikspeicher
Speicherplatz: 10 GB
Empfohlen
Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
Prozessor: Intel Core i5 mit 2,5 Ghz oder AMD FX 8350 mit 4 Ghz
Arbeitsspeicher: 8 GB
Grafikkarte: Nvidia GeForce GTX 770 oder AMD Radeon HD 7970 mit 4 GB Grafikspeicher
Speicherplatz: 10 GB