Epic Games will mit eigenem Store Steam ordentlich Konkurrenz machen und nicht nur den PC-Spielemarkt bedienen.
Epic Games kündigt eigenen digitalen Store an
Steam ist nach wie vor die wichtigste Plattform für PC-Spieler, wenn es um den Kauf digitaler Versionen von Spielen geht. Daran haben weder EAs Origin noch Ubisofts Uplay etwas geändert. Doch das scheint für andere Publisher kein Grund zu sein, nicht trotzdem eigene Plattformen an den Start zu bringen. Activision hat das Battle.net ausgebaut und bietet dort mittlerweile auch Spiele an, die nicht von Blizzard entwickelt sind. Bethesda hat Fallout 76 nicht auf Steam veröffentlicht, das Multiplayer-Spiel setzt auf dem PC den Bethesda.net Launcher voraus. Und nun hat Epic Games angekündigt, einen Online-Store zu eröffnen.
Einen eigenen Launcher hat der US-amerikanische Entwickler schon seit längerer Zeit. 2019 soll der um einen richtigen Shop erweitert werden, der nicht nur hauseigene Spiele wie Fortnite, sondern auch Titel von Drittherstellern anbieten wird. Epic Games spricht von einer „händisch kuratierten Auswahl an Spielen für PC und Mac“, die zum Start des Stores verfügbar sein soll. Später soll er sich dann für viele andere Titel öffnen, sogar für Mobilegames. Zumindest Android-Spiele sollen früher oder später ins Angebot aufgenommen werden.
Verkauf profitabler als auf Steam
Doch warum sollten Entwickler und Publisher ihre Spiele im Epic Games Store anbieten, wenn es doch Steam mit seinen Hunderten Millionen Nutzern gibt? Ganz einfach: Epic Games nimmt sich einen geringeren Anteil vom Umsatz jedes verkauften Spiels als Valve. Allgemein gilt: Wer ein Spiel über Steam verkauft, gibt 30 Prozent der Einnahmen an den Betreiber der Plattform ab. Epic Games hingegen schnappt sich lediglich zwölf Prozent, der Rest geht also an den Entwickler beziehungsweise Publisher des Spiels.
Mit diesem Anteil sind auch die fünf Prozent abgedeckt, die beim Verkauf eines Spiels auf Basis der Unreal Engine per Steam an Epic gehen. Kurz gesagt: Verkauft ein Hersteller einen Titel mit jenem Grafikgerüst auf Steam, bekommt er nur 65 Prozent des Verkaufspreises. Erfolgt der Vertrieb über den Epic Games Store, sind es trotz Nutzung der Unreal Engine die standardmäßigen 88 Prozent.
Epic bringt Hersteller und Influencer zusammen
Weitere Dinge, die für den Store angekündigt sind, sind die volle Kontrolle über die eigenen Spielseiten und Newsfeeds für Hersteller (Epic verspricht, dass es dort keine Werbe-Einblendungen und kein Cross-Marketing für Konkurrenzspiele geben soll) sowie einfache Wege für Entwickler und Publisher, die Spieler stets auf dem Laufenden zu halten. Wer im Epic Games Store einen Titel kauft, abonniert automatisch den entsprechenden Newsfeed. Außerdem können die Hersteller die Käufer per E-Mail über Neuigkeiten informieren (ihr als Nutzer könnt aber natürlich einstellen, dass ihr keine Mails erhalten wollt).
Obendrauf kommt noch das Support-A-Creator-Programm, mit dem Epic Games den Herstellern helfen will, YouTuber und Twitch-Streamer zu erreichen, damit die wiederum für die Spiele werben. Die Influencer erhalten dann einen Anteil am Umsatz, den Entwickler beziehungsweise Publisher selbst festlegen. In den ersten 24 Monaten ab Eröffnung des Stores wird Epic die ersten fünf Prozent dieses Anteils selbst abdecken. Wenn also ein Entwickler festlegt, dass ein Content Creator jene fünf Prozent erhalten soll, wird er in den ersten zwei Jahren nichts von seinen 88 Prozent verlieren.
Das sind jetzt schon mal ganz schön viele Infos zum Epic Games Store. Weitere sollen noch diese Woche folgen, genauer gesagt bei den Game Awards, die in der Nacht von Donnerstag auf Freitag verliehen werden. Dabei soll es auch jede Menge Neuankündigungen geben, möglicherweise sogar Dragon Age 4 und Borderlands 3.
Quelle: Epic Games