Das erste große RPG 2021 kommt aus Japan: Bravely Default 2 erscheint morgen und wir geben euch alle wichtigen Infos.
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Bravely Default 2: Alle Infos zum Switch-exklusiven JRPG
Die Nintendo Switch hat den 3DS längst abgelöst. Die Zeiten, in denen Nintendo sowohl eine Heim- als auch eine Handheld-Konsole mit Spielen versorgt hat, ist vorbeil, da die Switch bekanntlich beide Formen in sich vereint. Und so kommt es, dass einst Handheld-exklusive Spielereihen plötzlich eben auch zu Heimkonsolentiteln werden, so geschehen mit Pokémon und nun auch mit Bravely Default. Der erste Teil der Reihe erschien 2012 in Japan und 2014 im Westen für den 3DS und morgen kommt Bravely Default 2 exklusiv für die Switch auf den Markt. Was ihr darüber wissen solltet, fassen wir in diesem Faktencheck zusammen.
Was ist Bravely Default 2?
Der Name könnte erst mal vermuten lassen, dass ihr den Vorgänger oder besser gesagt die Vorgänger gespielt haben solltet, um Bravely Default 2 in Gänze genießen zu können. Ja, eigentlich ist es schon der dritte Teil der Reihe. Es gibt nämlich noch Bravely Second: End Layer, das ebenfalls für den 3DS erschienen ist und die Geschichte des Erstlings fortführt. Doch keine Bange! Ihr müsst nichts davon kennen, um die Handlung von Bravely Default 2 zu verstehen. Und da kommen wir auch zu dem Grund, warum es eben der offizielle zweite Teil der Reihe ist.
Das Ganze ist vergleichbar mit Final Fantasy, wo ja auch jeder Hauptteil in einem eigenen Universum spielt und unabhängig vom Rest ist. Final Fantasy 10 ist das erste Spiel gewesen, das eine direkte Fortsetzung namens Final Fantasy 10-2 erhalten hat – und trotzdem folgte darauf Final Fantasy 11 (wobei das wiederum eh was komplett eigenes ist, da es sich hierbei um ein MMO handelt, aber das führt jetzt schon zu weit). Ähnlich ist es nun eben mit Bravely Default 2. Spielerisch baut es auf seinen Vorgängern auf, die Welt, ihre Charaktere und die Geschichte haben aber nichts mit denen zu tun.
Bravely Default 2 erzählt – zumindest auf dem Papier – die wohl klassischste Form von JRPG-Story, die man sich nur vorstellen kann: Im Mittelpunkt stehen vier magische Kristalle, die die Welt Excillant im Gleichgewicht halten. Doch böse Mächte haben die Steinchen geraubt und nun treten Gewässer über die Ufer und es wird immer heißer – Klimawandel mal anders. Ihr spielt den jungen Seefahrer Seth, der eines Tages ohne Erinnerung an der Küste des Königreichs Halcyonia angespült wird. Niemand Geringeres als die Prinzessin Gloria und ihr treuer Gefährte Sir Sloan retten ihn und erzählen ihm von ihrer Mission: der Wiederbeschaffung der Kristalle. Den Windkristall haben sie schon, aber wo sind die anderen drei? Recht bald stoßen noch der Gelehrte Elvis und die Söldnerin Adelle hinzu. Zu viert (Sir Sloan ist kein Bestandteil der spielbaren Heldentruppe) machen sie sich auf und setzen alles daran, Excillant zu retten.
Bravely Default 2 schickt euch auf eine Reise durch die vier Königreiche Halcyonia, Savalon, Wiswald und Rimedhal. Ihr erkundet die Oberwelt, Städte und Dungeons und bestreitet zahlreiche Kämpfe, die klassisch rundenbasiert sind. Allerdings gibt es eine Besonderheit, die Fans der Vorgänger nur zu gut kennen: das Brave-und-Default-System. Ihr könnt in einem Zug ganz normal eine Aktion mit einem Charakter ausführen. Es ist aber auch möglich, zum Beispiel bis zu viermal hintereinander anzugreifen, sofern ihr entsprechend viele Brave-Punkte übrig habt.
Der Haken: Der Recke muss dann entsprechend viele Runden lang aussetzen. Alternativ wählt ihr die Default-Option. Dann macht ihr nichts, erhaltet dafür aber einen Brave-Punkt und der Charakter nimmt eine Defensivhaltung ein, wodurch er weniger Schaden erleidet. Dieses System verspricht einiges an taktischer Tiefe und hat sich ja schon in den beiden vorherigen Teilen der Reihe bewährt. Darüber hinaus setzt Bravely Default 2 auf ein Job-System, wie wir es aus vielen JRPGs kennen. Jeder der vier Helden kann einen Haupt- und einen Nebenjob annehmen. Die einzelnen Berufe müsst ihr aber erst mal freischalten, indem ihr die entsprechenden Asteriske sucht, die ihr von diversen Bösewichten erbeutet. Je öfter ein Charakter die Fähigkeiten eines Jobs einsetzt, desto mehr Skills erlernt er.
Zu den Neuerungen gegenüber den Vorgängern zählen zum einen die Expeditionen. Das ist ein System, das es euch ermöglicht, eure Charaktere auch dann aufzuleveln, wenn ihr mal nicht zockt. Bevor ihr Bravely Default 2 beendet, startet ihr eine solche Expedition auf den Meeren. Solange sich eure Switch dann im Standby-Modus befindet, sammelt eure Truppe fleißig Erfahrungs- und Job-Punkte und findet vielleicht auch mal besondere Items. Ist die Konsole mit dem Internet verbunden, können die Recken sogar auf andere Seefahrer treffen, was weitere positive Effekte hat.
Ebenfalls neu: Gegner sind in Bravely Default 2 auf der Oberweltkarte sichtbar. Ihr könnt ihnen also ausweichen oder sie gezielt aus dem Hinterhalt heraus angreifen und euch so einen Vorteil im folgenden Kampf sichern. Die Zeit der Zufallsgefechte ist damit beendet. Des Weiteren gibt es ein eigenes Kartenspiel in Bravely Default 2 namens B 'n' D, mit dessen Hilfe ihr euch mal eine Pause von dem ganzen Weltretten gönnt. Jeder NPC mit einem Kartensymbol lässt sich herausfordern und seid ihr siegreich, schnappt ihr euren Kontrahenten Karten weg und steigt im Rang auf.
Wer hat's gemacht?
Die ersten beiden Teile der Reihe entstanden bei Silicon Studio, einem eigenständigen Unternehmen aus Tokio. Für Bravely Default 2 zeichnet nun aber ein anderer Entwickler verantwortlich. Publisher Square Enix hat die Verantwortung Claytechworks übertragen, einem ebenfalls in der japanischen Hauptstadt ansässigen Studio. Das hat zuvor tatsächlich nur Mobilegames produziert, darunter aber auch das niemals außerhalb Japans erschienene Bravely Default: Fairy's Effect, dessen Dienst 2020 eingestellt wurde.
An wen richtet sich Bravely Default 2?
Da Bravely Default 2 eine neue Welt und neue Charaktere etabliert, richtet es sich nicht nur an Fans der Vorgänger. Hier kann wirklich jeder einen Blick drauf werfen, der sich für klassische JRPGs mit rundenbasierten Kämpfen begeistern kann. Der Look des Spiels ist aber sicherlich gewöhnungsbedürftig, zumindest was die Figuren betrifft. Die haben alles andere als realistische Proportionen und im Grunde sind sie irgendwo in der Mitte zwischen erwachsenem Anime- und dem sogenannten Chibi-Look – eine komische Mischung, die manch einen Spieler abschrecken könnte. Aber wenn ihr damit kein Problem habt und eben auf der Suche nach einem sehr traditionellen Rollenspiel japanischer Kunst seid, könnte Bravely Default 2 genau euer Ding sein.