Wer noch nie etwas auf Steam gekauft hat, wird in seinen Handlungsmöglichkeiten in Lost Ark eingeschränkt.
Neues System zur Bot-Bekämpfung stößt nicht nur auf Lob
Heute erscheint das nächste Update für Lost Ark. Das liefert einerseits das bereits angekündigte entspannte Wächter-Raid-Event, bei dem ihr einen Monat lang Wächter-Raids mit geringerer Herausforderung spielen könnt, um Upgrade-Materialien zu erhalten. Außerdem bildet es den Startpunkt für die erste Saison der kompetitiven Prüfungsarena und hat Geschenke für alle Spieler im Gepäck. Zu letzteren gehören etwa Pheons, legendäre Kartentruhen, ein Begleiter und ein Skin.
Der eigentliche wichtigste Inhalt des Updates ist jedoch das neue System zur Bekämpfung von Betrügern und Bots in Lost Ark. Ab sofort gilt: Nur diejenigen, die ein "aktives Steam-Konto und die minimale Kaufanforderung erfüllt haben", können alle sozialen und wirtschaftlichen Systeme im Spiel uneingeschränkt nutzen. Das bedeutet: Wenn ihr noch nie etwas auf Steam gekauft habt und sich daran auch nichts ändert, müsst ihr fortan mit Limitierungen leben. Die bestehen daraus, dass ihr keinen Handel mit anderen Spielern einleiten, sondern nur auf Anfragen reagieren, keine Geschenke oder Mails mit Anhang verschicken und keine Kristalle gegen Gold eintauschen könnt.
Im "Lost Ark"-Subreddit kommt diese Änderung gut an. Ein Nutzer bezeichnet sie als "großen Schritt" auf dem Weg, die Bot-Plage in Arkesia zu stoppen. Ein anderer schreibt, dass dies "sehr clever" sei. Amazon Games und Smilegate können Bots nicht vollends entfernen, weil Spieler immer einen Weg finden, sie ins Spiel einzuschleusen, aber sie aus dem Wirtschaftssystem auszusperren, beraube sie der Möglichkeit, einen Einfluss auszuüben.
Nicht jeder begrüßt die Entscheidung der Verantwortlichen. Im offiziellen Forum von Lost Ark hat sich ein Spieler zu Wort gemeldet, der laut eigener Aussage aus "einem Dritte-Welt-Land in Afrika" kommt und nicht die finanziellen Mittel habe, auch nur kleine Summen für Online-Spiele auszugeben. Dementsprechend habe er noch nie etwas auf Steam gekauft. Er habe es noch nie gemocht, dass er deshalb die sozialen Features der Plattform nicht nutzen kann (das geht eben nur, wenn euer Account als "vertrauenswürdig" klassifiziert wird, indem ihr etwas kauft) und es einige Free-to-Play-Spiele gibt, die basierend darauf seine eigene Spielerfahrung limitieren. Nun sei er traurig darüber, dass Lost Ark diese Liste ergänzt.
Er sei vor allem deshalb enttäuscht, weil eines der “Verkaufsargumente” für Lost Ark ja gewesen sei, dass man als nicht zahlender Spieler alles machen könne. "Und nun wird von mir verlangt zu zahlen oder ich werde eine eingeschränkte Erfahrung haben? Wie schwer kann es sein, so etwas wie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu implementieren?", merkt er kritisch an.
Für uns in Mitteleuropa mag die Änderung kein Problem sein. Die meisten von uns dürften schon mal etwas auf Steam gekauft haben. Falls nicht, reicht es ja schon, einfach nur euer Guthaben für ein paar Euro aufzuladen. Für Menschen in ärmeren Ländern kann das neue System aber durchaus ein Problem darstellen. Das genannte Beispiel ist sicherlich kein Einzelfall. Klar, Lost Ark wird mit den genannten Einschränkungen nicht unspielbar. Wenn ihr jedoch im Endgame Schmuckstücke und Fähigkeitssteine von einem eurer Charaktere zu einem anderen schicken wollt, weil der die entsprechenden Gravuren gut gebrauchen kann, geht das nur per Mail, da sie sich nicht im Kaderlager aufbewahren lassen.